Kommt vielleicht die Tage. ;-D.
So, mach ich mal die Drohung war, und hau ein wenig in die Tasten. Vielleicht kriegt ja jemand Lust und steigt in die Serie ein?
Der Schöpfer der Serie, Jonathan Nolan hat einmal gesagt, dass Serien nie vom eigentlichen Thema handeln dürfen, sondern immer etwas anderes erzählen müssen, zumindest sofern sie erfolgreich sein wollen. Die Frage, worum es genau bei der Serie denn eigentlich geht, darf also auf keinen Fall gestellt werden. Vertraut Johnathan Nolan, der war an The Dark Knight beteiligt, der kennt sich also aus! Wer aber trotzdem wissen möchte, worum es in Person of Interest geht, der sei vorgewarnt, ich werde diesbezüglich knallhart lügen.
Also, worum geht es in Person of Interest?
Überwachung. Ein Thema, das inzwischen jeden beschäftigt hat, immerhin ist der Welt klar geworden, dass wir ständig von diversen Regierungsprogrammen überwacht werden. Damals jedoch, im Jahr 2011, war die Vorstellung totaler Überwachung etwas, das man noch als Hirngespinst abtun konnte und die Serie demenstprechend als Nährboden für paranoide Spinner, die sich einen Helm aus Alufolie basteln. Heute wissen wir, dass das näher an der Realität war, als uns lieb sein kann.
Prism, Echelon, es gibt viele Programme, die ihre Nase in die Angelegenheiten der Menschheit stecken, doch die wichtigste, die sie alle um Welten schlägt ist natürlich ...
Die Maschine! Eine unfassbar komplexe Blackbox, die dafür konzipiert wurde Terroranschläge zu verhindern und zu diesem Zweck jeden einzelnen Menschen ausspioniert, rund um die Uhr. Die Maschine ist überall, beobachtet mit tausenden Augen, belauscht mit Millionen Ohren. Sie ist durch diese umfangreiche Überwachung in der Lage Terroranschläge vorherzusehen und dadurch zu vereiteln. Aber die Maschine sieht noch viel mehr, nämlich jeden einzelnen Mord den die Menschen aushecken. Da die Maschine jedoch dafür gedacht ist, die Menschheit zu schützen und nicht einzelne Personen, werden Mordfälle, die sie aufdeckt auf die sogenannte Irrelevantenliste gesetzt, die stets um Mitternacht aufs neue gelöscht wird.
Eine Entscheidung, dessen Folgen schwer auf dem Programmierer Harold Finch lasten, der besagte Maschine erschaffen hat, verdammt er damit doch täglich Menschen zum Tode. Der von Michael Emerson genial gespielte Finch rekrutiert schließlich den ehemaligen CIA-Agenten John Reese, dargestellt von Jim Caviezel, der vor über zehn Jahren als Jesus in der Passion Christi zu sehen war und in The Long Weekend eine Seekuh harpuniert hat. Zusammen macht sich das ungleiche Duo in New York für die Schwachen stark und nimmt sich besagter Irrelevantenliste an, die sie in Form von Sozialversicherungsnummern bevorstehender Täter/Opfer erhalten. Eine Sisyphusaufgabe, den die Menschen hören mit dem Morden ja nicht einfach auf ...
Und es dauert auch nicht lange, ehe Reese, den die Polizei nur als den Mann im Anzug kennt, die Aufmerksamkeit sowohl diverser Behörden als auch des organisierten Verbrechens auf sich gezogen hat. Das Fantastische an dieser Grundprämisse ist, das man die Serie im Prinzip ewig hätte fortführen können, immerhin ist die Aufgabe des Gespanns Reese und Finch nie beendet.
Letztendlich kam es aber doch anders, weil CBS kein Interesse mehr hatte. Ausschlaggebend war die Tatsache, dass die Serie extern produziert wurde (von Warner Bros. glaub ich) und für den Sender damit bedeutend weniger lukrativ ist, als hausinterne Serien. So wurden es letztendlich nur fünf Staffeln, von denen die letzte auch nur eine Halbstaffel darstellt. Na gut, das sind immer noch stolze 103 Folgen ...
Aber in meinen Augen hätte die Serie noch zwei, drei Staffeln verdient.
Letztlich baut sich die Serie innerhalb der ersten zwei Staffeln konsequent auf, das Retten unschuldiger Leben im Fokus, während seine beiden Helden in Rückblenden immer weiter ausgeleuchtet werden. Bereits in der zweiten Staffel wird vermehrt auf die Maschine eingegangen, in Staffel drei kommt es schließlich zum Umbruch und die Serie richtet fortan ihren Fokus auf das eigentliche Kernthema der Sendung, dies behält sie bis zum Schluss bei. (Den Fall der Woche gibt es aber trotzdem noch.)
Ach ja, ich hab im Netz gelesen, das Finale soll einen Cliffhanger haben. Das ist Blödsinn, die Leute, die das behaupten haben keine Ahnung, was Cliffhanger sind. Es wimmelt im Netz vor Idioten, furchtbar!
Die Serie noch einemal in einem (langen) Satz zusammengefasst: Person of Interest ist wie Watch_Dogs mit Anspruch, Minus dem verzweifelten Versuch cool zu wirken und dem unpassenden, peinlichen Internethumor, stattdessen schöpft man auf kreative Weise immer wieder aus einem Fundus realer Begebenheiten, Politik, Informatik, Philosophie und Computerspielen; fantastisch!