Blog Geschichtsstunde mal anders: eine Kurzgeschicht namens "Blut"

PSYCHOBUBE

Bekanntes Gesicht
[FONT=&quot]Ich habe hier eine Geschichte geschrieben. Es geht hier um eine Historische Person. Inspiriert wurde ich durch ein guten Spielfilm über ihn. Na könnt ihr eraten wer er ist? Dürfte nicht zu schwer sein:)


Blut

Er lag in seinem eigenen Blut. Und er hatte Schmerzen. Große Schmerzen. Da lag er. In diesem Saal, wo er viele Entscheidungen er treffen musste und wollte. Er hatte immer gewusst, dass er Feinde hatte. Einige waren seit jeher Gegner und andere waren einst Freunde. Diese Erkenntnisse waren schlimmer als der körperliche Schmerz, der durch die unzähligen Wunden stammten. Er konnte die Wunden besser ertragen.
Er lag in seinem eigenen Blut. Er wurde so oft gewarnt nicht an diesem Tag zur Arbeit zu gehen. Er wurde gewarnt, dass seine Feinde eine Verschwörung gegen ihn planten, aber es war ihm recht. Er hatte sowieso nicht mehr lange zu leben. Seine Anfälle häuften sich, und er war müde. Früher oder später hätte er die Kontrolle über sich verloren.
Er lag in seinem eigenen Blut. Er schaute auf die Büste seines verstorbenen Feindes, der einst sein Freund und Gatte seiner Tochter war. Und Vater seines Enkels, dass die Geburt nicht überlebte.
Er lag in seinem eigenen Blut. Sein ganzes Leben spielte sich vor seinem inneren Augen ab. Sein ganzes Leben lang wollte er die Welt positiv prägen. Er wollte ein Staat ohne Diktaturen haben. Er wollte ein Staat haben, wo das einfache Volk besser leben konnte. Er wollte ein mächtigen Staat haben. Er erinnerte sich an seine Flucht vor einem Diktator. Er erinnerte sich an seine Gefangenschaft und an seine alte Freunde. Er erinnerte sich an seiner ersten Frau und an deren gemeinsamen Tochter.
Er lag in seinem eigenen Blut. Und er erinnerte sich an seine Kämpfe. Er erinnerte sich an seinen Gegner, und wie dieser sich ergab. Er wollte immer etwas Großes leisten. Er fühlte sich dazu berufen; es war seine Bestimmung. Deshalb hatte er nie Zweifel an der Richtigkeit seiner Feldzüge gehabt. Wie auch? Schließlich hatte er als Kind gelernt, dass Eroberungen normal und gut waren. Außerdem hatte er doch die Menschen in den Provinzen auch verteidigt.
Er lag in seinem eigenen Blut. Er sah all die sterbenden Menschen; vom Kind bis zum Greis. Er hörte ihr Flehen und Todesschreie. Er roch das Feuer und das Verbrennen von Fleisch. Noch einmal erlebte er, wie er und seine Soldaten Frust und Angst durchstanden. Und die Folge war verheerend. Die Kinder waren unschuldig! Er war zwar milder als so einige andere Eroberer, aber das war nur ein kleiner Trost.
Er lag in seinem eigenen Blut. Als Kind hatte er geträumt einmal ein großer Held zu sein. Er hatte geträumt sein zu Hause mächtiger zu machen als je zuvor, aber der Traum eines Kindes wurde zum Alptraum eines Erwachsenes.
Er lag in seinem eigenen Blut. Er stellte bitter fest, dass er es seinen Gegnerischen Landsmännern nie recht machen konnte. Setzte er sich für das Volk ein, hieß es gleich, dass er sich nur einschmeicheln wollte. Aber sind Politiker nicht dafür da, um das Leben aller zu verbessern?
Er lag in seinem eigenen Blut. Er war schon immer ehrgeizig gewesen. Hatte er ein Ziel erreicht, strebte er nach höheren Zielen. Er war nie zur Ruhe gekommen. Erst, wo sein Tod nahte, erkannte er, dass je mehr Macht er besaß, desto mehr ging sein Leben den Bach runter. Freunde wurden zu Feinden. Er wurde immer machthungriger. Und sein Gesundheitszustand verschlechterte sich. Er fragte sich, ob er später als Held oder als Unmensch betrachtet werde. Er hatte immer mit seinen Soldaten gekämpft. Er war immer mitten in der Schlacht. Er hatte sogar seine Feinde selber ausspioniert. Und einmal hatte er sich dabei sogar verirrt.
Er lag in seinem eigenen Blut. Und er fühlte sich gut, denn nun war er frei. Seine Last war nun weg. Er freute sich darauf seine Tochter und seine erste Frau wiederzusehen. Er hoffte, dass er sich im Jenseits mit seinen einstigen Freund versöhnen könnte.
Er lag in seinem eigenen Blut. Er hatte viele Stichwunden, aber nur eine schmerzte. Es war der Messerstich von seinem Brutus.
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