Eels ist eine US-amerikanische Rockband, die vom Singer/Songwriter Mark Oliver Everett (Pseudonym: E), gegründet wurde. Er ist der Frontmann der Band, die er als Gefäß für seine Musik sieht. Die anderen Mitglieder wurden sowohl im Studio als auch auf der Bühne schon mehrmals ausgewechselt. Die Live-Shows der Band sind sehr überraschend, da jeder Song im Stil des aktuellen Albums neu interpretiert wird. Normalerweise werden auch mehrere Coverversionen von bekannten Songs anderer Interpreten gespielt.
Mark Oliver Everett wird am 10. April 1963 als Sohn des Quantenphysikers Hugh Everett III (1930–1982), bekannt geworden durch seine Theorie von den Paralleluniversen, und der Schriftstellerin Nancy Everett (geb. Gore) in Washington, DC geboren. Beeinflusst durch die musikalischen Vorlieben seiner Schwester Elizabeth (
Neil Young, „After the Gold Rush“), lässt er sich mit 10 Jahren ein Schlagzeug schenken und nimmt sich als Teenager die Gitarre seiner Schwester. In den 80ern ist E (oder Mark E., wie er sich in dieser Zeit nennt) in mehreren Bands, nimmt unzählige Promo-Tapes auf und produziert schließlich sein erstes Album (Bad Dude In Love), welches auf 500 Kopien limitiert ist. Mit 24 zieht er schlussendlich von Virginia nach Los Angeles.
1991 unterschreibt Everett einen Vertrag bei Polydor und veröffentlicht unter dem Namen
E sein erstes Soloalbum mit dem Namen A Man Called E (Polydor). Die Single Hello Cruel World war nur wenig erfolgreich. Er tourte als Support für
Tori Amos, um das Album bekannt zu machen. Auf A Man Called E folgte Broken Toy Shop im Jahr 1993; in diesem Jahr wurde er auf der Bühne durch Jonathan „Butch“ Norton unterstützt. Nach Broken Toy Shop wurde Everett aus dem Vertrag mit Polydor entlassen.
Als Norton und Everett auf Tommy Walter trafen, gründeten sie 1995 Eels. Der Hauptgrund für diesen Namen war, dass die Alben der Band in alphabetischer Reihenfolge gleich auf die von E folgen würden. Später mussten sie aber feststellen, dass die Alben von The Eagles zwischen denen von E und denen von Eels eingeordnet werden. Sie unterschrieben einen Vertrag mit Steven Spielbergs Produktionsfirma DreamWorks und waren damit eine der ersten Bands bei DreamWorks.
Im Jahr 1996 veröffentlichten sie ihr Debütalbum Beautiful Freak, ein melancholisches Pop-Album, auf dem die Texte eines gequälten Everett durchscheinen. Mit den Singles Novocaine For The Soul - das dazugehörige Video wird für mehrere MTV Awards nominiert - und Susan’s House hatte die Band bescheidenen internationalen Erfolg. In den Jahren 1996 und 1997 machte die Band eine ausgedehnte Tour und spielte an zahlreichen Festivals, um sich einen Namen als gute Live-Band zu erarbeiten. Im September 1997 verließ Walter die Band.
1998 erscheint das nächste Album Electro-Shock Blues, dass sich durch Gastauftritte zahlreicher Musiker wie Mike Simpson (
Dust Brothers),
Grant Lee Phillips,
Jon Brion und
T-Bone Burnett auszeichnet. Gleichzeitig ist es ein Zeugnis der Schicksalsschläge Mark Oliver Everetts: mit 19 fand er seinen Vater tot auf, 1996 beging seine Schwester Elizabeth Suizid und seine Mutter erkrankte an Lungenkrebs - er verlor innerhalb weniger Jahre seine gesamte Familie. Last Stop: This Town war ein kleiner Erfolg als Single und die zweite Single Cancer For The Cure wurde für den Film American Beauty verwendet. Auf der Bühne wurde Tommy Walter durch Adam Siegel ersetzt, der zuvor schon bei
Suicidal Tendencies gespielt hatte. Nachdem Everetts Mutter gestorben war, wurde ein großer Teil der Tour durch die USA abgebrochen. Später in diesem Jahr fuhren sie in Europa fort, wo sie als Vorgruppe für
Pulp auftraten. Nach der Tour verließ Siegel die Band wieder, um sein eigenes Projekt
My Head weiter zu verfolgen.
Im Jahr 2000 wurde mit Daisies Of The Galaxy ein weitaus fröhlicheres Album veröffentlicht. Wie Everett sich ausgedrückt hatte, war Electro-Shock Blues ein Anruf in der Mitte der Nacht, auf den die Welt nicht antworten wollte, Daisies of the Galaxy jedoch ist ein Weckanruf in einem Hotel, der einem mitteilt, das Frühstück sei fertig. Das Album wurde fast gänzlich im Keller von Everett aufgenommen. Außer ihm spielen auf dem Album noch
Michael Simpson, Grant Lee Phillips (
Grant Lee Buffalo), und Peter Buck (von
R.E.M.). Im Stück It’s A Motherfucker und Selective Memory spielt Everett dasselbe Piano, welches Neil Young auf seinem Album After The Goldrush spielte. Die erste Single Mr. E’s Beautiful Blues wurde von Everett und Simpson geschrieben und beginnt mit dem Klang seines Pagers. Eigentlich sollte das Stück nicht veröffentlicht werden, doch die Plattenfirma bestand darauf. Es wurde dann als „Bonus Track“ ans Ende des Albums gestellt, wo es mit 20 Sekunden Stille vom den anderen Songs getrennt wird. Dieses Stück erschien ebenfalls auf dem Soundtrack des Filmes Road Trip, und im Videoclip zum Song tritt auch ein Darsteller aus dem Film auf. Um für das Album zu werben, wurde wieder eine große Tour durch Amerika und Europa gestartet, diesmal mit sechs Musikern auf der Bühne, unter anderem
Lisa Germano. Zusätzlich machte Everett einige Solo-Shows als Vorgruppe für
Fiona Apple.
2001 wurde Souljacker veröffentlicht, wiederum düsterer als Daisies Of The Galaxy.
John Parish, der vorher in der Band von
PJ Harvey gespielt hatte, schrieb auch an den Texten mit und spielte die Gitarre im Studio und auf den ersten paar Konzerten der Tour. Koool G. Murder spielte Bassgitarre und Keyboards und war ebenfalls auf der Tour dabei. Er wurde auf der Bühne als Witz von Everett als „the other guy“ (dt. „der andere Typ“) vorgestellt. Wim Wenders führte Regie beim Videoclip für Souljacker, Part I. Nachdem Parish Vater wurde, wurde er durch Joe Gore ersetzt.
Shootenanny! wurde im Jahr 2003 veröffentlicht. Von Everett wurde das Album als Pause von den Aufnahmen zum Album Blinking Lights … bezeichnet. Es wurde in nur zehn Tagen live im Studio aufgenommen. Saturday Morning wurde als Single veröffentlicht. Nach den Aufnahmen verließ Norton die Band, um bei
Tracy Chapman zu spielen. Er wurde durch Puddin ersetzt. Der Name des Albums bedeutet dabei so viel wie „ein gesellschaftliches Zusammentreffen, bei dem die Teilnehmer Volkslieder singen und auch tanzen, am meisten aber mit Schusswaffen feuern“ und kommt vom englischen Begriff „Hootenanny“, der die selbe Bedeutung hat, allerdings das Feuern von Schusswaffen ausschließt.
Auf Shootenanny! folgte die Tour Of Duty, während der die Eels zum ersten Mal auch in Australien spielten. Die Band bestand aus Everett, Shon „Golden Boy“ Sullivan (Gitarre), Koool G Murder (Bass) und Puddin (Schlagzeug). Golden Boy verließ die Band wieder, um an seinem eigenen Projekt Goldenboy zu arbeiten und wurde durch The Chet ersetzt. In diesem Jahr komponierte Everett auch den Soundtrack zum Film Levity.
Das neue Album mit den Titel Blinking Lights And Other Revelations erschien am 26. April 2005 und wurde von der Presse begeistert aufgenommen. Neben der Tatsache, dass es sich um ein episches 33-Track-Album handelt, auf dem auch
Tom Waits, Peter Buck und John Sebastian (von
Lovin’ Spoonful) zu hören sind, wurde das fünfte Studioalbum statt bei DreamWorks Records bei Vagrant Records veröffentlicht. Da sich Vagrant aber auch im Vertriebsnetzwerk von Universal Records befindet, ist der Wechsel der Plattenfirma de facto nur kosmetischer Natur.
Im Sommer und Herbst 2005 gingen Eels dann als siebenköpfige Band (4 Violinistinnen, 2 Multi-Instrumentalisten, Everett) auf Welttournee. Festgehalten wurde diese Tour auf der im Februar 2006 erschienenen Live DVD/CD Eels with Strings. Eine zweite Tour zum Album folgte mit der „No Strings Attached“-Tour, mit der sich Everett - unterstützt durch The Chet, Krazy Al und Knuckles unterstützt - wieder vollkommen dem Rock zuwandte.
Im Mai 2007 steuerte die Band bereits zum 3.Mal einen Song für das Shrek Franchise bei. Royal Pain heißt der Song, der als Opening Track im Film Shrek der Dritte zu hören ist. Auch das schon von Blinking Lights And Other Revelations bekannte Losing Streak ist auf dem OST zu finden.
Im Februar 2008 erschienen zeitgleich das Best-of-Album Meet the Eels - Essential Eels Vol. 1 1996-2006 (inkl. einer DVD mit den bisherigen Bandvideos) sowie das Doppel-Album Useless Trinkets mit B-Seiten und bisher unveröffentlichten Live- und Studioaufnahmen (inklusive einer DVD mit einem 6-Song-Livemitschnitt des Lollapalooza Festivals 2006). Zum Soundtrack der Jim Carrey-Komödie „Yes Man“ (200
steuerten Eels neun Stücke bei, darunter das neue Stück
Man Up.
Im Zeitraum vom Juni 2009 bis August 2010 veröffentlicht Everett gleich drei neue Studio-Alben, die zusammen eine Trilogie ergeben.
Hombre Lobo behandelt die Sehnsucht und somit das „Vor“ der Beziehung, während
End Times das „Danach“ darstellt und sich mit der Trennung und dem dazugehörigen Schmerz auseinandersetzt.
Tomorrow Morning vervollständigt die Geschichte - es handelt davon nach den rauen Zeiten wieder neue Kraft zu schöpfen und das Positive am Leben zu sehen. Während End Times von Everett nahezu im Alleingang eingespielt und produziert wurde, waren an Hombre Lobo und Tomorrow Morning hauptsächlich Knuckles (Drums, Percussion) und Koool G Murder (Bass, Synthesizer, Produktion) beteiligt. Im Sommer 2010 gehen die Eels erstmals seit Frühjahr 2008 wieder auf Welt-Tournee. Neu im Line-Up: der Gitarrist P-Boo.