Interessante Kolumne! Gerade als ich den letzten Abschnitt las, musste ich an The Witcher 3 denken. Ich hab das Spiel (die Hauptstory) durchgespielt, aber bisher noch nichts dazu geschrieben. Das Spiel hat mir, entgegen dem riesigen Lob von allen Seiten, einfach nicht so gut gefallen hat. Das hatte zum Teil ähnliche Gründe, wie sie hier vom Redakteur genannt wurden (z.B. "Auf mich wirken all diese kleinteiligen Elemente bisher nämlich so, als würden sie sehr schnell in Arbeit ausarten"). Bei The Witcher 3 gab es mir einfach zu viele Möglichkeiten. Zum Beispiel war mir das Menü einfach viel zu überfrachtet. Es gab mir zu viele Sammelgegenstände und Möglichkeiten, diese zu benutzen. Ich hab das Spiel letztendlich auf dem einfachsten Schwierigkeitsgrad durchgespielt, keine Nebenmissionen gemacht und niemals irgendwelche Tränke gebraut oder sonstige Gegenstände angefertigt. Man könnte jetzt sagen: Wenn's dich nicht interessiert, dann lass doch den Nebenkram weg. Hab ich ja auch. Dennoch fühlte ich mich nach dem Abspann eher so, als wenn ich nur 15% des Spiel abgeschlossen hätte (was wahrscheinlich auch stimmt ^^). Letztendlich kritisiere ich also, dass es zu viel Inhalt gibt. Genau damit hab ich aber ein Problem. Ich finde nicht, dass das ein Grund zur Kritik ist. Deshalb hab ich bisher auch nichts zu dem Spiel geschrieben. Ich maße mir nicht an, eine schlechtere Wertung wegen so einem Grund zu geben. Ich sehe es anders: Dieses Spiel trifft einfach meinen persönlichen Geschmack nicht so wirklich. Und sobald ein Spiel (oder Film oder Buch oder sonst was) in diese Kategorie fällt, bewerte ich es einfach nicht. Insofern kritisiere ich an dieser Stelle auch den Redakteur, dass er das hier kritisieren will. The Witcher 3 hat mir persönlich einfach zu viele Details, die mich persönlich nicht interessieren. Aber die meisten sehen es anders und finden wahrscheinlich gerade diese schiere Menge an Möglichkeiten äußerst positiv. Wenn das bei RDR 2 auch der Fall sein sollte, werde ich mich ebenfalls mit einer Wertung zurückhalten. Mag sein, dass es "Arbeit" ist, sich mit bestimmten Dingen in einem Videospiel zu befassen. Aber man sollte sich dann wirklich fragen, ob das Spiel vielleicht einfach nichts für einen ist. Aktuell spiele ich Xenoblade Chronicles 2: Torna ~ The Golden Country. Bei dem Spiel ist es (im Gegensatz zum Hauptspiel) so, dass ein großer Teil der Nebenmissionen vorausgesetzt wird, um die Haupthandlung abzuschließen. Viele dieser Nebenmissionen könnte man tatsächlich als "Arbeit" bezeichnen, da sie sich in ihrer Art oft wiederholen und nicht immer sehr interessant sind. Mir persönlich gefallen diese aber trotzdem, da das Spiel einfach genau meinen Geschmack trifft und dann erledige ich diese "Arbeit" gerne. Ein Freund von mir wird sich das Spiel aber niemals kaufen, da er immer ausschließlich die Hauptmissionen eines Spiels durchspielt. Er hätte das Spiel an der Stelle abgebrochen und wäre wohl ziemlich frustriert gewesen. Das Ganze ist also eine äußerst subjektive Geschichte.