Resident Evil, Resident Evil 0, Resident Evil 4 für Switch angekündigt

Nein, ich hab keinen Fetisch für Gesellschaftskritik, aber mein Eindruck ist, dass vieles einfach darauf hinausläuft, einfach weil Menschen ziemlich verachtenswerte Geschöpfe sein können. Davon abgesehen, würde ich RDR nicht als Gesellschaftskritik verstehen, obwohl es durchaus Anklänge besitzt, in denen aktuelle Themen durch den Kakao gezogen werden. GTA hingegen war schon immer gesellschaftskritisch. Spec-Ops würde ich nicht als Kritik am Krieg beschreiben, sondern einfach als kritisch in Bezug auf das Genre der Kriegsspiele, in denen Amis immer die guten sind, die Figuren auf die man schießt immer die bösen, und am Ende die Welt gerettet ist.
The Last of Us und Bioshock (Infinite) gibt's auch noch, stimmt ...
Bei Breath of the Wild sag ich übrigens: nein, keine gute Handlung, in meinen Augen. Die ist dünn, die ist belanglos, die ist schnell erzählt. Und das kann man eigentlich über jedes Zelda erzählen (außer vielleicht Majoras Mask, das mit seiner ernsteren Thematik und Symbolik aus der Reihe tanzt). Aber die spielt man ja nicht wegen der Story. Sondern eher wegen dem tollen Gameplay und der generellen Atmosphäre, diesem Gefühl des Entdeckens und der Abenteuer.

Wenn du schon versuchst, den Gedanken der Gesellschaftskritik weiter zu abstrahieren und auf das Wesen des Menschen zu sprechen kommen willst, dann muss ich mich eben fragen, ob's denn möglich wäre, eine gute Story zu erzählen, ohne Kritik am Wesen des Menschen zu üben oder dieses in den Mittelpunkt zu rücken. Spec-Ops fällt ja auch völlig in dieses Schema rein. Wobei The Last of Us sich nicht unbedingt damit auseinandersetzt, würd ich jetzt sagen.

Gut, ich hab jetzt mal einfach drei Beispiele genommen, bei denen ich mir dachte, deine Meinung in etwa vorhersagen zu können. Wobei insbesondere TLoU und BioShock Infinite mir als Spiele mit besonders guter Story im Kopf geblieben sind. Spiele, die mich auch einige Zeit nach dem Durchspielen noch beschäftigt haben.

Und bei Zelda dachte ich mir, dass du die Keule auspackst. Obwohl ich es immer hart finde, wenn du Begriffe wie "dünn" und "belanglos" anbringst. Da bin ich wohl einfach positiver eingestellt und erwarte auch keine Geschichten, die mein Weltbild ins Wanken bringen und mich meine persönlichen Überzeugungen hinterfragen lassen; vielmehr freue ich mich, wenn mich die Story packt, einigermaßen spannend ist mich mitfiebern lässt. Wenn ich mich mit den Charakteren freue, mit ihnen leide und eigene Emotionen spüre. Und so geht's mir auch bei Breath of the Wild aktuell. Sicher, ich sitze nicht heulend vor der Glotze, aber einige Story-Fetzen finde ich schon recht mitreißend. Und der Gedanke, 100 Jahre im Tiefschlaf zu sein und plötzlich wieder unter den Lebenden zu weilen, der hat mich schon ein bisschen beschäftigt. Auch hatte ich mehrmals gehofft, dass Link es schafft, seine Gesprächspartner zu überzeugen, dass er der Recke von damals ist. Und dann geht das doch unter. Das waren Momente, in denen ich mich auch gefragt hab, wie man das hätte hinbiegen können, dass der Orni-Vogel da es begreift, mit wem er grad quatscht. Allein dadurch, dass ich bemerke, wie es in mir arbeitet, finde ich schon, dass die Handlung nicht völlig "dünn" und "belanglos" ist. Klar kann man das auch alles abnicken und völlig emotionslos durchpreschen, aber wenn die Spielwelt es schafft, eine gewisse Immersion zu erzeugen, dann bin ich auch bei der Story dabei und lasse mich gern mitreißen. Und das war hier der Fall.

Dennoch will ich dir aber nicht besonders widersprechen. Es ist eben keine omnipräsente, dauerhaft auf den Spieler einwirkende Geschichte, die ihn komplett aufsaugt und die auch überragend erzählt wäre. Die Atmosphäre des Spiels geht eben stärker von der lebendigen Spielwelt aus als von einer stringent durcherzählten Handlung.

Majora's Mask ist allerdings schon ein Spiel, das man wegen der Handlung spielen kann. Würd ich schon sagen. Über das Gameplay kann man sich dann ja immer noch freuen. ;D

Gab auf dem Würfel auch nicht so viel Alternativen dazu, außer vielleicht das MGS-Remake, das auch um die Zeit herum erschienen ist. Und Eternal Darkness. Das war auch so leicht Pulp. Nur sich dessen irgendwie bewusster, und hat damit viel mehr gespielt. Kreativer und grusliger finde ich persönlich den Titel auch. Nur spielerisch meilenweit hinter RE4. :|

Jetzt geht's wieder mit MGS los. Willst du nicht auch gleich noch die Story von The Evil Within über den grünen Klee loben? Die ist auch total abgedreht. :P
Eternal Darkness hab ich immer noch nicht richtig gespielt. Mal geschenkt bekommen und kurz angeworfen. Spielbarkeit? Uff... :S

Resident Evil 4 ist eben einfach Meisterwerk. Bestens gealtert, auch heute noch spielbar ohne akute Augenkrebsgefahr und macht dabei noch einen Heidenspaß. "Un forastero!" – "Schnauze!" Und einfach wegrotzen die Ganados. Wird nie langweilig, immer wieder ein Genuss. ;-D
 
Kritik braucht man nicht, das Wesen des Menschen hingegen schon eher. Letztendlich hast du in jeder Geschichte, dass die Hauptfigur irgendwie an ihren Erlebnissen im Laufe der Handlung gewachsen ist (oder meinetwegen zerbrochen), siehe auch das Grundmuster der Heldenreise.
Aber ich persönlich bin auf dem Thema kein Experte, sondern auch nur ein interessierter Amateur.

Bin zufällig erst wieder darauf aufmerksam geworden, dass du ja einen Blog-Beitrag verfasst hattest. Insofern sehe ich auch, dass du dich damit stärker beschäftigst als ich. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob der Fokus einer Erzählung immer auf dem Wesen oder der Veränderung eines Charakters gerichtet sein muss.
Zumal das oft erzwungen wirkt und/oder urplötzlich geschieht und damit an Authentizität verliert, siehe Lara Croft als Beispiel. Aber ich glaube, dass eine spannende Geschichte nicht nur darauf Wert legen muss, dass eine Person oder die Gesellschaft und ihr Naturell im Mittelpunkt stehen müssen. Ich suche nur gerade nach Beispielen.

Aber bis dahin geb ich dir gerne recht. Und zumindest stimmst du mir zu, dass es nicht zwingend Kritik braucht.

Ich kann auch schablonenhaft sagen, wenn dir das lieber ist. Aber es stimmt halt. Sonderlich viel Mühe stecken sie nicht in die Handlung, die ist eher dünn und schnell erzählt. Vielmehr ist es immer nur der Rahmen, der notgedrungen her muss, für den geilen Scheiß den sie zeigen und machen wollen in einem Zelda. Denn selbst die kreativen Köpfe dahinter sind sichtlich desinteressiert wenn die Fans wieder den komplizierten Zeitstrahlklimbim auspacken. ;-D
Abgesehen davon: Da wird in Twilight Princess (was eine sagenhafte Atmosphäre hat!) die ganze Zeit Zanto, der neue Herscherr des Schattenreichs als der große böse Boss des Spiels aufgebaut, nur um am Ende schnell im vorletzten Tempel als zuckender Zappelphilipp erledigt zu werden um noch schnell Platz für Ganondorf zu machen. Na ja! Na ja!

Geht ja nicht darum, was mir lieber ist. Mir ist nur die negative Konnotation dieser Begriffe ins Auge gesprungen. Und ich bin der Meinung, dass die Story in BotW durchaus in Ordnung ist. Wenn ich hierbei von "dünn" sprechen würde, dann höchstens im quantitativen Sinn: Die Story taucht mir zu sporadisch auf und ich würde, wie T-Bow es auch schon mal angedeutet hatte, gern mehr über die Völker erfahren, über die Hintergründe der Protagonisten in der Zeit vor 100 Jahren.

Ansonsten glaub ich dir natürlich gern, dass der Fokus nicht auf der Story, sondern auf dem Gameplay liegt.

Der angesprochene Punkt bei Twilight Princess ist ebenso legitim. Das fand ich auch seltsam, dass man über acht Dungeons hinweg denken sollte, er sei der Oberbösewicht. Und sobald man ihn kaputtgehauen hat, geht alles ganz schnell, was etwas schade ist. Da wär's ein bisschen schöner gewesen, Zanto nach dem ersten Drittel zu besiegen und dann Ganondorf in den Blick zu nehmen. So wurde dem zumindest kaum Raum gegeben, mal präsent zu werden. Er war halt plötzlich der, den man noch besiegen musste.

Äpfel mit Birnen, mein Bester. Äpfel mit Birnen.
Metal Gear Solid erzählt eine ausführliche Geschichte, die im Kern hat, dass der Mensch nicht von seinen Genen (seinem Erbe) bestimmt wird, und selbst sein Schicksal in der Hand hält (Bonuspunkte für die Abhandlung der ins Stocken geratenden Abrüstung nach dem Kalten Krieg). The Evil Within ist einfach nur spooky scary.

Boah, ne, hör mir auf. :S

Weißt du, es ist aus meiner Sicht ein besonders schwieriger Spagat, den man da hinbekommen sollte: Bei Metal Gear Solid muss man mir ein bisschen zu sehr um die Ecke denken, um auf so ne Interpretation zu kommen, zumal die Story durchaus ein bisschen verrückt ist. Zu offensichtlich muss es natürlich auch nicht sein, aber sowas wie bei The Last of Us fand ich ganz angenehm. Da ist man mit der Story durch und überlegt sich noch, warum dieser Abschlussdialog so gelaufen ist, wie er nun mal gelaufen ist. Was Joel sich dabei gedacht und ob Ellie ihm glaubt oder nicht. Und dass man eben vielleicht doch mal lügt, wenn man in der Situation ist. Hat mich schon ne Weile beschäftigt, muss ich sagen. Aber ich muss nicht ewig lange ums Eck denken und mich fragen, ob Mastermind Kojima dieses oder jenes meinte. Es ist mir einfach zu abgedreht.

Musste jetzt schnell gehen mit diesem Beitrag. Aber da ich zugegeben eh kein Experte bin, was anspruchsvolle Erzählungen angeht, hab ich auch nicht viel mehr für den Moment zu sagen. %)
 
Zurück