Kann ich alles nachvollziehen. Ich habe aber vor ein paar Jahren entschieden, meinen Sammeltrieb (und der war sehr ausgeprägt!) abzuwürgen und bin jetzt fast komplett digital unterwegs. Irgendwann war bei Umzügen weit mehr als die Hälfte der Kisten mit meinem Nerd-Kram voll. Bücher, Magazine, Musik, Filme, Games... Frag' nicht, was sich da in den Jahren angesammelt hat. Ausschlaggebend war einfach die Frage: Wann beschäftigt man sich eigentlich mit dem alten Zeug und vor allem, wie viel kommt Monat für Monat neu dazu? Nostalgiegefühle ausschalten, dann hat man schnell die Antwort. Meine Enkel werden sich für meine Amiga-Spiele ähnlich stark interessieren, wie ich für Briefmarken. Außerdem sind die digitalen Sammelmöglichkeiten viel komfortabler. Besitz ist mir völlig egal, ich will einfach das Gefühl haben, drauf zugreifen zu können und niemanden in 100 Jahren mit meinem "Müll" zu belasten. Klar, kann mal 'ne Cloud abgeschaltet werden. Und? Was nutzt mir mein Monkey Island in der Erstauflage, wenn der Amiga nicht mehr funktioniert? Alle angesprochenen Dinge leben vom Inhalt, nicht vom Trägermedium. Lies mal "Krieg und Frieden" von Tolstoi als E-Book... Ist viel leichter. Zu tragen.
Hmm... da geb ich dir vollkommen recht. Solche Gedanken hatte/habe ich auch. Bis ich nach dem Verkauf von Wii U/3DS vor zwei Jahren gemerkt hab, dass Nintendo im Gegensatz zu 99,9% der restlichen Welt auf accountgebundene, digitale Inhalte scheißt und sie stattdessen (bis heute!) hirnverbrannterweise an die Hardware koppelt. Klar, irgendwo mein Fehler, doch das hat mich damals richtig viel Asche gekostet...
Anderes Beispiel: im PlayStation Store kosten nahezu alle Neuerscheinungen, selbst Jahre später, flockige 69,99 Euro, während ich die Standard-Retailversion bedeutend günstiger bekomme!
Bei durchschnittlich 30 - 50 GB Installationsgröße pro Spiel kommt man zudem recht schnell an die Grenze der nicht mal frei verfügbaren 500 GB der internen Festplatte (netto um 430 GB). Selbst 1 TB dürfte ziemlich schnell voll sein.
Klar, Spiele von Disc muss ich auch installieren, doch wenn ich die Daten einmal lösche, so muss ich nicht erst mühselig die 30 - 50 GB wieder aus dem langsamen PSN saugen. Dabei habe ich eine 25 Mbit-Leitung, doch selbst dann sind diese Datenmengen nicht mal eben fix runtergeladen, während sie von Disc recht flott installiert sind.
Ein Nerdsammler mit Vitrine etc. bin ich auch nicht. Alles nur unnützer Müll. Ich kaufe auch keine SEs, LEs etc. mit dem ganzen nutzlosen Nerdkram wie Sammelkarten, Figuren etc. Alles Bullshit. Brauch nur das Game.
Wären PSN, XBL und Nintendo Network mal endlich auf dem Niveau von Steam angekommen, würde ich längst nur noch digital einkaufen.
Letzter Hinweis: auch wenn du die Nachwelt nicht mit deinem Müll belasten willst, so hast du es dennoch in der Hand, ob du deine teuer bezahlten Sachen einfach auf den Müll wirfst. Wenn rein theoretisch Sony in fünf Jahren den Bach runtergeht und die Server ausknipst, dann bin ich denen ausgeliefert und all die teuer bezahlten Spiele gehen über den Jordan...
Heute noch ein Game von 2007 der PS3 oder von 2001 der PS2 in die entsprechende Konsole einzulegen, ohne von Servern abhängig zu sein oder in 2025 dann ein PS4 Spiel einlegen zu können, da ist dann sprichwörtlich noch was wert...