Trickmaster am 15.10.2006 10:12 schrieb:
Ich habe mal in Sachsen-Anhalt gewohnt. Alle noch im Dritten Reich..
Ich wohne auch in Sachsen-Anhalt...
ich habe nen doch recht großen Freundeskreis, in dem kein einziger Nazi ist.
Wir haben hier genauso Punks, Goth-Leute sowie Türken, Russen und viele Osteuropäer aus anderen Ländern.
Natürlich haben wir auch viele Nazis, aber so eine Pauschalisierung von "Alle noch im Dritten Reich" ist sowas von daneben.
Da sind ca. 70% Dorftrottel und gerade in Dörfern entwickelt sich sowas sehr schnell.
Sowas entwickelt sich eher schnell, weil es in ländlichen Regionen weniger Arbeit gibt und die Leute frustrierter sind.
Gerade die Jugend ist sehr frustriert - natürlich vor allem im Osten. Dafür können die aber nichts, wenn es hier eben keine Arbeit gibt...
Durch ihren Frust suchen die Jugendlichen einen Halt, da sie sehr jung sind lassen sie sich leicht verführen und verwechseln Freundschaft mit Parolen und Schlägereien.
Hier gibt's sicherlich viele Dorftrottel, die nicht ganz so weltoffen sind oder weniger Erfahrung mit anderen Kulturen haben - ist doch ganz normal in einer Provinz - das hast du in Frankreich, Italien und Spanien auch..
Trotzdem sind das nicht alles gleich Rassisten.
Und falls jemand denkt, dass die Christen oder sonst irgendwelche Religiöse irgendwie netter wären der irrt. Sachsen und Sachsen-Anhalt sind einfach nur furchtbar.
Ich habe einen Kumpel, der Katholisch ist, der ist sehr nett. Du hast anscheinend schlechte Erfahrungen gemacht - willst du deshalb gleich alle über einen Kamm scheren? Sicherlich ist , wer in die Kirche geht, nicht gleich nett oder ein toleranter Mensch - aber das betrifft auch nur einen Teil.
Ich bin übrigens Atheist..
Jetzt kommt auch Mecklenburg-Vorpommern hinzu. Wie gesagt, das sind die Bundesländer, wo durchschn. 60% der Bevölkerung in Dörfern lebt und kein Ausländer in Sicht ist.
Kein Ausländer in Sicht.... ich kann nur für meine (ebenfalls in Ostdeutschland befindliche) Region sprechen und hier gibts MINDESTENS genauso viele Ausländer wie Nazis - eher mehr. Leider stammen die oft auch eher aus unteren sozialen Schichten, weshalb deren Kinder es schwer haben werden, ordentlich Fuß hier zu fassen.
Die Tatsache dass hier viele Leute (Tendenz steigend) in immer schlechtern sozialen Bedingungen leben, ist ebenfalls der Arbeitslage zu verdanken und den ebenfalls stetig beschissener werdendem Bildungssystem. Wenn dann noch bundesweit Studiengebühren eingeführt werden, wird sich der Trend extrem verstärken - viele Abiturienten werden Lehrstellen bevorzugen, wodurch Real-und Hauptschüler ohne dastehen.
Die Tatsache das viele Ossis mehr arbeiten bei weniger Gehalt als Westdeutsche , sodass viele in den Westen gehen ist nochmal n anderes Ding, trägt aber auch zur Situation bei.
Aber naja, immer schön auf die Ossis druff , ne? hauptsache das Klischee wird bedient. Gedanken über Hintergründe usw. braucht man sich nicht machen...
Vllt. sollte man mal darüber nachdenken, frustrierte Jugendliche zu helfen und ihnen ne Chance zu geben, auch wenn sie rechts sind. Man sollte versuchen sie da raus zu holen und sie nicht in die Enge treiben. So bewirkt man nur das Gegenteil.
nur mal so...in der ddr gabs keine nazis. das ist alles erst gewesen NACHDEM die mauer gefallen ist. und ich persoenlich denke eigentlich, dass solche sachen, falls sie mal passieren gluecklicherweise (noch) einzelfaelle sind und das die mehrzahl der leute normal denkt.
Das widerum ist auch nicht ganz richtig. Es gab immer Nazis in der DDR , natürlich ist keiner mit Glatze und Springerstiefel rumgelaufen - das sind ja auch eher die NeoNazis, die sich eher aus Frustationsgründen irgendwie austoben wollen.
Dennoch gab es in der DDR natürlich Menschne mit rechtem Gedankengut - in der nachkriegszeit wurden auch viele Alt-Nazis in hohe Positionen versetzt (u.a. bei der STASI).
Nur in der Öffentlichkeit gab es halt keine Nazis/kein rechtes Gedankengut.
Ach übrigens, der Thread-Ersteller hat mich gebeten, den Thread zu closen - ich denke dem steht nichts im Wege.