Insofern: 7,8 - Too much water
Gefällt mir, weil du mir mal eben dieses Meme ins Gedächtnis gerufen hast. Danke dafür. ;-D
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Inwiefern ist das Wertungssystem ein deutsches Problem? Überall werden Spiele mit Zahlen bewertet.
Finde auch nicht, dass das ein Problem ist. Witzigerweise verweisen diejenigen, die sich an den Zahlen stören, immer auf den Fließtext und wollen Zahlen unbedingt abgeschafft sehen. Aber warum ist das denn überhaupt ein Problem? Solange ihr Text im Sinne eines ausführlichen Artikels bekommt oder womöglich sogar ein Video-Review – also Infos plus Bildmaterial zum Spiel –, kann's euch doch völlig wurscht sein, ob man am Ende noch ne Zahl sieht. Der Informationsgrad, der eigentliche Gehalt, der wird ja dadurch nicht gemindert.
Also pfeift doch einfach auf die Zahl, aber lauft nicht schon fast missionarisch rum mit dem Bestreben, denjenigen die Zahl madig zu reden, denen sie wichtig ist.
Ob das jetzt ein Prozentsystem ist, oder eine Punktesystem ist ja wurscht. Insbesondere wenn die Punkte mit Kommazahlen erweitert werden bist du sogar genau so weit wie bei Prozent (7,8/10 Punkte = 78/100 Prozent).
Zunächst einleuchtend, was du schreibst, aber ich muss mich nach kurzem Nachdenken doch
Revolvermeister anschließen.
Natürlich ist 7.8/10 = 78/100 = 78 Prozent (kleine Korrektur also zu deinem Beitrag, nicht 78/100 Prozent, aber egal). Mathematisch gesehen unbestreitbar und in der Theorie also völlig richtig. In der Praxis sieht's aber leider ganz anders aus.
Man scheut sich doch davor, Prozentwertungen unter 50 % rauszuhauen. Das System wird fast nie ausgereizt. Die allseits beliebte Gaußsche Glockenkurve umfasst Wertungen von 40-60% (Ausnahmen) bis 95% (auch Ausnahmen). Und dazwischen hat fast alles ne Wertung zwischen 60 und 90%. Und genau deshalb sollte man das Prozentsystem kritisieren: das Konstrukt ist theoretisch in Ordnung, nur wird in der Praxis zu zahm damit umgegangen.
Da liegt
Revolvermeister genau richtig. Ebenso kann ich mich erinnern, dass
meisternintendo das mal vor ner Ewigkeit angesprochen hat. Und ich habe die N-Zone damals geliebt, kaufe mir auch selten noch ein Exemplar – etwa einmal im Jahr –, aber die Wertungen sind einfach zu großzügig. Wenn ich Durchschnittswertungen bei gamerankings.com abchecke, dann liegt die N-Zone fast immer noch ein gutes Stück drüber. Und ein laut gamerankings.com durchschnittliches Spiel kriegt bei der N-Zone ne 80+. Das ist meines Erachtens guter Journalismus, der in dieser Zeitschrift steckt, aber die Wertung am Ende ist meist zu großzügig gewählt.
Nein. Das Zehnersystem und das Prozentsystem sind zwei völlig unterschiedliche Wertungsmethoden, die sich nicht einfachso in das jeweils andere System übertragen lassen. Um bei dem Shenmue-60%-Fall zu bleiben: Eine 6,0 ist ein solides Durchschnittsspiel, aber 60 % ist eine mangelhafte Gurke.
Insofern: Mangelhafte Gurke... kommt dem schon recht nahe. Vielleicht ein bisschen überzogen, aber im Kern hast du (wie so oft) recht. Und das ist schade. Aber genau deshalb sollte man eben auch den entsprechenden Testbericht dazu lesen.
Bestenfalls liegt's an der Zeitschrift, oder wer auch immer testet, dass sie sich eher trauen nur 6 Punkte zu vergeben als 60%.
Genauso ist es. Das ist nicht bloß eine einzelne Zeitschrift, es ist überall auffällig, finde ich.