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Blog Ich invertiere!

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Erfahrener Benutzer
So, es musste ja so weit kommen. Nach dem letzten Wochenende halte ich es einfach für einen verspäteten Akt der Notwendigkeit, über ein Thema zu schreiben, dass mir seit einigen Jahren auf der Seele brennt und immer mal wieder zu hitzigen Debatten führte bzw. auch in Zukunft dazu führen wird.

Die Rede ist selbstverständlich von der Y- Achse oder besser gesagt, der vertikalen Sichtsteuerung der eigenen Spielfigur. Wohl gemerkt! Es geht um die Sichtsteuerung und nicht um die Steuerung eines Objektes in einem virtuellen, dreidimensionalen Raum!

Das ist wichtig… und es ist vor allem wichtig, den Unterschied zu begreifen. Vereinfacht ausgedrückt bedeutet das folgendes… In einem Raum kann ich ein Objekt von vorne/nah noch hinten/fern verschieben. Wobei z.B. hinten, links eine Positionsangabe ist und keine Perspektive. Die Perspektive dagegen sagt etwas darüber aus, wie ich das Objekt betrachte. Steh ich auf gleicher Höhe mit einem Objekt, bleibt es hinten links, so lange meine fokussierte Mitte rechts vom Objekt liegt. Senke ich nun den Blick, wandert das Objekt nach oben. Dabei ändert sich die Position des Objektes nur in der Perspektive aber nicht im Raum. Aber das ist nebensächlich. Viel wichtiger ist unsere erste Grunderleuchtung…

Angenommen, wir haben eine starre Betrachtungsweise, welche entlang einer zentrierten Achse in die Tiefe eines Raumes strahlt, an dessen Ende ein Tisch steht, der direkt auf unserer Blickwinkelachse liegt… Gut das hab selbst ich nicht verstanden… Also anders… Wir gucken einen Tisch an! Nun senken wir den Blick nach unten, was zur Folge hat, dass der Tisch nicht mehr auf der Achse, sondern oberhalb von ihr liegt. Wichtig dabei ist die Ereigniskombination Blick nach unten = betrachtetes Objekt noch oben!

An diesem Beispiel können wir bereits erkennen, dass eine nicht invertierte Y-Achse absolut logisch ist, wenn man den Begriff „Oben“ mit der Vorwärtsbewegung und dem Begriff „Unten“ mit der Rückwärtsbewegung am Stick gleichsetzt. Dummerweise müssen wir ebenso zugeben das „vorwärts“ und „rückwärts“ sowie „unten“ und „oben“ in komplett anderen Liegen spielen.

Was uns die Erkenntnis einbringen muss, dass die Diskussionen über Sinn und Unsinn einer invertierten Y-Achse bzw. einer nicht invertierten lediglich auf der völlig unsinnigen und konstruierten Annahme beruhen, dass Positionsveränderungen grundsätzlich mit der Veränderung der Perspektive einhergehen. Man könnte auch sagen, dass die Wahl der Steuerungsart nicht auf Logik, sondern auf die persönliche Interpretation dieser und des damit einhergehenden Effektes im Spiel zurückfallen.

Falls es noch nicht durchgedrungen sein sollte…Ich invertier die Steuerung! Soll heißen: „unten = vorwärts und oben = rückwärts“ … Doch warum tue ich das und warum interpretiere ich diese „Logik“ auf umgedrehte Art und Weise.

Die Antwort ist simpel…“Das leben gibt mir Recht!“ Allerdings muss auch hier konstruiert werden. Wieder einmal müssen wir Begriffe austauschen, um meine Argumente zu untermauern. So wird aus der Vorwärtsbewegung ein Drücken und aus der Rückwärtsbewegung ein Ziehen! D.h. Ich drücke den Blick nach unten und ziehe den Blick nach oben… Beides entspricht den jeweiligen Daumenbewegungen ebenso gut wie das invertierte Gegenbeispiel und wir lernen auf eindrucksvolle Weise, warum es so wichtig ist, Begriffe zu definieren. (Das möchte ich an dieser Stelle allerdings nicht tun)

Als Gegenbeispiel könnte man auch sagen… Ich „vorwärtse“ den Blick nach Oben und rückwärtse den Blick nach Unten…und schon fällt uns auf, dass da was nicht stimmen kann…Zumal es kognitiv viel leichter zu begreifen ist, Ziehen mit eine Aufwärtsbewegung und Drücken mit eine Abwärtsbewegung, zu vereinbaren. Es ist einfach leichter zu verdauen, eine Bewegung mit einer dazu passenden Handlung zu verinnerlichen!

Natürlich, wenn man keinen Gedanken daran verschwendet, kann „vorwärts“ auch „aufwärts“ heißen. Aber wie sähe die Situation dazu aus? Um eine Vorwärtsbewegung als Aufwärtsbewegung zu erkennen, müsste ein Objekt nach oben fliegen. Aber um darin eine Aufwärtsbewegung zu sehen, müssten wir diese aus einer externen Perspektive betrachten. Aus der Perspektive des Objektes, bliebe es lediglich eine Vorwärtsbewegung.

Man, ich hoffe, das ist so schwer zu lesen, wie es zu schreiben ist…Egal, es geht mir um die treffenden Bezeichnungen und Ziehen bzw. Drücken scheinen mir persönlich schlüssiger zu sein, da sie mit alltäglichen Handlungen zu veranschaulichen sind.

Ich ziehe den Kopf in den Nacken, um nach oben zu sehen…Ich drücke das Kinn an die Brust, um nach unten zu sehen…Ich ziehe die Zehenspitzen nach oben… Ich drücke sie auf den Boden…etc. Das klingt für mich greifbar und verständlich, doch genau da schließt sich der Kreis. Denn man könnte auch behaupten, dass man das Auto nach vorne drückt und nach hinten zieht…Spätestens jetzt ist die Achsenverwirrung perfekt! Oder besser, unser Begriffsstumpfsinn beginnt damit, uns in die eigenen Hacken zu treten!

Aber was soll’s, wichtig ist doch die Erkenntnis über die absolute Gegenstandslosigkeit der Y Debatten…Und noch viel wichtiger ist die Erkenntnis darüber, dass Leute, die die X Achse invertieren, höchstwahrscheinlich wahnsinnig sind!

Abschließend halte ich es für wichtig, eine wenig Selbstkritik in diesen Eintrag zu mengen. Ich bin nicht wirklich eine Mathematikleuchte! Ganz im Gegenteil… wenn man mich als „Mathematikenergiesparlampe“ bezeichnet, trifft das den Nagel wohl eher auf den Kopf. Soll heißen…Ich bin im inneren toxisch und wenn man mich anschaltet, sieht man spätestens nach 10 Minuten, dass das Pissbecken 20 cm weiter links ist. Gut, das mag ärgerlich sein, aber ein Lernprozess findet dennoch statt. Darum merkt euch immer: „ Ob ihr wirklich richtig steht, seht ihr, wenn das Licht an geht.“ Wenn ihr also etwas zu meiner Bildung beitragen wollt, oder meint, dass ich hier völlig falsch liege, dann erhellt mich bitte in den Kommentaren.

Tschüss.
 
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