War Other M nicht von den Ninja Gaiden-Leuten?
Die Story kam aber von Metroid-Urgestein Yoshio Sakamoto, und die war das eigentliche Problem. Samus Aran, Vorreiterin der Videospiel-Powerfrauen, aus einer Zeit, in der Lara Croft und ihr Nackt-Cheat noch in weiter Ferne lagen, wird hier halt knallhart zu einer gehorsamen, verängstigten Tussi degradiert. Das komplette Gegenstück dazu, wie sie die Fans eigentlich sehen, und so was kommt ja immer richtig großartig an. Kaum zu fassen, dass das vom selben Typen war, der für Super Metroid und Metroid Fusion verantwortlich war.
Jetzt mal ernsthaft, wie soll man ein Spiel für voll nehmen, in dem man im typischen Lavalevel irgendeinen Boss bekämpft, und erst nachdem das Vieh tot ist, erlaubt dir der olle Adam den verdammten Varia-Suit zu aktivieren. Uff!
Das Gameplay persönlich fand ich gar nicht schlecht. Gut, mit dem Digikreuz wäre vielleicht reines 2D schlauer gewesen, aber das Ballern hat Spaß gemacht, und zumindest die filigranen Ausweichmanöver habe ich positiv in Erinnerung. Die Perspektive, die sich halbwegs an den klassischen Metroids orientiert hat, war etwas gewöhnungsbedürftig, aber an sich nicht verkehrt, sondern eine halbwegs vernünftige Modernisierung der Wurzeln. Richtig furchtbar fand ich nur die Stellen, an denen man mit dem Pointer den Bildschirm abklappern soll, einfach um irgendeinen verräterischen Klecks anzuklicken, auf den man nur mit Zufall stößt. Mann, ernsthaft? Den Wimmelbild-Schwachsinn hätte man sich besser sparen sollen.
Am Ende ist das Metroid-Pendant zum ollen Star-Trek-Reboot rausgekommen.
Mino, wenn man so will.
Metroid in name only. Auch eine Art ein Franchise zu killen. Wenn Metroid Prime 4 nichts wird, dann dürfte es das gewesen sein, denn Metroid: Samus Returns war leider gar nicht mal so erfolgreich, soweit ich das mitgekriegt habe.