Heutzutage hat einfach keine Sau mehr Eier, das ist das Problem. Nach dem Motto, jeder ist an allem Schuld, nur ich bin's nicht. Klar, wenn jemand aus nachvollziehbaren Gründen benachteiligt oder diskriminiert wird, bin ich wie hoffentlich jeder denkende Mensch dagegen; wenn es zum Beispiel heißt, Übergewichtige seien minderwertige Menschen oder Frauen sein nur zum Gebären von Kindern da. Das ist uncool und dagegen sollte angegangen werden. Wenn aber alles und jeder eine Lobby gründet und seinerseits rumfotzt, dass jeder außer man selbst eine miese Diskriminierungssau ist, dann ist am Ziel vorbeigeschossen. Hey, ich habe mich auch vom Großteil meiner Generation getrennt, weil das meiner Meinung nach alle dumme Mongos sind, aber es interessiert niemanden und deswegen schreie ich es nicht rum. Es ist immer noch mein Problem, wie ich mit meinen Mitmenschen umgehe und wie ich mich präsentiere.
tl; dr - Ich schließe mich Para vollkommen an.
ich schreie nicht rum was ich bin. ich sage nur dann etwas, wenn jemand mich mit einer Frau verwechselt. Und sonst sage ich nichts. Fremde Menschen geht es auch nichts an. ich habe es nur deshalb hier geschrieben, weil es gerade zum Thema mehr oder weniger passte, wegen Paras Kommentar. ( @Para: nichts gegen mit dem was du schriebst. Ich wollte nur wissen ob du auch Transsexuelle meintest oder nicht.)
Wenn jemand mich nur versehentlich verwechselt, dann ist es für mich völlig in ordnung. ich sag dann dass ich keine Frau bin, und gut ist. Zwar kann es auf dauer etwas ermüdent sein, aber egal. Ich sage auch nicht großartig, was ich früher mal wahr.
Und wenn Freunde oder bekannte mich kennen, und es für sie schwierig ist es zu akzeptieren und mir dies ehrlich sagen, dann ist es auch kein thema für mich. Einige die damit Probleme haben über meine Veränderung; versuchen mit klar zu werden, und das rechne ich denen hoch an.
wenn jemand mich
versehentlich mit meinem früheren Vornamen oder früheren Anrede anspricht oder über ich als "sie" bezeichnet, ist auch okay.
ich fühle mich
nur dann verletzt, wenn jemand MIT ABSICHT mich bei meinem früheren Namen oder Anrede anspricht. dann fühl ich mich von dem oder der nicht wirklich ernst genommen. Es kommt dann rüber als ob dieser jemand denkt dass so eine veränderung, die wir Transsexuelle machen, einfach nur kindliche Flausen seien, die wieder vergehen. Auch wenn dieser jemand es nicht so meint. Aber es kommt einfach so rüber. Und dabei sind es keine Flausen, sondern ernste Entscheidungen, weil wenn man die veränderungen macht bzw. angefangen hat; dann gibt es kein zurück. Und bevor man die Veränderungen machen kann, gibt es viel Arbeit. Und sowas geht nicht ohne Risiko. Unter anderem ist die Krebsgefahr höher. Aber das nehme ich gern in kauf.
Ich möchte keine Lobby haben. Und ich brauch keine. Und ich erwarte von niemanden mich zu verstehen. ich würde mir sogar dann Sorgen machen, wenn jemand mich versteht, denn dann kann es sein dass dieser/diese jemand auch so ist wie ich.
Ich schreibe diese Zeilen nur deshalb, weil damals der Balian Buschbaum auch mit dem Thema an die Öffentlichkeit ging. Um es für andere Transsexuelle einfacher zu machen. Und er ist mein Vorbild.
Balian Buschbaum – Wikipedia
Viele in meiner Umgebung haben mir gratuliert, als ich den Schritt wagte. Und ich würde diesen schritt immer wieder tun und bin stolz darauf.
Okay, ich bin oft gefrustet dass ich überhaupt als mädchen geboren wurde und wenn ich zu oft noch mit einer Frau verwechselt werde. Aber ich heul nicht in der Öffentlichkeit rum. Das mache ich bei meinen Betreuern oder Ärzten
Oder engen freunden und Verwandten
Und ich hab nicht die Einstellung, jeder ist an allem schuld, nur ich nicht!!! Und ich will es nie haben. Ich stehe für meine Fehler gerade und ich suche die Schuld ständig bei mir. In vielen Fällen zuviel. Sonst könnte ich jetzt arbeiten. In dem Fall wieder "meine schuld" denn ich bin der, der die Fehler an mir sucht.
Aber Leute zu verurteilen weil sie in der "Opfer-Rolle" bleiben ist auch nicht immer richtig. wenn ein Mensch missbraucht oder misshandelt wird, die sind meist so traumatisiert dass sie nicht anders können. Sie wollen auch keine Lobby. Nicht alle haben die kraft sich aufzuraffen und was gegen ihrer Probleme zu unternehmen. Und viele "Opfer" geben sich selbst dann die schuld, wenn sie es nicht sind. Und viele haben einfach nicht die kraft sich von der Opfer-rolle zu befreien. Und solchen menschen sagen, dass sie die Schuld bei sich selbst suchen sollen.........
Es gibt viele Menschen, die nie die Schuld bei sich selbst suchen sondern nur bei den anderen. Oder wenn jemand behauptet von Person X vergewaltigt worden sein, obwohl Person X nie was getan hat, nur weil dieser/diese jemand person X schaden möchte; so etwas ist sch*****
Sorry für den Off-Topic, aber ich wollte das mal klarstellen.
@topic
Natürlich gibt es auch Sexismus gegen Männer und dort, wo es ihn gibt, muss er angegangen werden. Wenn zum Beispiel Männer als schwul abgestempelt werden, wenn sie Tänzer sind, da könnte ich kotzen. Tanzen ist ein Leistungssport, wenn man damit auf Turniere geht oder auf Bühnen steht, und jede von diesen halbgaren Portionen, die sich "Bestah Checkah" nennen, kann sich von der Disziplin und Körperbeherrschung eines Tänzers eine ordentliche Scheibe abschneiden - gilt auch für das weibliche Pendant zu "Bestah Checkah", denn da sind auch Exemplare dabei, bei denen ich mich meines Geschlechtes wegen schon fremdschämen muss.
Oder wenn Männer zu sexuellen Handlungen gezwungen werden; und ja, das gibt es deutlich häufiger, als man annehmen könnte. Es wird erwartet, dass der Mann stark ist und keine Schwäche zeigen darf blabla. Wenn eine Frau einem Mann in den Schritt greift und dieser das nicht möchte, ist das eine Belästigung und auch so zu werten. Oder wenn, und das gibt es leider sehr häufig, junge männliche Kinder von ihren Müttern belästigt werden. Keiner glaubt dem Knaben und schon ist ein junges Leben im Eimer. Es ist einfach immer traurig, wenn Leute sich von irgendwelchen schwachsinnigen Stereotypen und Vorurteilen blenden lassen und vergessen, was wichtig ist: Das wir das Beste aus unserem Leben machen sollten und das gemeinsam. Das man zuhören und hinschauen muss.
Dem kann ich mich nur anschließen