Blog Scheiden tut weh

Falconer75

Bekanntes Gesicht
Ich bin enttäuscht. Ehrlich jetzt. Da bietet man jemandem ein sehr geiles Game an und was passiert? 3 (in Worten: Drei) Euro könne er mir dafür noch geben. Also verrechnen, nicht geben. Muss schon was anderes dafür kaufen. Sagt der Typ mit dem Pferdeschwanz und dem Firmenshirt. Und der ist der Chef hier. Das ist das Problem. Drei Euro für ein Spiel, dem ich etliche Stunden meines Lebens gewidmet habe. Und Spaß dabei hatte.

Soll das so enden? Soll ich mich für den Jux-Betrag von etwas trennen, in das unzählige Menschen Arbeitszeit, Herzblut und Können gesteckt haben?

Vielleicht sind Familien daran kaputt gegangen. Mitarbeiter konnten nicht mehr abschalten, haben alles gegeben. Ihr Privatleben aber möglicherweise aus den Augen verloren, ihre Beziehung nicht mehr in den Griff bekommen. Bestimmt sind einige Leute für den Job in ein anderes Land gegangen, gaben ihre Heimat für diese einmalige Chance auf. Tränen sind geflossen, bei Verwandten und Freunden. Noch im Flieger die bohrende Frage, ob das alles richtig ist.

Die ersten Meetings fanden statt. Eine hoch motivierte Truppe lernte sich kennen, ging die ersten Schritte. Richtig gute Typen. Alle waren sich einig, das wird was. Gern auch mal abends bei einem Bier.

Als die die erste Version lief, war das zweifellos ein unglaubliches Gefühl für die Macher. Sie wollten es sicher gern gleich aller Welt mitteilen, aber war ja alles noch streng geheim. Ein falsches Wort konnte den Job kosten. Also feierten sie im kleinen Kreis. Immer wieder.

Irgendwann zog es sich. Manchmal waren die Abläufe nur noch ätzend. Probleme wurden zu spät erkannt, man stand dumm da. Die Presse drängelte. Wollte mehr Futter und streute Gerüchte, wenn es nichts gab.

Die Release-Party bleibt für alle vermutlich unvergesslich. Sie hatten es tatsächlich geschafft. Super Wertungen, Euphorie in den Foren. Alles war gut.

Anderthalb Jahre später ist das alles noch drei Euro wert. Eine Ewigkeit für ein Game. Fast schon Retro. Trotzdem ist es falsch, was ich hier mache. Der Typ legt das Spiel hinter sich auf den großen Stapel. Reicht mir das neue. Hinter mir drängeln zwei Kinder mit einer Tüte voll DS-Spielen. Ich zahle die restlichen 62 Euro trotzdem mit Karte. Ganz ruhig. Mit einer neuen Geschichte in der Hand verlasse ich den Laden.
 
Tja und genau aus diesem grund gebe ich keine alten Games mehr ab die ich so lieb gewonnen habe und haufen weise von zeit investiert habe stattdessen sammel ich meine schätze =) aber ich kann dich sehr gut verstehen, ich finde das ist teilweise sogar sehr unverschämt von den verkäufern . aber was soll man machen ?
 
Für das Problem der Digitalen Inflation™ unserer heißgeliebten Games gibt es eine einfache Lösung. Nur wird die weder dem Großteil der Spieler, noch dem Publisher gefallen. Obwohl...

Statt zig Millionen Kopien von Call of Duty X zu verkaufen, werden einfach nur noch 100.000 streng limitierte Editionen hergestellt. Wenn ich richtig vermute, dann dürfte sich der Gebrauchtspielemarkt dann in etwa so entwickeln, wie der ostdeutsche Gebrauchtfahrzeugmarkt. Da waren die gebrauchten Wartburgs und Trabbis mitunter teurer als die neuen, denn die gabs ja nur mit 7 oder mehr Jahren Wartezeit.

Ähnlich würde es sich dannn auch mit dem Spiel verhalten, gesetz dem Fall, es gäbe in einer perfekten Welt keine Bestrebungen illegale Kopien herzustellen, würde man an die eigene Kopie des Spiels nur rankommen, wenn man jemanden kennt, der einem das Spiel abtreten möchte. Oder man bietet horrende Summen, um eines zu bekommen. Ich bin mir fast sicher, da würde dann der Publisher-Zehnt auch gar nicht mehr auffallen. Publisher-Zehnt würde dann sicherlich die Abgabe heißen, die wir Videospielejünger dann dafür abdrücken müssten, dass der Gebrauchtspielemarkt überhaupt existieren darf.

Allles in allem eine witzige Idee, die ich gern mal in einem Planspiel realisiert gesehen hätte. :P Back to the Roots.
 
Eine extreme Frechheit. Ich würd nie auf die Idee kommen (bin Sammler) meine Spiele zu verkaufen und erst recht nicht für 3 Euro. Wtf.
Da hätt ich 3 weitere Euro aufn Tisch geknallt und wäre mit dem alten und dem neuen Spiel aus dem Laden gegangen.
3 Euro für ein Stundenlanges Spielerlebnis, dass man vielleicht in einigen Jahren nochmal erleben möchte...

In meiner Kindheit hab ich einige Spiele mangels Geld verkaufen müssen, um an neue zu kommen.
Was mache ich jetzt? Ich kaufe sie alle nach und nach wieder.
 
Was ich mir einmal kaufe, das behalte ich auch - bin damit auch bisher recht gut damit gefahren. :)

Es war zwar auch mal ein Spiel dabei, was ich nach kurzer Zeit erstmal zur Seite gelegt habe, weil es mir nicht so richtig zugesagt hatte - aber nach paar Wochen / Monaten habe ich dann auch wieder weitergezockt.

Irgendwie macht das Betrachten der Spielesammlung jeden Tag wieder neue Freude.
 
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