Habe gerade Kris' Korona-Kolumne in der play gelesen. Seit der junge Mann Bart trägt, kommt er schreiberisch ja mal richtig in Höchstform. Sehr lustig. Wie auch sein aktuelles 10-Dinge-Bla-Special. Chris und Corona, das passt einfach.
Zum Podcast:
Ich stehe auf euer Nerdgelaber und könnte stundenlang zuhören. Mache ich ja auch. Hin und wieder ist es schlimm, nicht direkt reingrätschen zu können, auf der anderen Seite gebt ihr mir auch regelmäßig unterhaltsame Einblicke in Themen, die mich ansonsten gar nicht jucken. Chris' Streets of Rage-Ergüsse machen z.B. einfach gute Laune, selbst wenn man sich persönlich beim Schälen von Kartoffeln mehr amüsieren würde, als bei so einer stupiden Arcade-Hauerei. Aber hey, der Erfolg des Titels zeigt, dass ich einfach keine Ahnung habe und nur neidisch auf die mega Skills von Hipster-Gamern mit Basecap und Vollbart bin. Fingerakrobatik in Kombination mit mehr als zwei Gamepad-Tasten überfordert mich total. Vergleichbar fühlen sich wahrscheinlich Menschen vom Niederrhein, wenn sie andere über Geschlechtsverkehr außerhalb von Bauernhöfen und Tierställen reden hören. Das ist zu weit weg vom eigenen Leben, um es nachvollziehen zu können...
Was ihr euch an Serien und Filmen reinkloppt, ist echt übel. Weiß gar nicht, welchem Tipp ich zuerst folgen soll. Trotzdem mal zaghaft nachgefragt: Bei der Neukonzeptionierung des Podcasts hattet ihr ursprünglich geplant, pro Sendung ein Schwerpunktthema zu setzen. Davon seid ihr nach wenigen Folgen wieder abgerückt und hangelt euch jetzt doch wieder hauptsächlich am Was-gespielt-getestet-gesehen-Schema lang, gewürzt mit ein paar News. Ist nicht schlimm und das Argument Vorbereitungs- und Rechercheaufwand zieht immer. War aber auch irgendwie damals schon absehbar, oder?
Auf Chris' Einschätzung von Rambo - Last Blood muss ich unbedingt noch eingehen. Ich bin ein unfassbarer Stallone-Fan. Wie andere Kids sich in Star Wars verloren haben, ist es bei mir Rocky. Würde jetzt zu weit führen, welche Ausmaße das bei mir angenommen hat. Aber wenn ich sage, dass bei mir im Flur ein beleuchteter, von Stallone signierter Bildband zu den Rocky-Dreharbeiten plus Faksimile des von ihm handschriftlich verfassten Original-Drehbuchs aus dem Jahr 1975 steht, sollte einiges klar sein. Wenn ich also zum Ergebnis komme, dass ich den letzten Rambo-Film hundsmiserabel fand, will das was heißen. Das Schlimme ist nicht so sehr, wie widerwärtig unreflektiert die Gewaltszenen sind, sondern vielmehr, dass der Figur Rambo wirklich die allerletzte Seele geraubt wurde. Das ist einfach so furchtbar unglaubwürdig und schlecht. Unfassbar. Überlegt mal, wie Rambo begann. Ein herausragendes Action-Drama mit tiefem gesellschaftspolitischen Ansatz in der durch Vietnam traumatisierten USA. Klar, wurde das durch die Fortsetzungen schon komplett ausgehebelt. Aber das waren wenigstens ordentliche bis geile Hirn-aus-Kracher. Last Blood ist einfach nur dämlich. Voll schade. Für ein augenzwinkerndes Expandables 4 wäre der Plot in Ordnung gewesen. Aber Rambo basierte immer auf mehr, als einfach nur zynischer Gewalt. Ich verzeihe Stallone auch diese Grütze, aber ich habe echt gehofft, dass es, wie für Rocky, auch für Rambo einen liebevollen, würdigen Abschluss gibt. Das Gegenteil ist der Fall. Den schlechten Rocky V konnte Stallone mit Balboa und, wie ich finde, auch Creed mehr als kompensieren. Für Rambo wird er das nicht mehr schaffen. Extrem schade.