Blog Der DLC-Knigge für Spieleentwickler

allzweckjack

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Das mit den kostenpflichtigen, runterladbaren Zusatzinhalten (oder auch downloadable content - DLC) ist ja so eine Geschichte. Es gibt sie nun schon eine ganze Weile, aber irgendwie gibt es nur wenig Spiele, bei denen die DLC's so eingesetzt werden, dass wir, die Verbraucher, uns nicht ausgenommen vorkommen. Man könnte also vermuten, dass der Einsatz von DLC's also anscheinend nur unter bestimmten Vorraussetzungen funktioniert. Aber hey, wahrscheinlich ist es auch schon eine Weile her, dass die lieben Publisher selber Kunden mit begrenzten Ressourcen gewesen sind. Kein Problem. Für alle die, die auch gern als fairer Spielehersteller wahrgenommen werden wollen, gibt's hier eine kurze Nachhilfestunde zum richtigen Einsatz von digitalen Zusatzinhalten aus Verbrauchersicht.

Erstens:
Ich finde ja, auch die sollten sich alle mal Google's Grundsatz "Don't be evil" zu Herzen nehmen (auch wenn Google das vielleicht selber noch nicht richtig umsetzt, aber der Ansatz ist super), das kommt beim Kunden immer prima an. Da lässt man sein Geld gleich viel lieber im Laden.

Zweitens:
Freischalt- und Freispielbares. Viele sind ja der Meinung, dass die heutigen Downloadinhalte, also all die zusätzlichen Kostüme, Fahrzeuge, Strecken, Waffen usw., das sind, was man früher in Videospielen freispielen musste. Ich gebe zu, bei manchen Spielen sieht das ja auch so aus. Also, ganz wichtige Regel: Packt diese oldschooligen freischalt- bzw. freispielbaren Ingame-Items unbedingt wieder in das Spiel. So wie früher. Sonst sehen die DLC's schnell aus wie dem Kunden vorenthaltene Inhalte.

Drittens:
Wie beim Fußball - Erst ein ein prima Spiel abliefern, dann in die Verlängerung gehen. Erst wenn ein Spiel wirklich gut ist und sich prima verkauft, dann kann man, ohne dass der Kunde sich betrogen vorkommt, die Langzeitmotivation durch runterladbare Zusatzinhalte verlängern. Wohlgemerkt sowohl durch kostenlose als auch durch kostenpflichtige! Die ausgewogene Mischung macht's.

Viertens:
Packe niemals nicht (ja, doppelte Verneinung, weil es so verdammt wichtig ist!) DLC's schon mit auf die Disk. Alles was auf der fertigen Disk ist, sollte freispielbar sein. Runterladbare Inhalte sollten auch wirklich runterladbar sein. Sagt ja der Name schon. Die Ausrede, dass einige ja kein Internet haben oder dass nicht alle so eine tolle Leitung haben gilt nicht.

Fünftens:
Faire Preise. Kleinvieh macht auch Mist. Halte dich bei den Zusatzinhalten ans Smartphone-Preismodell. Immer wieder werden DLC's angeboten, die richtig viel Geld kosten, ja fast sogar so viel wie ein neu erschienener Vollpreistitel. Logisch, dass sich die Gemeinde da drüber aufregt. Wer will schon gleich 20-30 oder noch mehr Euro für ein paar Minuten Zusatzunterhaltung ausgeben. Ich verweise an dieser Stelle auch gern wieder an meine Preis/Unterhaltung-Einheit. Dann lieber eine Hand voll Kleinvieh zu 99Cent. Die gibt man viel schneller mal aus und das tut nicht so weh. Also Inhalte aufteilen, ein Teil für umme raushauen und den Rest zu Centbeträgen anbieten. Dass man mit kleinen Preisen auch ordentlich Heu machen kann, zeigt neben dem App-Markt übrigens auch der Stockfotomarkt.

Sechstens:
Kündige niemals direkt zum oder kurz nach Erscheinen eines Spiels, die ersten DLC´s an. Der Kunde könnte womöglich zu der Überzeugung gelangen, dass sich der Hersteller auf diesem Wege eine goldene Nase verdienen will, bzw. besagter DLC eigentlich dem Hauptspiel inklusive sein sollte.

Wahrscheinlich gibt's noch mehr Punkte, die zu beachten sind, wenn du noch einen hast, immer her damit!
 
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