Bei mir hat es schon indirekt als Kleinkind angefangen. Die ersten TV-Serien die ich sah waren Puschel das kleine Eichhörnchen, Biene Maja und Heidi. Wahrscheinlich wusste es niemand, aber die waren tatsächlich aus Japan. Diese Tatsache habe ich auch erst relativ spät eher zufällig erfahren als ich mal das Land der Produktion in der TV-Zeitschrift beachtete.
Danach folgt mit fünf Jahren mein SNES und das Lebensjahr darauf schließlich Gameboy und der geliebte Nintendo 64. Zwar Spiele von Japanern, aber so richtig otaku war dies noch nicht. Dies geschah schließlich 1999 als ich in die Grundschule kam und die Rote Edition von Pokémon bekam. Seit diesem Tag vergöttere ich diese Reihe einfach. Es wurde so extrem, dass ich einen Großteil der 151 Pokémon mir als Plüschtiere von verschiedenen Verwandten & Bekannten erschnorrt habe.
Die ersten Anime folgten auch bald darauf, inkl. des geheiligten Animenachmittag auf RTL II, und insbesondere Dragonball hat nicht nur mich, sondern auch meine Schwester in den Bann gezogen. Ich weiß noch heute, wie wir damals die letzten Folgen auf Namek zur Abendszeit, tatsächlich lief Dragonball Z nach 19 Uhr, im Schlafzimmer unserer Eltern geguckt haben, da zu der Zeit das Wohnzimmer einen Parkettboden bekam und wir somit ausweichen mussten. Wunderschöne Zeiten!
Nachdem ich jedoch aufs Gymnasium kam und somit Nachmittagsunterricht hinzukam, hatte ich nicht mehr die Möglichkeit meine geliebten Serien intensiv weiterzuverfolgen. Anfangs habe ich die noch aufgenommen, aber irgendwann war es zu viel. Zu der Zeit (Anfang der 2000er) gab es auch noch nicht die Möglichkeit dies alles problemlos über das Internet zu verfolgen, geschweige denn die Infrastruktur hierfür. (Wobei die heute immer noch fehlt!
)
Deshalb verschob sich mein Interesse von bewegten zu Standbildern, fortan standen Manga hoch im Kurs. Selbstverständlich auch hier wieder Dragonball, wovon ich auch die komplette Reihe habe, und Detektiv Conan liebte ich einfach über alles. Eine Freundin von mir war selbst Halb(ost)asiatin und hatte ebenfalls ein Riesenfaible für Japan. Dies führte dazu, dass wir versucht haben mehr oder weniger erfolgreich selbst Japanisch zu lernen.
Gerade in den letzten Jahren wandelte sich jedoch mein Interesse auf "westlichere" Produkte um. Früher hatte ich noch peinlichst darauf geachtet Produkte von japanischen Unternehmen zu kaufen. Heute habe ein MacBook, iPod, Xbox 360 und auch meine Fernsehpräferenzen haben sich komplett verschoben. Früher noch Anime, heute amerikanische Sitcoms und Krimiserien. Mein Spieleregal spricht ähnliche Bände. Heute dominiert die Xbox 360, wofür ich exakt zwei Spiele von japanischen Entwicklern habe (Child of Eden, El Shaddai), die ich jedoch auch für PS3 besitze. Ich bekam den Eindruck, dass je älter ich wurde, sank auch mein Interesse an Japan. Warum kann ich mir nicht genau erklären, jedoch wird es wohl damit zusammenhängen, dass mehr Bezugspersonen fehlten, mit denen ich mein Interesse teilen. Nur die liebe Nacho war zu wenig.
Jedoch hat sich dies komplett umgedreht als der schicksalhafte Tag kam und ich
Metal Gear Solid 2: Sons of Liberty durchspielte. Seitdem bekam ich wieder ein Bedürfnis nach japanischen Titeln und inbesondere
Nino Kerl mit Ninotaku TV begeistert mich ebenso, wie die Ausführungen von Viktor + Sebastian im play³-Podcast.
Heute würde ich liebend gerne eine Reise nach Japan unternehmen. Würde ich eine angeboten bekommen, dann wäre ich morgen abflugbereit am Flughafen. Zudem ist mein Interesse nach japanischen Videospielen, nachdem die Konsolengeneration aufgrund meines Hauptfokus eher dürft ausfiel, extrem gestiegen und hole jetzt so wunderbare Titel wie Final Fantasy X HD oder Dark Souls II nach. Außerdem lese ich meine alten Manga und werde mir auch neue anschaffen. Scheinbar komme ich wieder auf den richtigen Weg zurück.