Blog Ma kurz sauer sein!

urstdertyp

Erfahrener Benutzer
Meine Fresse, bin ich angepisst…,der Grund? Keine Ahnung! Es ist mal wieder einer dieser Tage, an denen meine grundsätzliche Menschenfeindlichkeit aus dem Unterbewusstsein kriecht und ohne Umschweife in die Offensive geht. Die Symptome sind immer die Gleichen. Geplatzte Gefäße in beiden Augäpfeln, gut sichtbare Blutdruckerhöhung an Hals und Stirn und natürlich eine gesunde, fast schon barocke, Gesichtsröte. Hinzu kommt Zähneknirschen sowie dauerhafte Faustballung. Kurz, ich war dem Nihilismus noch nie so nahe. Wobei ich hier von einem fehlinterpretierten Nihilismus spreche. Also eine Art islamitischer oder katholischer Nihilismus. Oder anders…Eine Art fundamentalistisch / extremistischer Nihilismus…Sprich, ich nehme die Lehre nur soweit für voll, wie ich will und nicht wie sie gemeint ist. Das funktioniert so nicht?...Oh doch!!! Es gibt sogar Leute, die so was studieren. Man nennt sie Theologen, aber das zertrete ich an anderer Stelle. Egal, zurück zur Materie! Mein Umgang, mit mir völlig unbekannten Menschen hat sich in den letzten Wochen fast schon verdreifacht. Der Grund?...Reiner Zufall! (Und ja, das war eine Spitze in Richtung der Mathematik.) In den vergangenen Tagen hatte ich Kontakt zu Individuen, denen ich normalerweise erst Beachtung schenken würde, wenn sie Brennen…Obwohl Beachtung, schon fast ein überdimensioniertes Wort dafür ist. Sagen wir mal so…Würden diese Leute aus irgendeinem Anlass (meinetwegen aus religiöser Überzeugung oder aus einer Laune heraus) öffentlich entflammen, könnte es möglich sein, das sie als Randnotiz in meinem Wahrnehmungsspektrum auftauchen. Mein innerer Dialog würde sich folgendermaßen abspielen… Ich: „Hey guck mal der brennt.“ … Ich: „Was?“ … Ich: „Kekse!“

Was ich damit sagen will ist wohl klar…Es gibt auf dieser Welt Personen, die mir wahrscheinlich aus anthropologischer Veranlagung völlig am Arsch vorbeigehen. Nennt es meinetwegen Selbstschutz oder „Freudsche Intoleranz“… Im Schnitt ist es auch wumpe, wie ihr es nennen oder bezeichnen wollt, denn ein prinzipielles Verständnis für die Sache ist eh mehr Wert, als eine Kategorisierung dieser… Wo war ich?... Ach ja, unwichtige Menschen war das Thema. Bevor ich jetzt abschweife und somit kostbare Zeichen verschwende, kommen wir doch mal zum Punkt…bzw. zu diversen Fallbeispielen.

In meiner Heimatstadt gibt es ein Viertel, dass man gut und gerne als Getto bezeichnen könnte. Obwohl Getto nicht wirklich zutrifft. Immerhin fehlt die nötige Bewachung und eine entsprechende Grenzmarkierung in Form von S-Drahtrollen und Checkpoints. (Wenn man genau drüber nachdenkt, gibt es solch klassische Gettos eh nur noch in der Phantasie der HipHop Kultur oder im Urlaub zu sehen.) Wie dem auch sei… Durch grobe Fahrlässigkeit, kombiniert mit einem deplazierten Maß an Nächstenliebe, geriet ich vor kurzem ins Plattenbauland. Nach dem ersten Schock – ich vermutete in Prypjat zu sein – begann ich mit meiner gemeinnützigen Tätigkeit (mehr sei dazu nicht verraten). Es dauerte nicht lange, bis ich Egon kennen lernen durfte. Ein Mann mit dem Gesicht einer ukrainischen Hammerwerferin. Ein Mann, aus dessen Falten und Ohren zuweilen kunstvolles Haargeflecht sprießt. Ein Mann, gebeutelt vom Kapitalismus und geprägt von einer kleinbürgerlichen Haltung, welche er in trauter Zweisamkeit mit Rita (seiner Frau und/oder Mutter) oder wahlweise mit Schnaps teilt…Doof nur, das Schnaps und Rita nicht Vorort wahren. OK, ihn hat es weniger gestört als mich, denn Egon unterhält sich gerne und da ich mich gerade in Reichweite seiner Morgenstandarte befand, lag es natürlich auf der Hand, mit mir in Kontakt zu treten.

Was nun folgte, waren 2 Stunden Klischeeerfüllung in Höchstform. Egon stellte klar, wo wir uns befinden und vor allem warum. Er entführte mich in die Welt der Politik und Wirtschaft, machte einen Abstecher in die Vergangenheit und prognostizierte eine dunkle Zukunft. Was sich hier nach Stammtischscheiße anhört, war in Wirklichkeit noch viel schlimmer. Zusammengefasst könnte man seine stichhaltige Argumentation folgendermaßen ausdrücken. „Die Ausländer sind an allem schuld! Früher war alles besser! Früher gab es noch nicht so viel Ausländer! Die Ausländer vermehren sich zu sehr!“

Selbstverständlich verwendete er genügend Floskeln, um seinen Unterschichtennationalismus zu verschleiern. Sätze wie: „Es gibt solche und solche“ fielen daher gemeinsam mit den Worten: „Die scheiß Kanaken nehmen uns die Arbeitsplätze weg!“ Ja, man muss ein Stück Scheiße sein und zeitgleich die Intelligenz einer Amöbe besitzen, wenn man glaubt, dass pseudoliberale Anhangäußerungen tatsächlich dazu führen, das neonationalistisches Gedankengut als vernünftig erörterter Standpunkt wahrgenommen wird.

Egon… das mag bei dir und deiner verdummten Nachbarschaft funktionieren, aber sind wir doch mal ehrlich…Es gibt einen Grund für eure Internierung im Plattenbau! Ihr, und das was ihr als eure eigene Meinung bezeichnet, ist in Wahrheit die Meinung von RTL und RTL will euch genau da haben, wo ihr jetzt seit. Also halt die Fresse und verrotte in deinem verfickten Selbstmitleid!

Im Übrigen sollte noch erwähnt werden, dass zur Zeit meines Gettobesuches eine große Sperrmüllaktion lief. Das Witzige daran? Sperrmüll im Getto ist nicht gleich Sperrmüll im eigentlichen Sinne. Also nach dem Motte: „Müll raus. - Litauer kommen. - Müll weg!“
Im Block läuft die Sache ein wenig anders ab. Die Leute stapeln ihren Krempel auf diverse Haufen, gehen zum Haufen des Nachbarn und holen sich „Neue“ Möbel in die Bude. Man kann also eher von einem Einrichtungstausch, als von Müllentsorgung sprechen. Doof nur, dass die Litauer dabei leer ausgehen…Was die Frage aufkommen lässt, wer hier wem die Arbeitsplätze klaut!

Gut, genug Schelte in Richtung der Neubaublöcke dieses Landes…Sind ja auch nicht alle gleich! …Es gibt solche und solche:)

Kommen wir zu dummen Fragen. Hab ihr schon mal an einem Grill gestanden und für eine größere Veranstaltung Würstchen gebrutzelt? Wenn ja, genießt ihr mein empirisches Beileid.
Wobei ich hier nicht über die Arbeit selber, sondern über die Kunden meckern möchte. Genau genommen möchte ich nur über einen Kunden meckern. Ein Kunde, der neben Afroamerikanern auf KKK Kundgebungen, zur deplaziertesten Gattung Mensch dieser Erde gehört. Die Rede ist von Veganer beim Barbecue! Genau so ein Typ steuert direkt auf meinen Grill zu und besaß tatsächlich die Stumpfsinnigkeit zu fragen, ob ich denn auch „vegane Mahlzeiten“ zubereiten würde. Bis zu diesem Zeitpunkt wußten ich nicht, dass es ganze Mahlzeiten ohne Nährwert gibt, aber noch viel schlimmer war die Frage an sich. Ich meine was erwartet der Typ?…Das ich für jede Form von Fressfetisch vorbereitet bin? Das ich Rinderhackwürste für Moslems und koschere Tiere für Juden brate? Das ist nen beschissener Grill du Pfeife! Kein Wunschkonzert! Hier gibt es so wenig „vegane Mahlzeiten“ wie es BigMac`s bei Burger King gibt! Was soll die Frage? Es kommt doch auch kein Späthebräer zu mir und fragt, ob die Tiere auch ordentlich gelitten haben. Ehrlich, er hätte auch fragen können, ob ich Autos verkaufe oder Bahntickets…Der Punkt ist, das manche Menschen offensichtlich zu wenig Proteine im Kreislauf haben, um zu erkennen, dass sie den Kontext verlassen. Zur Krönung des Ganzen war der Spaßt auch noch angefressen, als ich mit „Nein“ antwortete….Echt jetzt…den möchte ich mal erleben, wenn er bei NP tanken will.

Na ja, man kann es nicht allen recht machen aber drauf geschissen… Ich schreibe ja niemandem vor, wie er sich ernähren oder nicht ernähren soll. Ganz im Gegenteil, wenn nur 50% der Menschen, die ich nicht leiden kann, damit anfängt, Ammoniak zu saufen, würde ich das zu 100% begrüßen. Aber das wird wohl nie passieren…Stattdessen muss ich auf Konzerten Personen sehen, die „VEGAN“ auf dem Pullover zu stehen haben. Ich meine OK, verspeist, was ihr wollt aber seine Ernährungsweise auf die Kleidung zu schreiben, ist nun wirklich Schwachsinn. Infantiler kann man eine, ohnehin missverstanden Botschaft nicht unterbreiten!
Das würdet ihr spätesten dann merken, wenn ich mit der Pulliaufschrift „Ernährt sich ausgewogen und bewusst“ in der Tür stehe. Wenn ihr schon mit euren persönlichen Speisesanktionen hausieren gehen wollt, dann zieht doch ein T-Shirt an, auf welchem ein Bild von in Müllsäcken gestopften Küken zu sehen ist. Sicher, es wird genug Idioten geben, die diesen Wink in den falschen Hals bekommen…aber andererseits ist es ein Wesensmerkmal des Extremismus (oder einer Subkultur) mit extremen Wertvorstellungen auf Kurs der Normkollision zu segeln.

So, genug Druck abgelassen…Tschüs!
 
Ich selber bin zwar aus Überzeugung Vegetarier, habe aber nichts dagegen wenn andere Fleisch essen. Ich selber finde es nicht gut wenn Vegetarier oder Veganer Fleisch essen verurteilen. Der Mensch ist nunmal Fleischesser. Vegetariar sein zu können ist Luxus.

Ich wurde Vegetarier da ich sehr wählerisch mit Fleisch wahr. Bloß wenn ich irgendwo eingeladen bin ist es unhöflich zu fragen woher das Fleisch kommt, also wurde ich Vegetarier. Und erwarte NIE von Gastgebern dass sie mir was extra machen. Ich esse das was da ist und gebe mich damit zufrieden.
 
Genau so sehe ich das auch...Die Wahl meiner Ernährung, basiert doch einzig auf meine ganz privaten Einstellungen oder Überzeugungen. Damit hausieren zu gehen, ist einfach furchtbar unangemessen! Die Frage ist doch, wie sinnvoll das Thema an sich ist. Kann ich auf Basis meines Speiseplans damit beginnen, zu polarisieren? Wo zur Hölle ist da der Aufhänger! Ich hasse einfach diese Leute, die aus dem, was sie zwischen den Zähnen haben, ein Weltbild formen, in dem sie im Besitz der moralischen Deutungshoheit sind. Sicher, ich halte deutsche Wursttheken für einen Akt der Perversion und Wurst mit Tiergesichtern ist ebensoviel Luxuszynismus wie Biokost.:$ Aber die Einnahme einer extremen Haltung zu diesem Thema bekämpft weder Symptome noch Ursachen, noch dient es der Veränderung eines allgemein vorhandenen Bewusstseins. Kurz, um Tiere zu schützen, (was im allgemeinen das Argument ist) brauch ich nicht zwangsläufig auf den Verzehr dieser verzichten. Ich esse ja auch keine Hunde, Katzen, Heuler, Wale oder Nerze...und dennoch, die Viecher sterben durch Menschenhand wie die Fliegen in meinem Scheißhaus!:-D
 
Das sehe ich genauso. Ich kenne eine Veganerin, von der klassich extremen Sorte, die sogar mal ihren Hund veganisches Essen aufgetischt hat. Der arme Hund!!! Irgendwann hatte sie gerafft dass der Hund Fleisch braucht und der Hund kriegte wieder artgerechtes Essen. Aber sie wollte bei dem Hund Antiautoritäre Erziehung machen. Der arme Hund wusste nicht mal den eigenen Namen und war völlig durch den wind. Eine Freundin von mir hatte schon überlegt den Tierschutzverein einzuschalten, aber doch gelassen weil noch Ortswechsel für den und eher zusätzlich belasten könnte. Vielleicht hat die Freundin schon Anzeige gemacht, mittlerweile.

Oft frage ich mich, was die Veganer als Kleidung haben. Da sie Fleisch verabscheuen , können sie keine schuhe aus Leder tragen, müssten wohl dann Plastikschuhe tragen...?

Hat aber Humor: Extreme Veganer essen nicht mal Honig. Wegen versklavung der Bienen. Ich muss mir so ein Imker vorstellen mit einer mini-Peitsche in der Hand. :-D:-D:-D


Ich bin gerne Vegetarier und esse sogar gerne Fleischersatz, und mag Bioessen (kann mir es nur nicht leisten), aber 100% sicherheit gibt es heute nie. Am liebsten mag ich essen, dass direkt vom Bauernhof kommt oder wenn ich selbstgezogenes Gemüse esse. Wenn ich die Gelegenheit habe nutze ich sie, wenn nicht dann kauf ich mir normales Essen aus dem Supermarkt oder Markttage. Man kann auch ein Bauernhof natürlich führen ohne gleich den stempel "bio" zu haben.
 
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