Ich kann diese ganzen Erklärungen und halbseidene Entschuldigungen nicht mehr hören. Warum stellt sich niemand hin und erzählt, dass man es massiv verbockt hat? Ist es so schwer Fehler einzugestehen? Auch die Sache mit den Investoren kann man so nicht stehen lassen. Immerhin sind
vier der fünf größten Shareholder Gründer bzw. Angestellter von CD Projekt. Der Rest ist mehr oder weniger im Streubesitz.
Du machst zwischen Erklärungen und Entschuldigungen also keinen Unterschied? Wenn du Erklärungen und Diskussionen um mögliche Erklärungen nicht hören sondern nur Abkotzen und Blut der Bösewichte sehen willst, frage ich mich, warum du dich in einem Forum in eine Diskussion einschaltest, wo die Adressaten der Kritik nicht sind.
Ja, bei den Shareholdern gibt es dann vielleicht auch Interessenkonflikte mit Tendenz Richtung Umsatz vs. Qualität, aber da hängt ja trotzdem noch bissl mehr dran als die fünf Größten. Bei CDPR ist das vielleicht nicht so gravierend wie bei anderen Entwicklern und Publishern - allerdings muss man hier eben auch beachten, dass CDPR selbst Publisher geworden ist, was die ganze Geschichte in eine andere Dimension bringt.
Meine sogar, dass das Spiel im Wesentlichen bereits 2019 fertig war und man dann nur noch Feinarbeit betrieben hat.
Offenbar nicht. Zumal: PC war Lead-Plattformen, Konsolen waren Portierungen, das passiert also ohnehin später. Dann kam Covid, auch ein Faktor, der alles nochmal geändert hat. Daher würde ich frühere Aussagen mit Vorsicht und unter der Prämisse Pandemie neu bewerten.
Für mich hat man einfach krass versagt und gezeigt, dass der finanzielle Erfolg wichtiger ist als das künstlerische Produkt. Zwar hart ausgedrückt, aber so empfinde ich es. Zeigt auch, was mittlerweile in der Branche für mich falsch läuft. Da sehnt man sich wirklich nach der alten Zeit zurück, auch wenn dies allein aufgrund der komplexen Technik natürlich nicht mehr möglich ist.
Versagt wurde es, stimme ich auch voll zu. Aber bitte halt nicht einfach nur die Gamer-Mistgabel schwingen und Blut fordern.
Und ja, natürlich geht es hier nicht mehr nur um romantische Friede-Freude-Eierentwicklung wie kleine Devs in den 80ern gestartet haben. Videospiele sind Produkte. Punkt. Da hängen Arbeitsplätze dran. Verantwortung gilt nicht nur Spielern. Und natürlich auch nicht Investoren, aber Mitarbeitern. Und wie gesagt: Davon gibt es über 1.100 und dann spielt der Zeitpunkt der Veröffentlichung zum bestmöglichen Zeitpunkt zur Gewinnmaximierung durchaus eine Rolle. Es ist ein Unternehmen, das wachsen soll. Nicht nur um Gamer zufriedenzustellen, sondern zum Beispiel auch als Publisher mehr zu tun als nur rein zu entwickeln.
Es tun immer alle so als wäre alles so einfach. Ist es nicht. Muss man auch mal berücksichtigen. Dann auch gerne kritisieren. Aber mit dem Gesamtbild im Hinterkopf.