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Das gewalt Paradoxon!

Catch21

Erfahrener Benutzer
Also, folgendes...

Ich kann mich vor einiger Zeit daran erinnern dass ein gewisses Spiel, nennen wir das Kind gleich mal beim Namen, Manhunt, von der Redaktion aufs äußerste verteufelt wurde.
Was wurde da nicht wunderbar argumentiert wie Menschenverarchten, abstoßend, grausam, und sinnlos dieses Spiel nicht ist.

Nun könnte man Manhunt noch zu gute halten es unterliegt einem satirischen Charakter, dem comiclook der ja GTA schon gerettet hat, man muss nicht zwangsweise "unschuldige" töten usw.

Tja nun was sehe ich nun plötzlich auf dieser Seite, eine groß angelegte Werbung äh sorry Vorschau mit Test usw. für Shellshock Nam' 67, ein Spiel in dem Frauen, Zivilisten, Verwundete in Krankenhäusern abgeschlachtet werde. Ein Spiel das auch sonst nicht gerade mit Gewalt geizt.

Nun stelle ich mir die Frage wie es um eure moral bestellt ist, was nun an Shellshock um so viel harmloser ist als Manhunt, soweit ich das mitbekommen habe bringt Edios das Spiel ungeprüft auf den dt. Markt, was ja auf eine rasche Indizierung hindeutet. Also besteht ja das selbe Risiko für den Verlag wie bei Manhunt.

Bin schon mal auf eure Ausreden gespannt, jedenfalls ist das eine armseelige Doppelmoral eurerseits. Würd mich auch interessieren was Eidos dafür springen hat lassen.

...ein enttäuschter catch.
 
Hi,
ich habe zwar mit der Playzone nichts zu tun, außer, daß ich sie mir ab und zu kaufe, aber ich finde hier tust du der Redaktion unrecht. Ich denke die Zielrichtung der Gewaltdarstellungen ist doch eine deutlich unterschiedliche: Bei Manhunt hat die Gewaltdarstellung einen deutlichen voyeuristischen Charakter, je brutaler desto besser (ist ja auch das Ziel des Spiels, gibt mehr Punkte!). Dagegen soll die Gewalt bei Shellskock wohl eher verdeutlichen, wie abscheulich der Vietnamkrieg war, und daß auch die "moralischen" USA dort viel Scheiße gebaut haben (eine Aktualität dieser Kritik lässt sich übrigens nicht leugenen; siehe "Abu Ghraib"). Außerdem ergibt sich die Gewalt bei Shellshock meines Wissens nach im kriegerischen Umfeld (außer den üblichen Ballerelementen), während sie bei Manhunt aktiv vom Spieler ausgeführt werden muß, und zwar möglichst brutal.

Von daher kann ich eine Differenzierung der Playzone Redaktion in diesem Fall durchaus nachvollziehen. Es ist ja auch nicht so, daß die brutalen Spielelemente bei Shellshock in den Himmel gelobt werden, sondern ganz im Gegenteil ebenfalls kritisch hinterfragt werden. Aber bei Manhunt wurde einfach eine Grenze überschritten. Die Gewaltdarstellung bei Manhunt stößt ja nicht nur deutschen Gerichten sauer auf, auch in anderen europäischen Ländern wird jetzt überlegt, was man gegen solch übetrieben Gewaltvoyueristische Software machen kann, bzw. viele Händler nehmen das Spiel schon freiwillig aus den Regalen.

Naja, jedenfalls um es kurz zu machen: ich kann der Playzone hier keine Doppelmoral vorwerfen, sondern eine Differenzierungsfähigkeit, die eigentlich jedem gut zu Gesichte stünde, aber ich finde es dagegen seltsam von dir diese beiden "Gewaltspiele" unterschiedslos einfach in einen Topf zu werfen, und anderen eine Doppelmoral zu unterstellen.

arescrew
 
Manhunt -> fiktive Umgebung -> fiktives Szenario, das Ganze hat nichts mit der Realität zu tun. Noch dazu hat das ganze eine satirische Komponente, was bei Shellshock sicher nicht der Fall ist.

Ich halte es für bedenklicher wenn ich reale Kriegsverbrechen und nichts anderes wird in Shellshock nachgespielt, in einem Videospiel wiederfinde. Sag mal findest du es in Ordnung wenn Frauen, Zivilisten und Verletzte abgeschlachtet werden? Worin besteht jetzt der große Unterschied zu Manhunt? Außer das in Shellshock reale Ereignisse nachgespielt werden.

Was ist für dich Menschenverachtend? Wenn etwas Menschenverachtend ist dann das man die Greultaten des Vietnam-Kriegs so unter die Nase gerieben bekommt bzw nachspielen muss.

Glaubst du allen ernstes die Programmierer setzten bei Shellshock nur zwecks Abschreckung auf so einen hohen Gewaltfaktor? Oder eher weil sich mit dieser Gewalt die Software besser verkauft? Das Spiel hebt sich nur durch den hohen Gewaltgrad von der derzeitigen Vietnamshooter flut ab, und das ist nichts anderes als Berechnung durch den Publisher.

Wie differenziert sich jetzt die Gewalt in Manhunt von der in Shellshock, das ich bei Manhunt keine unschuldigen Zivilisten abschlachte? Das ich dort keine realen Ereignisse nachspiele?
 
Catch21 am 31.08.2004 13:19 schrieb:
Manhunt -> fiktive Umgebung -> fiktives Szenario, das Ganze hat nichts mit der Realität zu tun. Noch dazu hat das ganze eine satirische Komponente, was bei Shellshock sicher nicht der Fall ist.

Ich halte es für bedenklicher wenn ich reale Kriegsverbrechen und nichts anderes wird in Shellshock nachgespielt, in einem Videospiel wiederfinde. Sag mal findest du es in Ordnung wenn Frauen, Zivilisten und Verletzte abgeschlachtet werden? Worin besteht jetzt der große Unterschied zu Manhunt? Außer das in Shellshock reale Ereignisse nachgespielt werden.

Was ist für dich Menschenverachtend? Wenn etwas Menschenverachtend ist dann das man die Greultaten des Vietnam-Kriegs so unter die Nase gerieben bekommt bzw nachspielen muss.

Glaubst du allen ernstes die Programmierer setzten bei Shellshock nur zwecks Abschreckung auf so einen hohen Gewaltfaktor? Oder eher weil sich mit dieser Gewalt die Software besser verkauft? Das Spiel hebt sich nur durch den hohen Gewaltgrad von der derzeitigen Vietnamshooter flut ab, und das ist nichts anderes als Berechnung durch den Publisher.

Wie differenziert sich jetzt die Gewalt in Manhunt von der in Shellshock, das ich bei Manhunt keine unschuldigen Zivilisten abschlachte? Das ich dort keine realen Ereignisse nachspiele?

Ich glaube wir reden hier auch ein bisschen aneinander vorbei: Du vertrittst offensichtlich den Standpunkt, daß Shellshock eigentlich schlimmer als Manhunt ist, weil es eben in der Realität so oder ähnlich stattgefunden hat, von daher kann ich deine Kritik auch durchaus verstehen. Mir stößt dagegen sauer auf, daß das Spielziel bei Manhunt eben die maximale Brualität beim Töten der Gegner ist. Eben so, als würde es dadurch mehr Spaß machen jemanden zu töten, und als wäre es erstrebenswert.
Natürlich wird sich der Publisher was dabei gedacht haben Shellshock ziemlich brutal zu gestalten, sei es um "möglichst Realistisch" zu sein, oder um ein paar Gewaltfreaks mehr zum Kauf des Spiels zu bewegen, dennoch finde ich einfach, es lässt sich mit dem Hinweis auf allgemeine Kritik am Krieg noch vertreten, ebenso wie z.B. beim Film "Der Soldat James Ryan". Da kommt auch viel Gewalt vor, aber eben nicht voyeuristisch präsentiert, sondern um es authentisch zu gestalten und um das Abschreckende am Krieg zu zeigen! Und bei Shellshock kriege ich halt nicht mehr Punkte, wenn ich Zivilisten abschlachte. Bei Manhunt ist das brutale Töten durch die Punktvergabe erstrebenswert!

Aber wie gesagt, wir reden wohl über leicht unterschiedliche Aspekte: Dich stört der Realitätsgehalt bei Shellshock, mich die Brutalitätsbelohung bei Manhunt. Schätze ich das in etwa richtig ein?

Trotzdem kann man der Playzone nicht einfach so eine Doppelmoral unterstellen, denn wenn sie ihre Einschätzungen ähnlich begründen wie ich meine Einschätzung, dann lässt sich der Standpunkt vertreten (leicht gesagt, wenn man ihn selbst vertritt ;) ), aber da du einen anderen Aspekt beleuchtest, kannst du diesen Aspekt und deine Ablehnung darin ebenfalls nachvollziehbar begründen. Da kann aber die Playzone nichts für!

arescrew
 
Ich nehme das als Feststellung, Catch21. Eine vernünftige Antwort wirst du hier nicht bekommen.
 
Catch21 am 31.08.2004 13:19 schrieb:
Manhunt -> fiktive Umgebung -> fiktives Szenario, das Ganze hat nichts mit der Realität zu tun. Noch dazu hat das ganze eine satirische Komponente, was bei Shellshock sicher nicht der Fall ist.


Ich habs auch nie Verstanden :confused:

Wenn ich einen Realistisch sterben sehn will,geh ich in ne Videothek :B
47893473947839748937439 dargestellte Morde in allen Variationen :-o

Krieg ist scheinbar toll :-o

Mit welchem Grund ist es Bitte gerechtfertigt sämtliche Kriegs-Szenarien die von Millionen von Menschen gehaßt wurden/werden nach zu Spielen :-o in denen REAL Kinder und unschuldige Gestorben sind......
Ich kann nichts dafür das das Kind eben aus den Nachrichten kein Bein mehr hat :haeh: aber seinen Vater hab ich eben erschossen :B :B :B

Die Grenzen die da wie/wo/warum gezogen werden begreif ich warscheinlich nie,doch sollte jeder ab nem gewissen Alter selber entscheiden was er Spielen darf und was nicht.....
Bei dem ganzen hick-hack hol ich mir lieber Tips im Fernseh,wie ich einen abmurkse ohne erwischt zu werden (findet man ja reichlich bei Autopsie usw.) *ironie* ;)
 
purchaser am 31.08.2004 19:57 schrieb:
Ich nehme das als Feststellung, Catch21. Eine vernünftige Antwort wirst du hier nicht bekommen.

Eine vernünftigen Antwort hab ich mir hier auch _nie_ erwartet.

Ich glaube wir reden hier auch ein bisschen aneinander vorbei: Du vertrittst offensichtlich den Standpunkt, daß Shellshock eigentlich schlimmer als Manhunt ist, weil es eben in der Realität so oder ähnlich stattgefunden hat, von daher kann ich deine Kritik auch durchaus verstehen. Mir stößt dagegen sauer auf, daß das Spielziel bei Manhunt eben die maximale Brualität beim Töten der Gegner ist. Eben so, als würde es dadurch mehr Spaß machen jemanden zu töten, und als wäre es erstrebenswert.

Mir gehts ja gar nicht um schlimmer, aber wenn man bei einem Spiel schon mit moralischen Aspekten kommt und Manhunt lapidar als Menschenverachtend abstempelt (ob nun gerechtfertigt oder nicht) und andererseits hier groß Werbung für Shellshock macht, dann ist das für mich nichts weiter als eine ganz armselige Doppelmoral.

Ich kann mich nur wieder holen, man spielt in Shellshock reale Kriegsverbrechen nach, einen Krieg der unzähligen Menschen das Leben gekostet hat (sowie alle Kriegsspiele fragwürdig sind). Wenn man schon den Anspruch stellt Videospiele als Menschenverachtend zu bezeichnen dann bitte auch Shellshock.

Natürlich wird sich der Publisher was dabei gedacht haben Shellshock ziemlich brutal zu gestalten, sei es um "möglichst Realistisch" zu sein, oder um ein paar Gewaltfreaks mehr zum Kauf des Spiels zu bewegen, dennoch finde ich einfach, es lässt sich mit dem Hinweis auf allgemeine Kritik am Krieg noch vertreten, ebenso wie z.B. beim Film "Der Soldat James Ryan". Da kommt auch viel Gewalt vor, aber eben nicht voyeuristisch präsentiert, sondern um es authentisch zu gestalten und um das Abschreckende am Krieg zu zeigen! Und bei Shellshock kriege ich halt nicht mehr Punkte, wenn ich Zivilisten abschlachte. Bei Manhunt ist das brutale Töten durch die Punktvergabe erstrebenswert!

Moment, da könnte man wieder das ur alte Argument bringen das man Filme nur passiv miterlebt, während man bei Spielen aktiv ins geschehen eingreift.

Das Spiel ist mit Sicherheit keine Kritik am Krieg, wie bitte kann ein Videospiel am Krieg Kritik üben, ein Spiel macht spaß, und keiner zockt Games die einem keinen Spaß machen, als geh ich richtig in der Annahme das Krieg dann ja auch recht lustig sein muss.

Wenn man etwas über den Krieg erfahren möchte bzw daran Kritik geübt werden soll dann sprich mit den wenigen Leuten die sich noch an den 2. Weltkrieg erinnern oder beusch Gedenkstätten in ehemaligen Konzentrationslagern. DAS schreckt ab, aber ganz ganz sicher kein Film und kein Videospiel.

Jedes Kriegsspiel verherrlicht den Krieg. Punkt.

Aber wie gesagt, wir reden wohl über leicht unterschiedliche Aspekte: Dich stört der Realitätsgehalt bei Shellshock, mich die Brutalitätsbelohung bei Manhunt. Schätze ich das in etwa richtig ein?

Erst mal mich stört die Gewalt nicht, ich kann zwischen realität und Videospiel unterscheiden. Mich stört aber wenn ein Videospiel als Menschenverachtend abgestempelt wird, im gleichen zug aber für Krieg geworben wird.

Aber schon klar Krieg ist geil, Krieg macht spaß, Krieg ist lustig, ist doch extrem witzig wenn man Kriege nachspielen kann in denen was weiß ich wieviele Menschen gestorben sind. Noch geiler wirds wenn dann noch die ganzen tollen grausamkeiten gezeigt werden (nein nein sicher nicht voyeristisch). Ist ja auch nur das Ziel möglichst viele Charlies über den Haufen zu ballern, und nebenbei noch ein paar Kriegsverbrechen sieht, ganz toll wird es wenn bei einem Headshot gleich die ganze Rübe platzt OOOH YEAH!

Ich sage nicht das Manhunt kein extremes Spiel, man kann das Spiel mit Sicherheit in Frage stellen und klar es gehört nicht in Kinderhände, aber exakt das gleiche gilt auch für Shellshock.

Trotzdem kann man der Playzone nicht einfach so eine Doppelmoral unterstellen, denn wenn sie ihre Einschätzungen ähnlich begründen wie ich meine Einschätzung, dann lässt sich der Standpunkt vertreten (leicht gesagt, wenn man ihn selbst vertritt ), aber da du einen anderen Aspekt beleuchtest, kannst du diesen Aspekt und deine Ablehnung darin ebenfalls nachvollziehbar begründen. Da kann aber die Playzone nichts für!

Mas mich nun stört? Tja ich bin der Meinung entweder man geht seiner Pflicht nach und testet Videospiele, oder man erhebt moralische Ansprüche (was ich nicht unbedingt schlecht finde) zieht aber diese auch Konsequent durch.

(Jaja alle Magazine die Manhunt getestet haben wurde beschlagnahmt und verbrannt, gleichzeitig mussten die Verläge ins Ausland flüchten, darum gibt es ja die play play, maniac und die gamepro nicht mehr)
 
Ich kann Catch21 nur zustimmen! Manhunt ist rein fiktiv, Shellshock steht für die Schrecken des Vietnamkrieges.

Ich kann es zwar nicht beurteilen, aber wo stellt sich die moralische Frage bei Shellschock? Wie zb. in diversen brutalen Filmen über den Vietnmakrieg (Deer Hunter, Apocalypse Now)
 
crazylove am 01.09.2004 12:31 schrieb:
Ich kann Catch21 nur zustimmen! Manhunt ist rein fiktiv, Shellshock steht für die Schrecken des Vietnamkrieges.

Ich kann es zwar nicht beurteilen, aber wo stellt sich die moralische Frage bei Shellschock? Wie zb. in diversen brutalen Filmen über den Vietnmakrieg (Deer Hunter, Apocalypse Now)

Hab das spiel natürlich noch nicht gespielt, aber stand im test nicht, dass nur die Kameraden immer mehr durchdrehen (wie bei der Tiger Force).
Sprich man vom Spiel nicht gezwungen wird, irgendwelche zivilisten oder kriegsgefangene zu foltern oder zu töten. Könnte ich mir auch nicht vorstellen. In dem fall beobachtet man es ja nur passiv, käme also einem "anti"kiegsfilm gar nicht so unähnlich.

Ich finde nicht das man es mit Manhunt vergleichen kann, auch wenn manche einen realen Hintergrund schlimmer finden.
 
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