Gameplay
"Dawn of Dreams" entpuppt sich sehr bald als die bislang abwechslungsreichste Episode der Serie, mit einer gehörigen Portion Tiefgang.
Im Verlauf des Spiels schließen sich dem Helden immer mehr Kameraden an, nach ein paar Stunden verfügt man über eine regelrechte Party.
Viele Abschnitte bewältigt man zusammen mit einem dieser Partymitglieder, die jeweils andere Kampftechniken und sonstige Fähigkeiten mitbringen. Darüber hinaus kann man für jeden Charakter aus einer stattlichen Anzahl an Waffen wählen, und so nach eigenem Gutdünken die Klinge seiner Wahl mit Oni-Energie vollpumpen.
Darüber hinaus hat man sich der Alchemie von "Dragon Quest VIII" ein wenig bedient: Wenn die Party gerade mal Rast macht, können manche Mitglieder aus diversen aufgesammelten Items neue Waffen oder Ausrüstungsgegenstände basteln.
Natürlich ist "Dawn of Dreams" immer noch in erster Linie ein Actionspiel, daher werden diese ganzen neuen Features im Zweifelsfall eher oberflächlich behandelt. In der Summe jedoch tragen sie deutlich zum Vergnügen bei, das man mit dem Spiel hat, und lassen Langeweile nur schwer aufkommen.
Grafik
Die "Onimusha"-Serie steht für mich seit Anbeginn der PS2-Ära für Eye-Candy erster Klasse. Auch die neueste Episode weiß hier zu begeistern.
Da flattern Kirschblüten durch die 3D-Echtzeit-Stages, und selbst wenn es überall knallt und explodiert und man sich gerade mit einem halben Dutzend Genma-Söldnern rumschlägt, bleibt das Spielgeschehen stets flüssig - selbst dann noch, wenn man dabei die in der Regel frei bewegbare Kamera schwenkt.
Leider kommen wir hier auch schon zum einzig nennenswerten Kritikpunkt des Spiels: Die Kamera muß ständig mit dem rechten Analogstick nachjustiert werden, und irgendwie würde ich mir hier eine Option wünschen, die die Befehle "invertiert" - sprich: Selbst nach Stunden noch drücke ich intuitiv immer erst mal mit dem Stick in die falsche Richtung. Sehr komisch, kann aber auch gut ein recht individuelles Problem meinerseits sein...
Story, Atmosphäre, Sound
Diese drei Punkte runden das Spiel erst recht zu einem harmonischen Gesamtwerk ab.
Die Story führt die Geschehnisse der ersten, abgeschlossenen "Onimusha"-Trilogie glaubhaft und interessant weiter, und konfrontiert Kenner der Serie öfter mal mit kleinen Insiderbemerkungen. Inwieweit diese im weiteren Verlauf des Spiels noch tatsächlich zur Geschichte beitragen, kann ich jetzt noch nicht beurteilen.
Die Atmosphäre wirkt nicht zuletzt durch die optionale japanische Sprachausgabe mit englischen Untertiteln sehr dicht und authentisch. Grafik, Design und Sound sind durch die Bank weg von äußerst hoher Qualität, und sind hervorragend aufeinander abgestimmt.
Vorläufiges Fazit: Fans der Vorgänger (vor allem von Teil 2) werden "Onimusha - Dawn of Dreams" unweigerlich lieben. Darüber hinaus kann ich ruhigen Gewissens auch anderen Interessierten eine Kaufempfehlung aussprechen - hier beginnt eine neue Handlungsachse in der "Onimusha"-Saga, und Vorkenntnisse über die erste Trilogie sind nicht zwingend erforderlich.
Durch und durch ein erstklassiges Produkt. Was den reinen Spielspaß angeht, läuft "Onimusha" von Episode zu Episode in meiner persönlichen Rangliste den hausinternen Konkurrenzserien "Resident Evil" und "Devil May Cry" mehr und mehr den Rang ab.
Viele Grüße,
Admiral