Blog „Aliens Colonial Marines“ ... Hype…

urstdertyp

Erfahrener Benutzer
…Ich gebe zu, es ist zu einer relativ aussichtlosen Unternehmung herangereift, in mir so etwas wie kindliche Vorfreude auf ein kommendes Spiel zu erwecken. Das liegt allerdings kaum an der Branche selbst. Immerhin sind die Publisher (mittlerweile) zu wahren PR- Spezialisten mutiert und beherrschen dieses Handwerk streckenweise besser, als das programmieren (programmieren lassen) vernünftiger Games.

Ok…der letzte Satz war ein wenig unfair, denn ehrlich gesagt, war der Schrottanteil noch vor 10 Jahren erheblich höher. Der Unterschied lag in der Informationsdichte! Damals war es noch ein Leichtes, Spiele an einer professionellen Beurteilung vorbeizuschmuggeln und Deppen wie mich mit einem hübschen Cover zu ködern. Die Windgegerbten unter uns dürften sich noch lebhaft daran erinnern. Im kalten Krieg war es üblich, mit inhaltsfremden Bilden auf der Verpackung für den, dem völlig konträren, Inhalt zu werben und so manch „Atari“ Titel wäre mir wohl in besserer Erinnerung geblieben, hätte ich es beim Betrachten der Hülle belassen.
Gleiches gilt wohl auch für den „Amiga“…Wobei das nur eine Vermutung ist:) Immerhin blieben die meisten Herstellen wie „Bullfrog“ und vor allem der Chefschiffbrüchige „Comodore“ vom Erfolg der eigenen Produkte verschont. Soll heißen…Niemand bekam die Originalverpackung je zu Gesicht!

Doch nicht nur der Mangel an produktinformierenden Plattformen hatte Schuld am Müllüberfluss. Auch die Entwickler selbst trugen ihren Teil dazu bei. Um es in aller Kürze auszudrücken: „Früher war nicht alles besser!“
Das breit gefächerte Vorhandensein talentbefreiter Hersteller war enorm hoch, was zwangsläufig dazu führte, dass der Markt zu gefühlten 70% aus Softwaredreck bestand. Ungelogen, ich hatte damals das Gefühl, es würden täglich mindesten 50 Spiele veröffentlicht!
Gemessen an einer „Play³“ Ausgaben wären das monatlich ca.1500 Testartikel mit einem Wertungsdurchschnitt von ungefähren 3%. Und mal abgesehen davon, dass mein geliebtes Heft den Umfang der Bibel hätte, wäre damit auch niemanden geholfen.

Man stelle sich das mal vor…Ihr abboniert ein Spielemagazin, bestehend aus schätzungsweise 1280 Seiten und stellt anschließend fest, dass im ersten Band nur über Jauche gesprochen wird. (Wohl gemerkt, ich schrieb Jauche und nicht Jahwe!) … Wie reagiert man da? Ich persönlich würde aus Protest einen breiten Schlitz in die Mülltonne fräsen und Briefkasten draufschreiben!

Egal…Glücklicherweise waren die zeitgenössischen Magazine (Amiga Games und Co.) nicht dazu bereit, alles auf den Prüfstand zu nehmen. Ein kluger Schritt, der bis heute Nachahmung findet. Zu Recht, wie ich meine! Doch auch die Industrie unterlag dem Wandel der Zeit und führte den Stempel „Rebellion“ ein, um auf minderwertige Inhalte hinzuweisen.

Das ist natürlich nur ein Scherz … Ich mag „Rebellion!“… Wirklich! Aber darum soll es gar nicht gehen. Es geht hier um die Vorfreude bzw. um meinen Verlust dieser…oder besser…um ein kleines Quäntchen aufkeimender Hysterie bezüglich eines Spiels, dass sich „Aliens Colonial Marines“ nennt! ... WoOt? … Hab ich nicht Anfangs beschrieben, dass es fast unmöglich ist, mich für ein neues Game zu begeistern? Ja, das hab ich! ... Aber ACM ist kein neues Game und im Grunde freue ich mich schon seit dem Jahre 2001 auf die Veröffentlichung.

Damals war es noch „Check Six Games“, die sich für die Entwicklung verantwortlich zeigten, was leider ergebnislos im Sande verlief. Lange wurde es still um den Titel, bis „Sega“ den Kauf der Rechte bestätigte und vor einigen Jahren erneut mit der Entwicklung eines „Alien“ Spiels prahlte.
Das Ganze entpuppte sich allerdings als Reinfall und man gab offen zu, sich zu früh an die Öffentlichkeit gewandt zu haben. OK, das kann schon mal passieren. Viel wichtiger war es mir, dass man weiterhin am Spiel bastelt…und genau das tat man auch.

Das Schöne an der Sache war / ist, das nun „Gearbox“ an den Knöpfen dreht! Warum?... Ich hab „Gearbox“ ein bisschen lieb. Die Firma hat sich mit der „Brothers in Arms“ Reihe schlicht und ergreifend in mein kleines Zockerherz programmiert und bereits damals bewiesen, dass man dazu in der Lage ist, spannende Geschichten mit fassettenreichen Charakteren zu erzählen. Eine Eigenschaft, die enorm wichtig ist, um auch im „Alien“ Universum zu überleben bzw. ein Aktion/Horror Game zu kreieren, dass auch noch nach 8 bis 10 Stunden unterhalten kann. Des Weiteren zählt das Studio zu jenen, welche mit der UT Engine umzugehen verstehen. Soll heißen, man sieht ihren Spielen nicht an, das „Epic“ unter der Haube steckt. (Negatives Gegenbeispiel: „Quantum Theory“)

Wer mir das nicht glaubt, sollte mal einen Blick auf „BiA Hell’s Highway“ werfen und nach klobigen Charaktermodellen suchen.

Es gibt tatsächlich viele Gründe dafür, „Gearbox“ zu mögen aber eines ist sicher. Sie haben mit „Borderlands“, „DNF“ aber auch mit der PS2 Portierung von „Half Life“ bewiesen, dass sie als programmierende Quereinsteiger taugen und auch Zangengeburten wie „ACM“ ohne große Folgeschäden zu Welt bringen können.

Doch nicht nur in Sachen Entwickler bin ich frohen Mutes bezüglich der Qualität des Spiels. Allein das Francise selbst trägt einen großen Teil zur Vorfreude bei. Sicher ist, James Cameron’s „Aliens“ ist ein Steilpass sondergleichen und wenn ihr mich fragt, ist das Teil sogar der genialste Actionfilm, der je gedreht wurde (Neben Terminator2). Nahezu alles, was in diesem Film gezeigt wird, hat Kultallüren und wurde bereits tausendfach in Spielen und Filmen kopiert. Egal ob Pulse Rifle, Motion Tracker, der Sound, das Design, die Panik, die Xenomorph’s, ihre Genesis, der Handlungsverlauf mit abschließenden Bossfight, die markigen Marien Sprüche, Cyborg’s, Lüftungsschächte etc…Einfach alles hat unfassbar dicke Eier und passt perfekt in ein Videospiel… Ja, sogar das Waffenarsenal entspricht dem, was über Jahre als Shooter – Standard galt! Kurz, man müsste sich schon gehörig ins Zeug legen, um daraus ein schlechtes Spiel zu machen!

Aber bleiben wir sachlich und werfen wir mal einen Blick in die Vergangenheit. Immerhin ist „ACM“ nicht das erste Spiel mit Rechten an der Marke.

Schon auf dem „Amiga“ gab es mit „Alien3“ ein Ableger der alles richtig machte. Sprich, die einzelnen Filmelemente, 1zu1 aus der Vorlage, auf die Disc kopierte (meiner Meinung nach, der beste Weg). Überhaupt ging die „Alien - Rechnung“ bisher immer auf. Zugegeben, die Fortsetzung zu „AvP“ war bescheiden, aber es stand auch „Rebellion“ auf der Verpackung. In allen anderen Fällen bekamen wir ausschließlich Top Titel serviert.
Sei es nun, dass seinerzeit überragende „Alien Trilogy“ oder das leider in Vergessenheit geratene „Alien Resurrection“. Beide Spiele fingen das Flair der Filme perfekt ein und das war auch schon des Rätsels Lösung, um letztlich als gelungen zu gelten. Um es noch einmal deutlich zu sagen:

„Spielentwickler entleihen den „Alien“ Filmen schon immer Ideen und „Gearbox“ darf das nun mit Lizenz tun!“

Was zu Hölle sollte da noch schief gehen? Gut, in Sachen Grafik, Sound, Animationen, Gameplay oder Aiming können sie es immer noch verbocken, aber das trau ich den Jungs einfach nicht zu! Ehrlich, ich denke hier kommt ein ziemlich solider Horror-Shooter auf uns zu, der zudem auf einem Meilenstein der Kinogeschichte basiert. Also bitte! Warum man da skeptisch sein sollte, will mir nicht in den Kopf. Sicherlich…kritisch sollte man immer sein aber schon allein die immer auftretende Floskel:

„Na mal sehn, ob der Mix aus Spannungs- und Ballereinlagen den ganzen Spielverlauf über bei der Stange halten kann.“

Ist für mich Frasengedresche. Warum? Ich kenne kein Horrorspiel,. welches sich aus anderen Elementen zusammensetzen würde. Packt man noch Puzzle – und Fluchteinlagen hinzu, ist der Braten so fett wie das Genre verlangt…und fertig. Klar, eine Revolution erwarte ich nicht, aber als eingefleischter Fan der Filme, bin ich mir sicher, glücklich mit dem Spiel zu werden!

So, das war’s erstmal… Meine Brille ist jetzt rosarot, genug um sämtliche kommenden Schwächen des Spiels, gekonnt zu ignorieren. Zum Abschluss gibt es noch ein bisschen Trivia zum Film.

„Die saumäßig coole M56 Smartgun bestand aus einem MG42, welches mit einem halben Motorradlenker als Abzug, auf einem Steadicam - Stativ befestigt war.“

„Der Film kostete bloß 18,5 Millionen und ist daher schon fast eine Low - Budget – Produktion.“

„James Horner hatte nur 2 Wochen Zeit, den Score zum Film zu komponieren und schuf dennoch einige der berühmtesten und am häufigsten wieder verwendeten Stücke der Filmgeschichte.

„Zwischen Cameron und Horner herrschte anschließend für 11 Jahre funkstille.“

„Urstdertyp ist Super!“

…und tschüss!
 
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