VeryShyGuy
Neuer Benutzer
Liebe OXM-Redaktion,
Da ich inzwischen leider immer noch keine Antwort auf mein Thema speziell (auch im alten Forum nicht), keine Antwort auf meine versandte E-Mail und auch sonst überhaupt keine Nachricht von der Redaktion bekommen habe, schreibe denselben Thread hier nochmals rein.
Ich möchte Euch wirklich nicht den Start Eurer Internetseite verderderben (meinen Glückwunsch dazu!), aber ich denke doch, dass ich als langjähriger Leser zumindest eine Antwort erwarten darf.
Die letzte Ausgabe des OXM ist die erste gewesen, die ich übersprungen habe, und auch diese aktuelle werde ich nicht kaufen (sorry, aber nur der Test zu "Fahrenheit" ist mir keine 8 EUR wert) - wenn Ihr aber die angekündigten Demos für die kommende Ausgabe bekommt, werd ich's wieder mal probieren ... aber über eine Antwort würde ich mich dennoch freuen, darum hier im Folgenden nochmals mein Thread aus dem alten XBOX-Forum.
Es ist noch nicht allzu lange her, da habe ich Euch regelmäßig E-Mails geschrieben und auch häufig Antworten erhalten; ein paar wurden sogar im OXM abgedruckt. Seither ist es still um mich geworden, doch hab ich Eure Arbeiten weiter verfolgt, mit zunehmender Betrübtheit, wie ich gestehen muss. Mit meinen immerhin fast 26 Lenzen gehöre auch ich schon zur älteren Spielergeneration, und es mag auch sein, dass ich Spiele schon deshalb nur als Zeitvertreib und nicht als Religion sehe, weil ich knapp neun Stunden pro Tag arbeite, das fünf Tage die Woche (darunter meistens auch samstags) und mir schlicht die Zeit zum Spielen fehlt.
Was mir aber am OXM in den letzten Monaten aufgefalle ist, sind vor allem zwei Dinge: einerseits kann ich häufig die Bewertungen nicht mehr anhand der Kritik verstehen (was unter anderem auch an dem kritisierenden Text liegen mag), andererseits werden seit kurzem häufig Szene- und Modewörter benutzt, die schlichtweg nichts in einer seriösen Kritik zu suchen haben.
Das erste Problem wird meiner Meinung nach besonders deutlich in der in Ausgabe 07/2005 abgedruckten Kritik zu "Area-51" von Bernd Holtmann deutlich, die gerade im letzten Drittel ein Widerspruch in sich ist. Da wird am Spiel wirklich alles kritisiert, ein zu geskriptetes Gameplay, umständliche Spielelemente, die einen aus der Atmosphäre reißen, eine mittelmäßige Grafik und (mein persönlicher Lieblingsabschnitt) die Kritik am Sound des Spieles. Hier der Auszug:
"Klangtechnisch hat man ganze Arbeit geleistet, denn die Musik von Ex-'Nine Inch Nails'-Drummer Chris Vrenna hört man nur selten" – das mag jetzt an mir liegen, aber wenn man die Musik nur selten hört, was ist daran gut?
"Die Soundeffekte selbst sind nicht spektakulär und klingen sogar auf einem 5.1-System nur durchschnittlich" – also ist der Sound selbst keine 74 % Wert, wie in der Wertung gelistet, oder?
"Die [deutsche] inhaltliche Übersetzung ist ... kein Meisterstück. Wenn ein Soldat zum Beispiel einen Getränkeautomaten tritt, weil der gerade sein Geld geschluckt hat, dann zeugt der Satz 'diese verdammte Kiste hat mein Quartier gefressen!' einfach nur von schlechter Übersetzungsarbeit" – völlig richtig, da waren Leute am Werk, die nicht verstanden haben, worum's eigentlich geht.
Doch wie kann man bei einem so verpatzten Sound (nimmt man mal die Synchronfassung her, die nur durchschnittlichen Soundeffekte und die Musik, die man ja glücklicherweise nicht zu hören bekommt) dann noch 74 % vergeben?
Es scheint allgemein so, als hätte ich ein Problem damit, das Wertungsschema mit den Prozentpunkten richtig zu verstehen, denn wie im Fall von "Area-51" ab 80 % einen Elite-Stempel zu vergeben halte ich schlicht für leichtsinnig und auch falsch. Kein Wunder haben in den letzten Ausgaben ein Dutzend Spiele die Elite-Marke bekommen, denn nach drei Jahren Xbox sollte es möglich sein, ein Spiel auf den Markt zu bringen, das auf der Konsole immerhin die 80 %-Marke zu erreichen – und ab da hagelt es bei Euch bereits die Elite-Titel.
Aber mit 80 % rechne ich als Spieler, wenn der Hersteller ernsthaft erwartet, dass ich 60 EUR ausgebe, um mir sein Spiel zuzulegen, 80 % sind nicht herausragend oder phänomenal, sondern schlichtweg gut.
Hier mal eine Übersicht, wie das mit den Prozenten ansich aussehen sollte:
00-15 % ... Katastrophal
16-25 % ... Schlecht
26-35 % ... Mangelhaft
36-45 % ... Ausreichend
46-60 % ... Durchschnittlich
61-70 % ... Ordentlich
71-80 % ... Überdurchschnittlich
81-90 % ... Gut
90-99 % ... Sehr gut (ab hier kann man Elite-Marken austeilen!).
Doch es scheint mir, als sei dieser Wertungsschlüssel beim OXM inzwischen vollkommen anders angelegt, offensichtliche Kritikpunkte werden zwar kurz aufgeführt, schlagen sich aber bei der Endwertung ("Area-51" hat mit 80 % eine der Kritik nach mindestens 5-7 % zu hohe Wertung bekommen) nicht nieder zu schlagen.
Wie gesagt, das ist das erste Problem, das ich seit einiger Zeit mit dem OXM habe, und mir stellt sich als Käufer (seit immerhin über zwei Jahren) die Frage, weswegen ich eine Spielezeitschrift kaufen sollte, wenn ich die darin niedergeschriebenen Kritiken nicht nachvollziehen kann.
Mein zweiter Kritikpunkt betrifft die seit einiger Zeit propagierte Sprache im OXM, die meistens ansich sehr sauber geraten ist, aber zunehmend von Modewörtern geprägt wird, die vielleicht momentan "in" sein mögen, aber in einer respektablen Zeitschrift nichts zu suchen haben. Möglicherweise liege ich auch außerhalb der Zielgruppe, und die 16jährigen Kiddies wollen genau das lesen, aber bislang hat sich die OXM-Redaktion dahingehend ansich zurück gehalten und ich kann diesen Umschwung in der Rhetorik nur darauf zurückführen, dass die jüngsten Leserumfragen zurückkamen und die Hauptkäuferschaft deutlich jünger ist, als ich.
In der aktuellen Ausgabe 08/2005 sieht man das in vielerlei Vorschau- und Kritikbeiträgen, hier einige Auszüge:
"Auf die Fresse! Eins, zwei, drei" (Seite 66) – das ist schlicht keine Ausdrucksweise, sorry, auch nicht als Unterschrift unter dem Spieletitel, genau so hören sich die Spieler an, die von der Politik gern an den Pranger gestellt werden.
"... erwartet Sie mit diesem Titel eines der geilsten und optisch brillantesten Prügelspiele aller Zeiten" (Seite 29, "Dead or Alive 4"-Xbox 360 Vorschau) – Geiz mag geil sein, ich akzeptiere auch, dass im Playboy das Wort geil häufig benutzt wird, aber bei einer Vorschau (die auf einem Video bei der E3 basiert) von geil zu reden, ist nicht nur vermessen, sondern fehlplatziert und übertrieben.
"Edel-Entwickler Rare kommt endlich in die Gänge ... wird das Spiel ganz sicher für den erwarteten Aha-Effekt sorgen, den Rare-Titel in der Vergangenheit fast immer ablieferten. Es wird klasse aussehen und es wird brutal rocken!" (Seite 21, "Perfect Dark Zero"-Xbox 360 Vorschau) – hat da Herr Reichl, dessen Meinung ich ansich sehr schätze, auf einmal hellseherische Fähigkeiten entwickelt? Erstens, wie kann Rare immer noch als Edelentwickler gelten, wenn die letzten Spiele nicht sonderlich waren? Mit alten Erfolgen sollte man ansich nie werben und nach einer Präsentation schon davon zu sprechen, dass die Programmierer jetzt loslegen (dasselbe hatte man meines Wissens auch beim letzten Rare-Titel vorab behauptet), ist erneut überaus vermessen. Fehlplatziert war zudem (meiner Meinung nach) der Ausdruck "brutal rocken", was hier schon mit einer Definitivität gesagt wurde, als hätte man das Spiel schon im fertigen Zustand gesehen. So leid mir das Tut, so liest sich ein Presse-Kit, aber keine objektive Vorschau.
Und nur mal nebenbei, das Wort "Mucke" mag zwar im norddeutschen Raum sehr beliebt sein, im allgemeinen Gebrauch der Deutschen Sprache heißt es dennoch "Musik", das Wort mag zwar schon älter sein, erfüllt aber seinen Zweck ebenso und erinnert deutlich weniger an einen Haufen Halbwüchsiger, die mit Schlabber-Hosen und schief aufgesetzten Mützen durch die Straßen torkeln und dabei bedeutend dümmer ausschauen, als sie ansich sein könnten.
Eine solche Auflistung kann ich inzwischen leider bei jeder Ausgabe des OXM erstellen und meistens verdirbt mir das grundsätzlich den Spaß am Lesen – nicht dass zwei Stunden Lesespaß in meinen Augen die 8 EUR wert sind, denn immerhin fand ich die DVD in dieser Ausgabe überaus interessant. Allerdings stellt sich für mich spätestens bei der Einführung der Xbox 360 mit dem überarbeiteten Xbox Live und den dann herunterladbaren Demos die Frage, ob ich auch in Zukunft OXM-Leser bleibe, oder nicht.
Immer wieder sagen die Leute, dass früher gar nicht alles besser war, aber manchmal – und in diesem Fall denke ich das auch – war es das eben doch.
Mich würde Eure Meinung zu meinen Kritikpunkten interessieren, die zwar sicherlich sehr direkt sind und auch bisweilen unverschämt klingen mögen (ich weiß selber wie es ist, wenn etwas, an dem man selbst gearbeitet hat in dem Maße kritisiert wird), aber ich denke doch belegbar und vor allem nachvollziehbar aufgeführt sind.
Ein sehr betrübter Leser,
VSG
PS: Ich hab das ganze noch als Mail an die Redaktion geschickt, ich glaub zwar nicht, dass ihr es abdrucken werdet, aber vielleicht lesen es so mehr Redakteure.
Da ich inzwischen leider immer noch keine Antwort auf mein Thema speziell (auch im alten Forum nicht), keine Antwort auf meine versandte E-Mail und auch sonst überhaupt keine Nachricht von der Redaktion bekommen habe, schreibe denselben Thread hier nochmals rein.
Ich möchte Euch wirklich nicht den Start Eurer Internetseite verderderben (meinen Glückwunsch dazu!), aber ich denke doch, dass ich als langjähriger Leser zumindest eine Antwort erwarten darf.
Die letzte Ausgabe des OXM ist die erste gewesen, die ich übersprungen habe, und auch diese aktuelle werde ich nicht kaufen (sorry, aber nur der Test zu "Fahrenheit" ist mir keine 8 EUR wert) - wenn Ihr aber die angekündigten Demos für die kommende Ausgabe bekommt, werd ich's wieder mal probieren ... aber über eine Antwort würde ich mich dennoch freuen, darum hier im Folgenden nochmals mein Thread aus dem alten XBOX-Forum.
Es ist noch nicht allzu lange her, da habe ich Euch regelmäßig E-Mails geschrieben und auch häufig Antworten erhalten; ein paar wurden sogar im OXM abgedruckt. Seither ist es still um mich geworden, doch hab ich Eure Arbeiten weiter verfolgt, mit zunehmender Betrübtheit, wie ich gestehen muss. Mit meinen immerhin fast 26 Lenzen gehöre auch ich schon zur älteren Spielergeneration, und es mag auch sein, dass ich Spiele schon deshalb nur als Zeitvertreib und nicht als Religion sehe, weil ich knapp neun Stunden pro Tag arbeite, das fünf Tage die Woche (darunter meistens auch samstags) und mir schlicht die Zeit zum Spielen fehlt.
Was mir aber am OXM in den letzten Monaten aufgefalle ist, sind vor allem zwei Dinge: einerseits kann ich häufig die Bewertungen nicht mehr anhand der Kritik verstehen (was unter anderem auch an dem kritisierenden Text liegen mag), andererseits werden seit kurzem häufig Szene- und Modewörter benutzt, die schlichtweg nichts in einer seriösen Kritik zu suchen haben.
Das erste Problem wird meiner Meinung nach besonders deutlich in der in Ausgabe 07/2005 abgedruckten Kritik zu "Area-51" von Bernd Holtmann deutlich, die gerade im letzten Drittel ein Widerspruch in sich ist. Da wird am Spiel wirklich alles kritisiert, ein zu geskriptetes Gameplay, umständliche Spielelemente, die einen aus der Atmosphäre reißen, eine mittelmäßige Grafik und (mein persönlicher Lieblingsabschnitt) die Kritik am Sound des Spieles. Hier der Auszug:
"Klangtechnisch hat man ganze Arbeit geleistet, denn die Musik von Ex-'Nine Inch Nails'-Drummer Chris Vrenna hört man nur selten" – das mag jetzt an mir liegen, aber wenn man die Musik nur selten hört, was ist daran gut?
"Die Soundeffekte selbst sind nicht spektakulär und klingen sogar auf einem 5.1-System nur durchschnittlich" – also ist der Sound selbst keine 74 % Wert, wie in der Wertung gelistet, oder?
"Die [deutsche] inhaltliche Übersetzung ist ... kein Meisterstück. Wenn ein Soldat zum Beispiel einen Getränkeautomaten tritt, weil der gerade sein Geld geschluckt hat, dann zeugt der Satz 'diese verdammte Kiste hat mein Quartier gefressen!' einfach nur von schlechter Übersetzungsarbeit" – völlig richtig, da waren Leute am Werk, die nicht verstanden haben, worum's eigentlich geht.
Doch wie kann man bei einem so verpatzten Sound (nimmt man mal die Synchronfassung her, die nur durchschnittlichen Soundeffekte und die Musik, die man ja glücklicherweise nicht zu hören bekommt) dann noch 74 % vergeben?
Es scheint allgemein so, als hätte ich ein Problem damit, das Wertungsschema mit den Prozentpunkten richtig zu verstehen, denn wie im Fall von "Area-51" ab 80 % einen Elite-Stempel zu vergeben halte ich schlicht für leichtsinnig und auch falsch. Kein Wunder haben in den letzten Ausgaben ein Dutzend Spiele die Elite-Marke bekommen, denn nach drei Jahren Xbox sollte es möglich sein, ein Spiel auf den Markt zu bringen, das auf der Konsole immerhin die 80 %-Marke zu erreichen – und ab da hagelt es bei Euch bereits die Elite-Titel.
Aber mit 80 % rechne ich als Spieler, wenn der Hersteller ernsthaft erwartet, dass ich 60 EUR ausgebe, um mir sein Spiel zuzulegen, 80 % sind nicht herausragend oder phänomenal, sondern schlichtweg gut.
Hier mal eine Übersicht, wie das mit den Prozenten ansich aussehen sollte:
00-15 % ... Katastrophal
16-25 % ... Schlecht
26-35 % ... Mangelhaft
36-45 % ... Ausreichend
46-60 % ... Durchschnittlich
61-70 % ... Ordentlich
71-80 % ... Überdurchschnittlich
81-90 % ... Gut
90-99 % ... Sehr gut (ab hier kann man Elite-Marken austeilen!).
Doch es scheint mir, als sei dieser Wertungsschlüssel beim OXM inzwischen vollkommen anders angelegt, offensichtliche Kritikpunkte werden zwar kurz aufgeführt, schlagen sich aber bei der Endwertung ("Area-51" hat mit 80 % eine der Kritik nach mindestens 5-7 % zu hohe Wertung bekommen) nicht nieder zu schlagen.
Wie gesagt, das ist das erste Problem, das ich seit einiger Zeit mit dem OXM habe, und mir stellt sich als Käufer (seit immerhin über zwei Jahren) die Frage, weswegen ich eine Spielezeitschrift kaufen sollte, wenn ich die darin niedergeschriebenen Kritiken nicht nachvollziehen kann.
Mein zweiter Kritikpunkt betrifft die seit einiger Zeit propagierte Sprache im OXM, die meistens ansich sehr sauber geraten ist, aber zunehmend von Modewörtern geprägt wird, die vielleicht momentan "in" sein mögen, aber in einer respektablen Zeitschrift nichts zu suchen haben. Möglicherweise liege ich auch außerhalb der Zielgruppe, und die 16jährigen Kiddies wollen genau das lesen, aber bislang hat sich die OXM-Redaktion dahingehend ansich zurück gehalten und ich kann diesen Umschwung in der Rhetorik nur darauf zurückführen, dass die jüngsten Leserumfragen zurückkamen und die Hauptkäuferschaft deutlich jünger ist, als ich.
In der aktuellen Ausgabe 08/2005 sieht man das in vielerlei Vorschau- und Kritikbeiträgen, hier einige Auszüge:
"Auf die Fresse! Eins, zwei, drei" (Seite 66) – das ist schlicht keine Ausdrucksweise, sorry, auch nicht als Unterschrift unter dem Spieletitel, genau so hören sich die Spieler an, die von der Politik gern an den Pranger gestellt werden.
"... erwartet Sie mit diesem Titel eines der geilsten und optisch brillantesten Prügelspiele aller Zeiten" (Seite 29, "Dead or Alive 4"-Xbox 360 Vorschau) – Geiz mag geil sein, ich akzeptiere auch, dass im Playboy das Wort geil häufig benutzt wird, aber bei einer Vorschau (die auf einem Video bei der E3 basiert) von geil zu reden, ist nicht nur vermessen, sondern fehlplatziert und übertrieben.
"Edel-Entwickler Rare kommt endlich in die Gänge ... wird das Spiel ganz sicher für den erwarteten Aha-Effekt sorgen, den Rare-Titel in der Vergangenheit fast immer ablieferten. Es wird klasse aussehen und es wird brutal rocken!" (Seite 21, "Perfect Dark Zero"-Xbox 360 Vorschau) – hat da Herr Reichl, dessen Meinung ich ansich sehr schätze, auf einmal hellseherische Fähigkeiten entwickelt? Erstens, wie kann Rare immer noch als Edelentwickler gelten, wenn die letzten Spiele nicht sonderlich waren? Mit alten Erfolgen sollte man ansich nie werben und nach einer Präsentation schon davon zu sprechen, dass die Programmierer jetzt loslegen (dasselbe hatte man meines Wissens auch beim letzten Rare-Titel vorab behauptet), ist erneut überaus vermessen. Fehlplatziert war zudem (meiner Meinung nach) der Ausdruck "brutal rocken", was hier schon mit einer Definitivität gesagt wurde, als hätte man das Spiel schon im fertigen Zustand gesehen. So leid mir das Tut, so liest sich ein Presse-Kit, aber keine objektive Vorschau.
Und nur mal nebenbei, das Wort "Mucke" mag zwar im norddeutschen Raum sehr beliebt sein, im allgemeinen Gebrauch der Deutschen Sprache heißt es dennoch "Musik", das Wort mag zwar schon älter sein, erfüllt aber seinen Zweck ebenso und erinnert deutlich weniger an einen Haufen Halbwüchsiger, die mit Schlabber-Hosen und schief aufgesetzten Mützen durch die Straßen torkeln und dabei bedeutend dümmer ausschauen, als sie ansich sein könnten.
Eine solche Auflistung kann ich inzwischen leider bei jeder Ausgabe des OXM erstellen und meistens verdirbt mir das grundsätzlich den Spaß am Lesen – nicht dass zwei Stunden Lesespaß in meinen Augen die 8 EUR wert sind, denn immerhin fand ich die DVD in dieser Ausgabe überaus interessant. Allerdings stellt sich für mich spätestens bei der Einführung der Xbox 360 mit dem überarbeiteten Xbox Live und den dann herunterladbaren Demos die Frage, ob ich auch in Zukunft OXM-Leser bleibe, oder nicht.
Immer wieder sagen die Leute, dass früher gar nicht alles besser war, aber manchmal – und in diesem Fall denke ich das auch – war es das eben doch.
Mich würde Eure Meinung zu meinen Kritikpunkten interessieren, die zwar sicherlich sehr direkt sind und auch bisweilen unverschämt klingen mögen (ich weiß selber wie es ist, wenn etwas, an dem man selbst gearbeitet hat in dem Maße kritisiert wird), aber ich denke doch belegbar und vor allem nachvollziehbar aufgeführt sind.
Ein sehr betrübter Leser,
VSG
PS: Ich hab das ganze noch als Mail an die Redaktion geschickt, ich glaub zwar nicht, dass ihr es abdrucken werdet, aber vielleicht lesen es so mehr Redakteure.