Du führst - wie immer - sehr gute Punkte an.
Ich glaub wir müssen uns erneut drauf einigen, dass wir mal wieder unterschiedliche Sichtweisen haben.
Für mich definiert sich die Zielgruppe eines Heftes z. B. in erster Linie durch die behandelten Themen, nicht durch die Art der Aufbereitung.
Und wenn ich mir da Monat für Monat die Inhalte anschaue, ordne ich auch die play4 immer schon komplett im Mainstream ein.
Da wurde immer schon der gleiche Mainstream-Einheitsbrei abgefrühstückt wie überall.
Lieber sechs Seiten COD statt vier Seiten COD und zwei Seiten Barbie Pferdeabenteuer.
Puh, die Aussage "Das Heft war nie ein rein kaufberatendes Fachmagazin, sondern steht für PlayStation-Entertainment." finde ich schon etwas gewagt von Dir. Der Entertainment-Anspruch war immer schon da, keine Frage. Der war aber selbst bei der PlayZone auch immer schon vorhanden. Da gab's auch regelmäßig Faxen im Heft und auf DVD. Außerdem habe ich nach dem monatlichen Aus der X3 eine gewisse Zeit lang miterleben dürfen/müssen (wie auch immer ;-D) wie bei der play gearbeitet wurde und da war auf Redaktionsseite absolut das Bestreben vorhanden, den Lesern eine hervorragende Kaufberatung zu bieten. Also auch journalistische Kompetenz zu zeigen und nicht nur Faxen zu machen.
Selbstverständlich will ich auch von der play Fakten, Fakten, Fakten. Ich lasse mich doch lieber vom kläglichen Rest meiner Exkollegen über Games informieren, als von Leuten, die ich zwar aus der Branche noch kenne, aber eben nicht so gut persönlich kenne wie die Exkollegen. Außerdem kenne ich die Kalauer von den alten Weggefährten in und auswendig, da reißt mich vor Lachen nix mehr vom Hocker.
Aber zugegeben ticke ich auch in dieser Hinsicht möglicherweise etwas anders. Es gab bei Computec beispielsweise mal einen Mitarbeiter, der regelmäßig Witze über seinen angeblichen Riesenschlong gerissen hat. Fand ich genau ein Mal zum Totlachen, beim nächsten Mal noch amüsant und beim dritten Mal schon zum Gähnen. Innerhalb einer Zeitspanne von sieben Tagen. Das war 2002. Andererseits kenne ich weitere Exkollegen, die heute - also 12 Jahre später - immer noch wie kleine Kinder über die immer gleichen Schniedelwitze dieser Person kichern. Naja, ich fand Beavis und Butt-Head zugegeben auch mal ein halbes Jahr lang lustig.
Ich finde das außerdem überhaupt nicht schlimm, wenn man für etwas zu alt wird. Das ist doch nur eine natürlich Entwicklung. Steh doch einfach dazu.
Ich war z. B. ca. 25 Jahre lang (von 15 bis knapp 40) ein absoluter Gorehound. Ich habe keinen Horrorfilm ausgelassen. Je blutiger, desto besser. Je besser die Effekte, desto faszinierter war ich. Mittlerweile? Kann ich nicht mehr sehen, immer der gleiche Schrott. Immer das gleiche Schema F bei diesen Filmen und auch Spielen. Warum ich das so sehe? Vermutlich weil ich älter geworden bin. Und mittlerweile satt davon.
Das gleiche mit Ego-Shootern. Habe ich seit 1993 (Doom) gezockt. Knapp 20 Jahre lang. Jetzt? Geh mir weg mit Ego-Shootern. Ich will kein Waffe mehr durch eine Spielwelt steuern. Ich will nur noch meine Spielfigur sehen. Third-Person only.
Und ich bin glücklich damit, dass sich mein Geschmack verändert hat. Ich empfinde das "zu alt für etwas sein" daher nicht als schlimm, weil es ja noch genug andere Bereiche gibt, die mir zeigen, dass ich jung geblieben bin.
FIFA-Deal hin oder her, ich halte die Bedeutung der Premier League in Deutschland dennoch für maßlos überbewertet. Aber das war auch nur ein kleiner Kritikpunkt von mir. Test und Video waren schon gut, nicht, dass da jetzt ein falscher Eindruck entsteht.
Ich würde aber sogar pro FIFA-Test mindestens ein Spiel mit Screenshots und ein paar Bewegtszenen auf Disc aus der türkischen Liga einbinden. Warum erklärt sich von selbst. Breites Mainstream-Publikum ansprechen und so.