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Gast1669461003
Gast
Disclaimer: Das Forum braucht in meinen Augen mehr Diskussionen mit Fokus, daher separater Thread statt schnell begrabene Randnotiz in "Allgemeiner Laberthread" o.Ä.
Auf PC Gamer ist gerade ein Artikel erschienen, der gut ausdrückt, was ich mir auch zunehmend wünsche:
Tl;dr:
SandboxGames wie Assassin's Creed, Far Cry, The Witcher, Dragon Age: Inquisition und viele andere fühlen sich für mich wirklich mehr wie Checklist-Games an, wo ständiges Händchenhalten durch Map-Icons und Minimap-Spam mein Spielerlbnis verwässert. Die Side-Quests in The Witcher 3 sind zwar fantastisch, aber die Map-Ansicht weckt bei mir auch nicht den Forscherdrang, sondern den Drang, etwas komplettieren zu müssen.
Deshalb schalte ich auch gern mal Minimap und HUD aus und erkunde "blind" (dann sehen die Screenshots auch sauberer aus). Was aber nicht das Problem löst, das viele Spielwelten sich genauso geskriptet anfühlen, wie sie es sind. Sei es durch sich wiederholende Banditen-Überfälle (quasi nur Zufallskämpfe) oder simple Loot-Funde, die wiederum oft ein "X von 100"-Popup auslösen und wieder eine Checklist aufmachen, um mich auf unkreative Weise auf Erkundungsreise zu schicken.
Beispiel aus meiner Erfahrung:
Red Dead Redemptions 2 ist ein semi-gutes Beispiel. Am PC gibt es eine Tasten-Kombi, um HUD/Map auszuschalten, deshalb spiele ich die meiste Zeit ohne, außer wenn ich eine Mission beginne und wissen muss, wo das Ziel ist. Weil die Spielwelt ohnehin sehr lebendig gestaltet ist, bietet sich zumindest in Siedlungen die Erkundung an. So hat sich folgende Situation ergeben:
Anstatt einem Fragezeichen zu folgen, habe ich mich zwei Charakteren genähert, die durch ein Fenster beobachten, wie einem kinky Herren der Arsch von einer Dame versohlt wurde, bevor er mich bemerkte und anbrüllte. Dann ging ich weiter, wurde angepöbelt und geschubst, gefolgt von einer Messerstecherei zu meinen Gunsten sowie einer Verfolgungsjagd mit anschließender Zuflucht in einen Saloon zum Verschnaufen und Auftanken. Dort konnte ich einem Gespräch lauschen, das eine Sidequest auslöste.
Mit aktivierter Minimap wäre ich (wahrscheinlich) direkt auf das Fragezeichen zugelaufen und hätte der Umgebung weniger Beachtung geschenkt. Quest gestartet, Ziel erreicht, Quest beendet. So wie es sich nun aber ergeben hat, fühlte es sich deutlich organischer, abenteuerlicher und spaßiger an. "Immersiver" könnte man auch sagen.
Im Grunde macht das Spiel nichts anders, nur weil ich die Minimap ausschalte - es fühlt sich aber anders an. Spaßiger, freier und authentischer in meinen Augen. Das funktioniert aber auch nur, weil RDR2 (zumindest stellenweise) auch die Infrastruktur einer lebendigen Spielwelt dafür bietet.
Auf PC Gamer ist gerade ein Artikel erschienen, der gut ausdrückt, was ich mir auch zunehmend wünsche:
It's time for open world games to ditch the question marks
Let's have less emphasis on the destination, and more on what happens on the road.
www.pcgamer.com
Tl;dr:
- Open World Games legen zu viel Fokus auf Map-Icons (Fragezeichen) als Anreiz zur Erkundung
- Gameplay kann sich daher oft mehr wie Abarbeitung einer Checklist als "echte" Erkundung anfühlen
- Gefühl von Abenteuer geht dadurch etwas bis etwas viel verloren
- Zufallsereignisse können dem entgegenwirken, sind aber oft unspannend und wiederholen sich schnell
- Positive Beispiele für Erkundung: Death Stranding, Mad Max, u.a.
SandboxGames wie Assassin's Creed, Far Cry, The Witcher, Dragon Age: Inquisition und viele andere fühlen sich für mich wirklich mehr wie Checklist-Games an, wo ständiges Händchenhalten durch Map-Icons und Minimap-Spam mein Spielerlbnis verwässert. Die Side-Quests in The Witcher 3 sind zwar fantastisch, aber die Map-Ansicht weckt bei mir auch nicht den Forscherdrang, sondern den Drang, etwas komplettieren zu müssen.
Deshalb schalte ich auch gern mal Minimap und HUD aus und erkunde "blind" (dann sehen die Screenshots auch sauberer aus). Was aber nicht das Problem löst, das viele Spielwelten sich genauso geskriptet anfühlen, wie sie es sind. Sei es durch sich wiederholende Banditen-Überfälle (quasi nur Zufallskämpfe) oder simple Loot-Funde, die wiederum oft ein "X von 100"-Popup auslösen und wieder eine Checklist aufmachen, um mich auf unkreative Weise auf Erkundungsreise zu schicken.
Beispiel aus meiner Erfahrung:
Red Dead Redemptions 2 ist ein semi-gutes Beispiel. Am PC gibt es eine Tasten-Kombi, um HUD/Map auszuschalten, deshalb spiele ich die meiste Zeit ohne, außer wenn ich eine Mission beginne und wissen muss, wo das Ziel ist. Weil die Spielwelt ohnehin sehr lebendig gestaltet ist, bietet sich zumindest in Siedlungen die Erkundung an. So hat sich folgende Situation ergeben:
Anstatt einem Fragezeichen zu folgen, habe ich mich zwei Charakteren genähert, die durch ein Fenster beobachten, wie einem kinky Herren der Arsch von einer Dame versohlt wurde, bevor er mich bemerkte und anbrüllte. Dann ging ich weiter, wurde angepöbelt und geschubst, gefolgt von einer Messerstecherei zu meinen Gunsten sowie einer Verfolgungsjagd mit anschließender Zuflucht in einen Saloon zum Verschnaufen und Auftanken. Dort konnte ich einem Gespräch lauschen, das eine Sidequest auslöste.
Mit aktivierter Minimap wäre ich (wahrscheinlich) direkt auf das Fragezeichen zugelaufen und hätte der Umgebung weniger Beachtung geschenkt. Quest gestartet, Ziel erreicht, Quest beendet. So wie es sich nun aber ergeben hat, fühlte es sich deutlich organischer, abenteuerlicher und spaßiger an. "Immersiver" könnte man auch sagen.
Im Grunde macht das Spiel nichts anders, nur weil ich die Minimap ausschalte - es fühlt sich aber anders an. Spaßiger, freier und authentischer in meinen Augen. Das funktioniert aber auch nur, weil RDR2 (zumindest stellenweise) auch die Infrastruktur einer lebendigen Spielwelt dafür bietet.
- Wie steht ihr zu dem Thema?
- Habt ihr ähnliche Erfahrungen/Beispiele?
- Wünscht ihr euch mehr Abenteuer-Feeling oder gefallen euch die Sandbox-Spielwelten vieler Spiele wie sie sind?
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