Blog "Oh wie süüüüüüß, ein Pferdchen!" 3 oder "ich bin K.O."

PSYCHOBUBE

Bekanntes Gesicht
Ausritte waren mit Gary nur eingeschränkt möglich. Hatte paar gute. Die besten waren die mit dem guten Freund von mir,.

Aber einmal, als ich mich den Schulponys anschloss, wurde ich zum Passagier degradiert. Wurde ich öfters von ihm. Gary ist mir an dem Tag so durchgegangen. Ich konnte ihn nicht mehr anhalten. Er reagierte auf gar nichts mehr. Und ich machte mir Sorgen um die anderen Kinder, hatte schiss dass andere Ponys hinterher rennen würden. Zum Glück war das nicht der Fall. Ich hatte lange noch schlechtes Gewissen gehabt. Als die Galoppstrecke zuende war und Asphalt kam, hielt Gary zum Glück an. Und ich wollte auf die anderen warten. Aber daraus wurde nichts denn die Büsche sahen sehr lecker aus. Erst rennen wie ein bekloppter und dann essen? daraus wird nichts Gary, und ich klatschte Gary einmal am Hals um ihn beim essen zu hindern. Und Gary fing an zu traben und meine Arme waren müde. er trabte den Weg nach hause. Zum Glück kamen Pferdepfleger entgegen und fingen Gary ab.
Das Heftigste an der Sache war, dass Gary schon ein für seinem Alter recht starkes Gebiss hatte. Sogar mit Kinnkette.

Und später wenn ich in der Bahn war, musste immer zugemacht werden, da Gary gerne von sich aus die Bahn verließ um zu seiner Box zu laufen. Essen! Ich konnte oben nichts machen.
Ich machte in dem Sommer noch paar weitere Geländeversuche. Mit einem anderen Kumpel. Einige Versuche liefen auch gut.
Aber der letzte davon war die Krönung und machte dem Titel dieses Blogs alle Ehre:
Wir waren zu dritt. Gary's Kinnkette war sehr eng geschnallt. Damit ich nicht so schnell zum Passagier degradiert werde. Und ich konnte damals noch nicht so gut Spanisch um mich klar mitzuteilen. Und die Umgebung vom Stall und etwas weiter weg, waren bei schönem Wetter voll von Menschen. Da ich Gary und meine "reitkünste" nicht wirklich vertraute, und viele Menschen sowohl Reiter als auch Tier nervös machen können, war der Ritt anstrengend. Meine Begleiter trabten oder gallopierten im langsamen Tempo und Gary buckelte hinten rum. Heutztage wäre ich cooler, aber damals......war es einfach nur anstrengend. Und Stress pur für mich. Irgendwann nach der Hälfte des Rittes war ich kaputt und stieg ab. Erstmal verschnallte ich auf Rat meines Kupels die Zügel anders, damit das Gebiss etwas kräftiger ist und ich Gary nicht so festhalten musste. Und dann trank ich was. In der Gegend gab es viele Trinkbrunnen. Ich weiss nicht mehr ob ich Gary auch saufen ließ. Stellt euch vor, ein gestresster und müder Reiter, der grad vom Pferd stieg und dann hörte ich doch tatsächlich ein Mädchen rufen oder sagen: "oh, ein Pferdchen" so ungefähr hat sie es gesagt. das war die Krönung vom ganzen Ritt. :-D Ich weiß nicht ob ich sie Gary streicheln ließ. Ist zu lange her.
Auf dem Heimweg habe ich Gary lange geführt. War auch sehr streng. Irgendwann als ich etwas ausgeruht war, stieg ich auf. Nach etwas holprigen Restritt, waren wir endlich zu Hause. Ich versorgte Gary und ging anschließend in die Bar. Und schnackte noch mit dem Kumpel, mit dem wir unterwegs waren. Wir schnackten über den ritt und der Kumpel schlug anderes Gebiss vor. ich war nicht so begeistert. Als er Pferdewechsel erwähnte (was schon oft schon Thema war, aber ich mochte Gary zu sehr.) meinte ich erst, dass er doch in der Bahn so toll sei........................und während ich das sagte, stellte ich fest, dass es nicht gerade der Fall war. Als meine Mutter mich abholte, ich war zu müde um Fahrrad zu fahren, sprach ich sie darauf an.
Ich hatte endlich eine Entscheidung gefällt. Mir wurde klar, dass ich mit Gary so nicht weiterkommen werde. Wir passten nicht zusammen. Ich konnte ihn nicht 100% vertrauen, und er im Gegenzug auch mir nicht. Wie auch? Ranghöhere Tiere schützen ja auch die Herde, aber wie soll ich ihn schützen, wenn ich mich nicht mal gegenüber ihn 100% durchsetzen kann? Die Streitereien beim reiten wurden immer schlimmer. Gary hatte mir wichtige Dinge gelehrt. Sattelfestigkeit, mutiger zu werden, durchsetzungsvermögen, gut und weich vom Pferd zu stürzen ;) Wofür ich ihn immer dankbar sein werde. Und beim letzten Ausritt hatte er mich eine weitere Lektion gelehrt: nämlich, dass man ab und zu einsehen muss, dass es kein Zweck mehr hat. Gary zeigte mir was ich eigentlich vom eigenen Pferd wollte. Nämlich einen mit dem ich durch dick und dünn gehen kann. Und auch ohne Einschränkungen ins Gelände. Dass ich mit dem Pferd eins bin. Ich wollte auch springen und das höher als 80 cm. Und dass "aufgeben" nicht immer Versagen bedeutet. Ich war damals für ihn nicht der richtige Reiter. Er konnte so mit mir auch kein Spaß haben.
Heute würde ich besser mit ihm klar kommen. da bin ich mir sicher.
Als ich zwei Tage später meine Reitlehrerin fragte, was sie zum Pferdewechsel meint, war sie sofort dafür. Und in der gleichen Woche noch ergab sich diese Möglichkeit. Ich ließ in den Tagen Gary viel allein in der Bahn laufen. Spielte mit ihm und so. Im Umgang mochte ich ihn sehr gerne. Er war auch etwas frech, aber angenehm. Nicht so stur. Ich hatte ihn am letzten Tag noch einmal geritten. Aber nur im Schritt und Trab da der letzte Ritt schön sein sollte. Im Schritt und Trab mochte ich schon immer gern reiten. Zwar etwas langsam aber trotzdem gut. Und er war bequem von den Bewegungen her. Der letzte Ritt war auch gut. An dem Tag als der eine Händler kam und zwei Pferde brachte, ich war sehr aufgeregt. Ich wusch Gary noch, es war sehr warm an dem Tag. Kümmerte mich noch etwas um ihn. Als der Händler kam, beobachete ich, wie er mit Gary umging, und er ging gut mit ihm um, machte mir noch ein :top: Und probierte eines seiner Pferde aus. Das andere brauchte ich gar nicht mehr reiten, da die Stute, die ich ritt, so toll war. Sie war sehr sensibel und die konnte ich endlich mit einem weichem Gebiss reiten. Nach dem Proberitt wurde ich mit paar anderen zum Trockenreiten rausgeschickt. Währenddessen wurde Gary zum Anhänger geführt. Ich bin ihn noch einmal begegnet. Und sagte Tschüss. Meine Mutter war mit ihm gegangen und da geblieben, während Gary auf dem Anhänger, dass ihn zu seinem neuen Zuhause bringen sollte, verladen wurde. Ich bin ihr sehr dankbar. Ich hatte auch geträumt wie er auf dem Anhänger stand und mich fragend anschaute. "Warum?" und ich ihn erklärte, dass es mit uns nicht weitergehen konnte. Ich hatte es wirklich ein Jahr versucht, aber es ging einfach nicht. Auch er hatte nichts von mir. Ich hoffe, dass er ein Besitzer gekriegt hat, den er mag. Und ich denke Gary kann gut auf sich aufpassen. Ich würde ihn zwar jederzeit reiten, aber als eigenes Pferd? Nein. Mit dem eigenen Pferd möchte ich unabhängig sein.
Der gute Freund von mir, der mir damals zu Gary geraten hatte, ihm tat es leid, dass es nicht so gut lief zwischen Gary und mir. Muss es aber nicht. Erstens lief es ja beim Proberitt gut. Er kam mit Gary super klar und Gary war nicht schlecht. Er war halt nur stur und dadurch schwierig. Und gerade wenn der Freund von mir Gary ritt, lief er danach auch besser unter mir. Und zu guter letzt war die Erfahrung mit Gary sehr wertvoll für mich. Ich hoffe dass es ihm gut geht.:)
 
Damit hast du auch meine Frage beantwortet!
Sicherlich hat Gary jemand gefunden, der besser mit ihm klar gekommen ist.
Gerade beim Reitsport muß schon Mensch und Tier zusammen passen.
Aber du hast ja durch ihn auch vieles gelernt, und umgekehrt auch.
 
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