AW: Call of Duty: World at War - wieder over the top?
Ich hab Call of Duty: World at War soeben auf Veteran komplett durchgezockt und möchte jetzt auch mal endlich meinen finalen Senf zum Spiel abgeben. Gleich zu Beginn: CoD5 ist das bessere CoD4
Zumindest wenn man beiden Kriegsszenarios (moderne Zeit, WWII) was abgewinnen kann. So, da ich jetzt eure ungeteilte Aufmerksamkeit habe (
) will ich das etwas näher ausführen. Wie wir alle wissen ist World at War spielerisch nahezu mit Modern Warfare identisch. Das könnte man jetzt negativ werten, da sich kaum etwas verändert hat. Erstens ist das aber bei vielen bekannten Franchises, wo es jedes Jahr einen neuen Ableger gibt, auch so, zweitens gibt es schon ein paar sinnvolle Neuerungen und Drittens kann Erstens gar nicht so schlecht sein, da CoD4 bei vielen heute noch als bester (Konsolen-)Ego-Shooter angesehen wird.
Das mal als Vorwort. Zum Gameplay muss ich auch nicht weiter viel sagen, schließlich kennt wohl jeder von euch CoD4. Warum finde ich also CoD5 so toll? Nun, weil ich wie gesagt etwas mit WWII-Shootern anfangen kann und World at War ist nun mal einer der besten Weltkriegsshooter, die es derzeit gibt. Die Inszenierung und wie bereits das Gameplay sind auf dem von CoD4 gewohnt hohen Niveau. Nur finde ich die die Atmosphäre viel intensiver, was wohl am legendären Kriegsszenario liegt. Die unterschiedlichen Orte der Deutschland- und Japan-Kampagne sind sehr abwechslungsreich und keinesfalls langweilig, genau wie das Waffenarsenal. Allein der Flammenwerfer ist ziemlich mächtig und hat wohl die besten Feuereffekte zu bieten, die ich bisher in einem Konsolenspiel gesehen habe. Da fällt mir spontan der lächerliche Flammenwerfer aus Killzone 2 ein
Aber gut, das ist ein anderes Thema.
Jedenfalls bietet Call of Duty: World at War alles, was man von einem Weltkriegsshooter erwartet. Und sogar noch mehr: Neben der Kampagne motiviert der Multiplayer mit den üblichen Features (und Fahrzeugen, was definitiv eine Bereicherung ist, aber nicht jedem gefällt), zusätzlich gibt es aber noch den amüsanten Nazi-Zombie-Modus (eine Frechheit, dass es den in der dt. Version nicht mal gibt), der sich mit den Map-Packs fast zu einem Left4Dead aufstocken lässt, sowie einen 4-Spieler-Online-Kampagnen-Koop-Modus. Eine super Sache, wie ich finde. Technisch gut umgesetzt und sehr spaßig.
Die Kampagne im Coop-Competetive (also im Koop-Modus mit Punkten gegeneinander) habe ich aber jetzt schon zu hassen gelernt
Da spielt man online mit vier Leuten, gewinnt das Match (dafür gibt es eine Trophäe) und die Idioten verlassen das Spiel vor dem Endpunktstand. Natürlich sind dann keine vier Spieler mehr aktiv und die Trophäe gibt’s natürlich nicht. Hab jetzt 3-4 Spiele gemacht und JEDES mal ist mindestens einer raus, was mir 2-3 mal die eigentlich sichere Trophäe versaut hat -.- Naja, was soll's. Dann halt nicht
Der einzige Kritikpunkt am Spiel wäre das an sich gut funktionierende Gameplay, denn wie auch schon in Modern Warfare ist die Kampagne eben fast nur Schießbuden-Action. Gegner kommen von vorne (aber flankieren auch manchmal) und man ballert, was das Zeug hält. Hier und da muss man zwar was sprengen oder einen Pfad wählen, wirklich revolutionär ist das aber nicht – muss es ja aber auch nicht sein. Es macht Laune und ist dennoch nicht monoton, mehr will man ja gar nicht.
Auch wenn da spielerisch ein Brothers in Arms oder ähnliche WWII-Shooter mehr Tiefgang bieten, vom Gesamtpaket ist World at War der für mich beste Weltkriegsshooter, den es aktuell auf Konsolen gibt. Besonders der Sturm auf den deutschen Reichstag am Ende ist in der Videospielgeschichte schon historisch.
Weil ich vorher schon nebenbei Killzone 2 erwähnt habe, das ist etwas, was mir bei eben genanntem Spiel fehlt. K2 ist grafisch auch eine Wucht, die Effekte können sich (großteils) auch wirklich sehen lassen. Aber Atmosphäre kommt da bei mir irgendwie nicht auf. Die Action in CoD5 ist da einfach um ein vielfaches brachialer und man fühlt sich wirklich mitten ins Geschehen versetzt. Zudem zeigt World at War auch, dass man eine düstere Atmosphäre auch mit mehr als zwei verschiedenen Farbtönen schaffen kann
Das muss man Call of Duty:World at War also wirklich lassen. Die Inszenierung ist absolute Oberklasse, nein, Spitzenklasse!
Natürlich kann ich verstehen, dass das Spiel jemanden komplett kalt lässt, wenn er nichts mit dem Setting anfangen kann. Trotz allem fand ich es zum Release unfair, wie das Spiel von allen Seiten gebasht wurde. Da kamen Äußerungen, bei denen ich Magengeschwüre bekommen hab. Von wegen „Die Grafik ist viel schlechter als in CoD4“ oder „Überhaupt nichts neues, total langweilig!“ etc. Das ist natürlich völliger Schwachsinn und wohl von vielen nur eine Trotzreaktion auf der das erneute WWII-Setting (was mehr als absehbar war!).
Schon lustig, wie viele Gamer CoD4 schon zu ihrer Religion gemacht haben... jedenfalls kann ich abschließend nur sagen, dass sich jeder, der diesem Szenario nicht ganz abgeneigt ist, CoD5 auf keinen Fall entgehen lassen sollte!
Bekommt man in der Uncut-Version schon für nicht mal 30 Euro – und das lohnt sich wirklich. Treyarch hat da wirklich ganze Arbeit geleistet