Quantum Break (Xbox One)
Tolles Spiel mit kryptischer Handlung, großartigen Grafikeffekten und neuen interessanten Ansätzen mit der TV-Serie. Leider ist es trotzdem das schwächste Spiel von Remedy.
Vom Gameplay ist es ein Deckungsshooter, übrigens eine Wohltat, wenn der Charakter automatisch in die Deckung geht ohne eine Taste drücken zu müssen, der jedoch aufgrund der Zeitmanipulationen aufgelockert wurde. Anstatt Granaten gibt es dann Zeitexplosionen und da der Charakter nicht viel aushält, hat man einen Energieschild, der die Zeit um die Spielfigur herum anhält. Zudem kann man die Fähigkeiten mithilfe von sogenannten Chrononquellen ausbauen, die man überall in der Spielwelt findet, wodurch die Effekte stärker werden oder öfter anwendbar sind. Leider ist das Spiel genau dann vorbei, wenn man die Fähigkeiten aufgelevet hat und die Kämpfe dadurch spaßig werden.
Auf der Xbox One ist es auch eines der grafisch besten Spiele, wobei es gegen aktuelle Referenzen nicht ankommt. Allerdings empfand ich gerade die Grafikeffekte grandios. Beispielsweise wenn wieder Funken sprühen, etwas explodiert, Kugel verlangsamt werden und vor allen wenn die Zeit stillsteht, entwickelt das Spiel einen ganz eigenen Stil. Dazu noch der elektronische Soundtrack, der hier einfach perfekt reinpasst, obwohl ich damit wenig anfangen kann.
Anfangs war ich noch skeptisch wegen der TV-Serie, aber sie funktioniert. Man darf nur keine hochklassige Dramatik erwarten, sondern eher solide Kost, die das Universum erweitert und neue Informationen liefert. Zur Handlung trägt sie etwas bei, da sie die Hintergründe um Monarch Solutions und der Nebencharaktere erläutert. Allerdings kann man auf sie auch verzichten, wenn man nur das Spiel spielen möchte. Dann entgehen zwar einige Anspielungen, aber man versteht trotzdem einen Teil der Geschichte. Mit Shawn Ashmore (Iceman aus X-Men), mit seinen fantastischen blauen Augen, oder Aiden Gillen (Petyr 'Littlefinger' Baelish aus Game of Thrones) hat man auch etwas bekanntere Schauspieler an Bord, sowie Lance Reddick (Lost), der Martin Hatch sehr erfolgreich verkörpert.
Kritisch angesehen werden kann, dass sich die Folgen nicht auf der Disk befinden, sondern gestreamt werden. Jedoch ist dies logisch, weil auf der Blu-ray einfach kein Platz dafür ist. Alternativ kann man sich alle Folgen herunterladen. Der Download hat auch nur 75 GB.
Größtes Highlight bei Remedy ist für mich immer die Handlung, die Spielwelt und die Atmosphäre. Hier kann man ihnen keinen Vorwurf machen, da Sam Lake als Creative Director und die Writern Mikko Rautalathi und Tyler Smith erneut gute Arbeit abliefern. (Wobei mich gewundert hat, dass der gute Sam Lake nicht auch als Schreiber fungiert hat). Diesmal bekommt man anstatt Film Noir oder Psychological Action Thriller einen Sci-Fi Thriller, der allerdings im gleichen Universum spielt. Kenner wissen was gemeint ist.
Größtes Highlight waren die ganzen verteilten Computer, Notizzettel oder Fernseher, die Hintergrundinformationen liefern oder einfach nur eines von den vielen, vielen Easter Eggs sind, die man an jeder Ecke im Spiel findet.
Unzufrieden könnte man über das Ende der Handlung sein, da dieses sehr kryptisch und zu offen ist. So richtig weiß man überhaupt nicht, wie die Geschichte zu Ende beziehungsweise weitergeht, denn dafür bleiben, wie gewohnt, viel zu viele Fragen offen.
Am Ende des Spiels wurden meine Erwartungen erfüllt, was ich vorher nicht unbedingt gedacht habe, da ich bisher keinerlei Erwartungen bei Remedy hatte. Alan Wake habe ich gespielt ohne es zu kennen, da es der Xbox 360 beilag, und Max Payne habe ich einfach einmal am PC gespielt und fand es großartig. Quantum Break reiht sich daher leider am Ende der Liste ein, was jedoch kein Qualitätsmakel ist.
Es ist ein sehr gutes Spiel für die Xbox One, aber kein Meisterwerk geworden. Das ist finde ich allerdings auch nicht schlimm, da ich hervorragend unterhalten wurde, selbst wenn ich wieder fünf Minuten lang eine einzige E-Mail gelesen habe, und durchweg meinen Spaß hatte.