Dear Esther

G

Gast1669461003

Gast

In unserem Indie-Games-Podcast haben wir Dear Esther schon angesprochen, es verdient aber auch einen eigenen Thread. Für alle, die noch nicht wissen, um was es sich dabei handelt, aber aufgeschlossen gegenüber unkonventionellen Indiependent-Spielen sind, eine kurze Beschreibung.

Es ist ein kurzes, von der Handlung angetriebenes Spiel ohne jegliche Interaktionsmöglichkeiten, weder mit anderen Personen, noch mit Objekten. Man befindet sich allein (?) auf einer scheinbar ( ;) ) einsamen, schottischen Insel, auf der sich eine Tragödie ereignete. Man spielt einen Charakter, der die lineare Insel durchquert und sich Bruchstücke von Briefen an eine Frau namens Esther vorlesen lässt, die an bestimmten Stellen ausgelöst werden. Diese variieren bei jedem Durchgang und geben jeweils nur kleine Teile der Hintergrundgeschichte wieder, weshalb mehrmaliges Spielen notwendig ist um sich einen Reim daraus zu machen. Es ist kryptisch, mysteriös und poetisch, daher auch, besonders wenn man es im zu empfehlenden Originalton spielt, recht anspruchsvoll. Das Ziel ist das erreichen eines Sendemastes auf der Spitze eines Hügels. Das Ende gehört zur Kategorie "Mind-fuck".

Hauptsächlich lebt das Spiel von seiner einzigartigen, melancholischen und bedrückenden Atmosphäre, die von einem wunderbaren Soundtrack unterstützt wird. Während man über die Insel geht, nicht läuft, denn es gibt nur eine Bewegungsgeschwindigkeit, wird man von Klavier und Geige begleitet oder hört auch mal nur den Wind wehen und das Meer rauschen. Wer sich gern auf solch eine Stimmung einlässt, der wird das Spiel lieben. Ein perfektes Spiel für verregnete und dunkle Nachmittage.

Das Spiel wurde mit der Source-Engine entwickelt und dürfte wohl das schönes Spiel sein, dass jemals mit dieser Engine entwickelt wurde. Glücklicherweise gibt es eine Screenshotfunktion.

Hier ein paar von Dutzenden Screenshots, die ich während meiner ersten Reise gemacht habe:

jakobson0003.jpg


jakobson0007.jpg


esther0013.jpg


paul0023.jpg


paul0026.jpg


paul0028.jpg


paul0034.jpg


Das Spiel ist ein kommerzielles Remake eines weiterhin kostenlos erhältlichen Mods für Half-Life², das im Grunde identisch ist, nur sehr bescheiden aussieht und nicht annähernd die Atmosphäre vermitteln kann, wie diese Version. Erhältlich bei Steam für 7,99€ und häufig bei Angeboten für 3,99€ oder auf der offiziellen Website für 9,99$.

Eingebundener Inhalt
An dieser Stelle findest du externe Inhalte von Youtube. Zum Schutz deiner persönlichen Daten werden externe Einbindungen erst angezeigt, wenn du dies durch Klick auf "Alle externen Inhalte laden" bestätigst: Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt.
Für mehr Informationen besuche die Datenschutz-Seite.

Dank Source-Engine ist das Spiel nicht sehr hardwarehungrig. Anforderungen:
Minimum Specs:

OS: Microsoft Windows XP / Vista / Vista64 / 7(?)*
Processor: Intel core 2 duo 2.4GHz or higher
Memory: 1GB XP / 2GB Vista
Graphics: DirectX 9 compliant video card with Shader model 3.0 support. NVidia 7600, ATI X1600 or better
Hard Drive: 2 GB HD space

Recommended Specs:
OS: Microsoft Windows XP / Vista / Vista64 / 7(?)*
Processor: Quad core 2.4GHz or higher
Memory: 1GB XP / 2GB Vista
Graphics: DirectX 9 compliant video card with Shader model 3.0 support. NVidia 8800, ATI Radeon 2900 pro or better
Hard Drive: 2 GB HD space

Controller Support: PC Xbox 360 Controller

* Win7 wird nicht offiziell angegeben, bei mir (64bit) läuft es problemlos (Steam)

dear-esther.com/
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Dan Pinchbeck (Creative Director) zum Spiel:

4players schrieb:
Dear Esther ist ein durchaus polarisierender Titel: Während die einen die Stimmung und die Erzählweise des Inseltrips schätzen, können andere nicht viel mit dem Konzept anfangen und fragen stattdessen, ob es überhaupt noch als Spiel einzuordnen sei. Eine Fangemeinde hat das Debüt von thechineseroom allerdings gefunden: Nur innerhalb weniger Stunden nach dem Verkaufsstart hatte das Adventure seine Kosten wieder eingespielt.

Der hohe Grad der Deutungsfreiheit sei einer der Gründe für den Anklang gewesen, den der vielfach prämierte Titel gefunden hat, findet Dan Pinchbeck. Man gebe dem Spieler ein paar Teile sowie etwas Zeit und Raum, um dem Erlebnis selbst eine Bedeutung zu geben, so der Autor, der das Ganze Unterfangen als "emotional sandboxing" beschreibt. Man stelle Symbole, Ideen und Bilder bereit und setze darauf, dass die Person vor dem Bildschirm daraus die "emotionale Architektur" erschafft, die sie will.

"Wir erzählen euch nicht, wie ihr euch fühlen sollte, genauso wenig wie Minecraft euch sagt, wie man bauen soll. Und genau auf diese Art und Weise ist Minecraft innerlich belohnend, wenn man die Blöcke zusammenpackt, um die Kombinationen zu bauen. Dear Esther setzt auf die Idee, dass es innerlich belohnend ist, sich mit den Bildern und Symbolen auseinanderzusetzen, die da rauskommen."

Keinesfalls erhebt Pinchbeck den Anspruch, sich da etwas völlig Neues ausgedacht zu haben - derartige Erlebnisse habe es schon länger gegeben. Shadow of the Colossus sei das erfolgreiche Beispiel eines emotionalen Sandkastens. Im Falle von Heavy Rain sei hingegen die Komplexität der Spielmechanik eher ein Hindernis für die gefühlsmäßige Bindung gewesen.
 
Ist das nicht ursprünglich eine kostenfreie MOD gewesen? Ich kann mich entsinnen, das vor ein paar Jahren gespielzn zu haben.
 
Zurück