Och. Jetzt ist sie schon wieder alle, die 06/13. Hat mir wie immer Spaß, aber auch ungewohnt viele zusätzliche graue Haare gebracht.
Das hässliche Cover mit seinen gelb-schwarzen und rot-weißen Hauptfarben lässt sich eigentlich nur durch einen Champions-League-Vollrausch erklären. Bloß stand zum Zeitpunkt der Covergestaltung das Finale ja noch gar nicht fest… Seltsam.
Zum Batman-Newsartikel wurde ja schon genug geschrieben. Peinlich und schlecht.
Vik in Japan ist einfach nur grandios. Und mit 8 Seiten diesen Monat eigentlich ein richtiges Heft im Heft. Würde sich für den Japan-Teil echt anbieten, ihn als Plus zu den üblichen 100 Seiten herausnehmen zu können. Schade, dass die früher regelmäßigen Beilagen längst dem Sparzwang zum Opfer gefallen sind.
Kann mir mal jemand erklären, weshalb die längeren Artikel von Uwe deutlich weniger katastrophal sind, als die Kurztexte? Ich habe da so ne Vermutung. Aber keine Beweise. Die MGS5-Titelstory und insbesondere das Beyond-Preview sind okay. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Stanges The Evil Within-Story hat mir sehr gut gefallen. Nicht mein Game, aber klasse geschrieben.
Lost Planet 3-Vorschau = Bester Text der Ausgabe.
Bei Battlefield 4 hat Peter mal gut einen rausgehauen. Wunderbar kritisch, schön verfasst, das passt. Noch einen sauberen Braveheart-Ringschluss rein und das Siezen in der BU auf S. 54 raus, dann wär’s perfekt.
Der Defiance-Test ist gut. Mich regt bloß auf, dass erst beim Review die bescheuerte TVSerie-Game-Verzahnung infrage gestellt wird. Von der ersten Vorschau an war erkennbar, wie krass dieses Konzept zum Scheitern verurteilt ist. Das eher kackige als knackige Gameplay ist dann nur noch der finale Genickschuss für das marktmäßig aussichtslose Spiel.
Die von den Praktikanten geschriebenen Tests fand ich gar nicht so übel. Der zusätzliche Kommentar eines festen Redis ist eigentlich gängige Praxis. Man könnte natürlich deutlicher hervorheben, dass Haupttester und Kommentator nicht dieselbe Person sind.
Kommen wir zum definitiv schlechtesten Test in der Geschichte der play³… Tiger Woods PGA Tour 14! Das Serien-Update sorgt für glänzende Unterhaltung. Natürlich mit Ausrufezeichen! Das Einseiter-Review dagegen sorgt für nervöses Augenzucken beim Leser! Geboren aus Fassungslosigkeit! Im gesamten Text ist nichts (in Worten: null) zur eigentlichen Spielerfahrung zu lesen.
Das Grauen einer Seite in Top10-Wortlaut-Realsatire, (fast) ohne sarkastischen Kommentar:
1. Tiger Woods hat seine private Krise in Form einer gescheiterten Ehe überstanden und das öffentliche Interesse widmet sich längst anderen Skandalen
2. Er ist wieder erster der Weltrangliste, vor dem Nordiren Rory McIlrioy
3. Die Spielstärke eines Tiger Woods werden Gamer nie erreichen
4. Es gibt über 35 spielbare Golfstars aus der PGA und der LPGA (Ladies Professional Golf Association)
5. Stacy Lewis und Lexi Thompson sind keine US-Pornosternchen, sondern sie stehen als weibliche LPGA-Vertreter des professionellen Golfsports dem Spieler zur Verfügung
6. Jack Nicklaus, Gary Player und Bobby Jones sind berühmte Männer, die stehen auch zur Verfügung stehen
7. Im neuen Modus „Legends of the Majors“ stehen legendäre Golfer aus längst vergangenen Tagen zur Auswahl
8. Historische Events sind: Masters Tournament, U.S. Open, The Open Championship und PGA Championship
9. Es gibt die Gelegenheit, eine nächtliche Golfpartie zu absolvieren oder sich der Herausforderung eines regennassen Platzes zu stellen, weil Tiger Woods PGA Tour 14 verschiedene Tageszeiten sowie dynamische Wetterverhältnisse bietet
10. Die begeisternde Move-Steuerung fühlt sich beinahe schon so an, als würde man tatsächlich auf dem Golfplatz stehen!
Schön gewürzt mit unendlich viele Füllwörtern, legendärem Kommentar und null Contra-Punkten, fertig ist die eine(!) Seite. Der Tiefpunkt vom Tiefpunkt. Muss die Geschichte des Videospieljournalismus neu geschrieben werden? Oder liest ein Verantwortlicher vielleicht mal gegen und schickt die Schwafel-Grütze direkt zurück zum Noch-mal-neu-machen? Wie es sich gehören würde. Ich meine, es gibt über 25.000 Menschen die Geld für das Magazin hinlegen und dann sowas lesen müssen. Da schämt man sich doch.
Eine Seite weiter wartet dann wieder das pure Glück. Viks Ragnarok Odyssey-Test zeigt, wie ein perfekter Einseiter auszusehen hat. Klappt sogar bei komplexen Games. Himmel und Hölle treffen auf den Seiten 76 + 77 direkt aufeinander. Krasser geht’s nicht.
„Best of PlayStation“ sieht diesen Monat schon viel besser aus. Trotzdem sollten die Kurzreviews meiner Meinung nach separiert werden.
Das Musik-Special sieht layoutmäßig wie die Fortsetzung der BÄM-Anzeige aus. Inhaltlich ist es okay, aber wenig aufregend.
Spitze, dass es endlich mal wieder ein Buch in den Bereich geschafft hat, der seit Ewigkeiten Multimedia heißt… und doch fast ausschließlich Zubehör behandelt. Leider.
Was bleibt? Es gab noch nie so viele (Flüchtigkeits-)Fehler im Heft, wie diesen Monat. Ziemlich ärgerlich. Glaube aber kaum, dass sich das in der Fülle noch mal wiederholt. Das lässt die Redaktion bestimmt nicht auf sich sitzen und wird die internen Abläufe optimieren.
Die DVD hab’ ich noch nicht geguckt… Das verdammte Augenzucken will einfach nicht aufhören.