Blog Lollipop Chainsaw

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Nun ja, Suda51, damit dürfte das wichtigste gesagt sein. Grafik - besserer Durchschnitt; Gameplay - eher belanglos; der Humor - pubertär. Man kann die Spielmechanik und die Genitalwitze bemängeln und das Spiel ad acta legen, oder sich ganauer damit befassen und es als das betrachten was es sein soll - ein Gesamtkunstwerk, eine herrlich selbstironische Anspielung an die zunehmende Verdummung der amerikanischen (und leider auch mehr und mehr der unseren) Gesellschaft, gespickt mit Hommagen an zahlreiche Filme. Dann bereitet einem dieses Stück Software jede Menge Vergnügen. Hauptbestandteile des Teenie-Horror-Genres, wie leicht bekleidete Cheerleader, Sex und Drogen, sowie amerikanische Familienklischees werden hier von einem Japaner gekonnt auf die Schippe genommen. Wenn mir ein Spiel durchgehend ein Schmunzeln abringen kann, dann verzeihe ich bereitwillig einige Fehler und verzichte auf Bombastgrafik sowie tiefgründiges Gameplay. Ein Spiel soll mich unterhalten; und genau dies macht Lollipop Chainsaw, wie Shadows Of The Damned davor auch schon. Nehmen sich Suda51´s Spiele ernst? Auf keinen Fall! Sind sie ernst zu nehmen? Ich meine Ja! Viel wichtiger noch, werde ich ernst genommen? Was will ich? Einen jährlich wiederkehrenden, seelenlosen "Ruf der Pflicht", oder ein mit liebevollen Details entwickeltes Kleinkunstwerk? Ich für meinen Teil begebe mich in meiner knapp bemessenen Freizeit lieber mit volltätowierten Machos ins Reich der Dämonen, oder zerteile Zombies mit einer Multifunktionskettensäge in Hand eines dümmlichen Blondchens und höre mir stundenlang Peniswitze an, bevor ich noch einmal einen Fuß in ein vor falschem Patriotismus triefendes und mit Terrorismus-Klischees vollgepacktes Kriegsgebiet eines so hochgelobten Call Of Duty begebe. Dessen Gameplay im übrigen zum größten Teil auch nur aus Betätigung der R1 Taste besteht.
 
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