Sicherlich soll auch graphisch eine Entwicklung stattfinden. Allerdings darf und muss der Grundsatz, dass der Spielspaß am Wichtigsten ist, nicht angetastet werden. Selbst eine schlechte Grafik kann einem super Spiel nichts anhaben (Minecraft oder Super Meat Boy).
Das ist natürlich selbstverständlich. Der Spaßfaktor hat aber auch mit dem technischen Niveau zu tun. Klar, es gibt einerseits neue Spieleideen, die mit wenig Rechenleistung auskommen und verdammt gut unterhalten. Aber andererseits habe ich folgende Dinge satt:
- Enge Levels, dumme KI, rückentwickelnde Physik, starre Umwelt, Nutzung der selben Engine über Jahre hinweg usw.
Es ist immer wieder der selbe "Fraß", der uns vorgeworfen wird.
Aus meiner Sicht gibt es 3 Arten von Spielen:
1. Spiel-Spiele
2. Film-Spiele
3. Realitäts-Spiele
Auf manche Spiele treffen mehrere Punkte zu.
Zu 1.: Hier ordne ich Spiele wie z. B. Super Mario, Super Meat Boy oder Minecraft ein. Hier begeistern einfach die Herausforderungen, die einem Spielmechanik und Leveldesign stellen. Sie machen Spaß, genauso wie es z. B. Gesellschaftsspiele tun.
Zu 2.: In diese Sparte fallen Titel wie Call of Duty, Medal of Honor, Uncharted, BF3 (SP), Resident Evil 5, Crysis 2 uvm. Sie zeichnet sich durch vorgegebene Wege, Skripts, eingeschränkte Handlungsfreiheit, niedrigem Schwierigkeitsgrad, tollen Effekten etc. aus. Der Spieler muss nicht denken, er muss nicht gut sein. Er muss nur tun, was ihm das Spiel vorschreibt und sich an den Effekten und dem Spielgefühl erfreuen (bspw. bei CoD: Yeah, ich bin ein unbesiegbarer Elitesoldat mit fetten Wummen, von denen Rambo nur träumen kann).
Zu 3.: Hierzu zähle ich Spiele wie Crysis, Half Life (2), GTA 4 und Skyrim. Hier fühlt man sich wie in einer anderen Welt, die es zu erforschen gilt und die einem schier endlose Möglichkeiten gibt, zu tun was man möchte.
Wenn ich von Technik spreche, denke ich eher an 2. und 3.. Bei 1. ist Technik wirklich zweit-, wenn nicht sogar drittrangig.
Aber nochmal zu 2. und 3.: Dass Film-Spiele so unglaublich erfolgreich sind, wird schon seinen Grund haben. Insbesondere in den USA schätze ich die Menschen so ein, dass sie lieber ihr Gehirn ausschalten und anspruchslose Kost konsumieren, wenn sie ihre Konsole einschalten. Hier ist Technik tatsächlich zweitrangig, solange der Spieler mit Action und Explosionen unterhalten wird.
Mich persönlich stört es, dass 3., die "Realitätsspiele" immer mehr zu "Film-Spielen" verkommen. Als anspruchsvollen Spieler halten mich Action, Explosionen und Handlungsvorgaben nicht bei Laune.
Ich möchte mit der Technik spielen, ihre Grenzen austesten. Was passiert, wenn ich in Crysis 5 Benzinfässer in einer Wellblechhütte entzünde? Was passiert, wenn ich 10 Benzinfässer entzünde und ein Auto aufs Hausdach stelle? Wie viele Fässer brauche ich, um das Auto auf die andere Seite der Insel zu katapultieren? Wie sieht die Insel aus, nachdem ich alle Bäume gefällt habe? Woraus kann ich mir eine Sprungschanze bauen, und was passiert, wenn ich mit dem Auto mit Vollgas darüber die Klippe runter springe? Wie weit kann ich auf das Meer hinaus schwimmen? Wie tief wird es?
Ebenfalls wichtig sind die Entdeckungsmöglichkeiten. Befindet sich hinter diesem Wasserfall eine geheime Höhle? Worauf stoße ich, wenn ich diesen Berg überquere? Wie reagiert dieser NPC auf meine Handlung?
Sicherlich haben sich viele von euch irgendwann mal ähnliche Fragen beim Zocken gestellt. Genau solche Experimente und Entdeckungsreisen machen unvergessliche Momente in Videospielen aus. Der Spieler muss das Gefühl haben, sich in einer mit der Realität vergleichbaren, grenzenlosen, virtuellen Welt zu befinden.
Das A und O dafür ist aber nun mal eine gute Technik.