Nach Enslaved und Castlevania setzt auch Majin auf die motivierende Kombination aus Kampf, Erkundung und Rätsel. Der tollpatschige Riese war mir von der ersten Spielminute an sympathisch und ich habe die Finsternis sehr gerne bekämpft, weil Akrobatik, Grips und Teamplay hier der Schlüssel zum Sieg sind: Man muss clever Fähigkeiten kombinieren, Apparate in Gang bringen, mehrstufige Probleme in der Umgebung lösen und sich im Gefecht helfen. Aber Game Republic holt aus diesem im Ansatz zauberhaften Abenteuer einfach nicht alles raus. Da ist zum einen die Kulisse, die zwar von einem abwechslungsreichen und überraschend verschachtelten Leveldesign lebt, aber im technischen Detail genau so wenig begeistern kann wie die plumpe Rückenansicht des Majin oder die aufgesetzt wirkenden Dialoge; die deutsche Synchronisierung ist gerade bei den sprechenden Tieren grausam. Und der menschliche Dieb wirkt wie ein altkluges Plagiat des persischen Prinzen - was für eine Fehlbesetzung! Hier wird in der Präsentation einiges an märchenhaftem Flair verschenkt, zumal die Beziehung zwischen Mensch und Kreatur auf statistischer Freundschaftsebene verharrt. Hinzu kommt ein recht simples Kampfsystem, eine zu automatisiert ablaufende Karriere sowie die redundanten Laufwege. Unterm Strich funktioniert aber auch einiges sehr gut: Sowohl die Wegfindung als auch die Befehle für den Riesen laufen reibungslos, man freut sich über ein wenig Stealth-Action, Hüpfeinlagen sowie die arkanen Fähigkeiten. Und ab und zu, wenn dieser große Majin seine Angst zeigt oder sich schämt, blitzt auch mal eine emotionale Qualität auf, die sofort für Stimmung sorgt. Heraus kommt trotz verspielter Hitchancen gute Unterhaltung für Freunde klassischer Action-Adventures.