Ich weiß nicht, ob jemand von euch die Zeitschrift "Retro Gamer" liest. Aber in der aktuellen Ausgabe gibt es einen Artikel über die Anfänge des Kopierschutzes. In diesem Artikel gibt es auch ein kleines Interview mit einem (ehemaligen) Spieleentwickler, der eine recht interessante Meinung hat.
Ich kann sie euch jetzt nur grob wiedergeben, weil es etwas länger her ist, als ich den Artikel gelesen habe.
Seiner Meinung nach ist die Rechnung "1 Raubkopie = 1 Verkauf weniger" eine totale Milchmädchenrechnung. Kopierschutz hält höchstens Kinder vom Schulhof vom "Raubkopieren" ab.
Den Schaden, den "Raubkopien" anrichten, machen sie dadurch wieder wett, dass die Spiele verbreiteter sind und viel mehr Menschen darüber reden - was eben auch den Verkauf ankurbelt.
Kopierschutzmaßnahmen wurden nur ergriffen, um den Schwarzkopierern die Zeit zu stehlen und auf die Nerven zu gehen, sodass sie sich schlussendlich doch das Spiel kaufen.
(Als besonders krasses Beispiel sei hierzu Earthbound genannt. Bei der schwarzkopierten Version erhält man nach dem Start eine Infomeldung, die besagt, dass Raubkopieren Diebstahl sei usw.. Das Spiel startet dennoch, allerdings mit einem viel höherem Gegneraufkommen, was äußerst nervig ist. Wenn man sich dennoch bis zum Endkampf durchboxt, friert das Spiel in der letzten Phase des Kampfes ein. Startet man das Spiel neu, ist der Spielstand gelöscht.)
Ich bin genau der selben Meinung.
Aber vor allem was Konsolen angeht, wurde doch kaum existenzgefährdend schwarzkopiert. Insbesondere bei der PS3. Ich kenne niemanden, der es geschafft hat, die Konsole zu knacken und kopierte Spiele lauffähig zu machen. Für den Aufwand kauft man sich das Spiel doch lieber gleich für ein paar Kröten im Laden.
Kurz gesagt: "Raubkopien" sind nur der Vorwand dafür, den Kunden besser zu kontrollieren und mehr Geld aus ihm herauszuschlagen. Stichwort: Wegfallendes Rückgaberecht, DLC usw.