Hatte mich mal mit dem Thema befasst.
Grundsätzlich bräuchte kein Spiel mit mehr als 24 fps pro Sekunde laufen, da das menschliche Auge eh nicht mehr Bilder pro Sekunde verarbeiten kann. Und das ist das Stichwort: Verarbeiten.
Manche Menschen können nämlich bis zu 300 fps pro Sekunde wahrnehmen. Verarbeiten können sie trotzdem nur 24 davon. Das kann man sich in etwa so vorstellen:
fps pro Sekunde ist eine Pseudo-Geschwindigkeit.Würden wir jetzt aus einem Fenster schauen und ein Auto käme mit 24 fps pro Sekunde am Fenster vorbei gefahren, so würden wir nicht nur sehen wann es sich wo befindet, sondern auch alle Details des Wagens wahrnehmen. Wer im Auto sitzt, ob er einen Bart hat, welche Augenfarbe er hat, welche Farbe das Auto hat, welches Kennzeichen, jegliches Detail würde verarbeitet und gespeichert werden können.
Die selbe Situation mit 60 fps würde folgendes bewirken: Wir würden zwar wahrnehmen, dass das Auto an unserem Fenster vorbeifährt, jeodch käme es uns deutlich schneller vor, obwohl es gar nicht schneller ist (Pseudo-Geschwindigkeit), und wir würden deutlich weniger Details erkennen.
Wir würden vermutlich die Farbe und die Form des Autos noch erkennen, aber weder ob der Fahrer männlich oder weiblich ist, noch ob überhaupt ein Fahrer drin gesessen hat, da das Auge zwar 60 fps wahrnehmen, aber nur 24 davon verarbeiten kann (jetzt wird es etwas kompliziert) die restlichen 36 fps sehen wir zwar, können aber keinerlei Informationen davon speichern, und somit haben wir diese Mehrbilder praktisch doch nicht gesehen.
Im Grunde pickt sich das Auge 24 von 60 Bildern heraus,also jedes 2,5 Bild und das Hirn ersetzt die fehlenden Zwischeninformationen mit Theorie. Es weiß, dass das Auto zum Zeitpunkt A an Ort A war, und Zum Zeitpunkt C an Ort C. Zwischen Punkt A und C liegt Punkt B. Also geht das Hirn davon aus, dass sich das Auto zum Zeitpunkt B an Punkt B befunden haben muss, weiß es aber nicht, und setzt einfach ein frei erfundenes Bild in die Lücke, welches optisch eine grobe Mischung aus Punkt A und C darstellt. Das ist der Grund, warum wir kaum Details erkennen können und das ganze ein wenig verschwommen sehen, weil wir gar nichts gesehen haben.
Letzlich kommt uns also 60fps "flüssiger" vor, weil wir mit Informationen überfordert werden, einen Großteil gar nicht verarbeiten können, es verschwommen und undetailliert sehen und einem deshalb alles "schneller" und reibungsloser vorkommt.
Kann man vergleichen mit einer High Speed Kamera.Nur weil wir in den runtergebrochenen Aufzeichnungen jedes Details in Ruhe verarbeiten und erkennen können glauben wir, dass das gesehene extrem langsam ist, tatsächlich ist es aber genau so schnell wie die nicht runtergebrochene Aufzeichnung.
Was ich mit meinem ganzen Geschwafel sagen möchte: 24 fps sind genau so schnell wie 60 fps. Das 60 fps flüssiger wären, ist eine reine Illusion des Gehirns. Tatsächlich sind 60 fps extrem ruckelig fürs Auge und ohne die falschen Informationen die uns das Gehirn vorgaukelt, würden wir dem auch zustimmen. Biologie ist schon interessant, vor allem das menschliche Gehirn
zB Nachts. So manch einer glaubt, Nachts Farben erkennen zu können. Tatsächlich kann das menschliche Auge Nachts aber nur Graustufen erkennen. Das wir Farben "sehen" hängt damit zusammen, dass uns das Gehirn mit Fehlinformationen versorgt. Auf Grund von Erfahrung weiß das Gehirn, dass das Objekt beim letzten Mal als man es im Tageslicht sah "blau" war, und deshalb geht es davon aus, dass es auch Nachts immer noch blau sein muss, und wir denken dann, dass wir im dunkeln etwas blaues sehen würden, was wir aber nicht tun. Selbst wenn jemand den Stuhl heimlich grün gefärbt hätte, nachdem wir ihn zum letzten Mal sahen, würden wir im dunkeln fest davon überzeugt sein, er sei blau, weil uns das Gehirn sagt er sei blau, obwohl es das gar nicht sehen kann und nur aufgrund von Erfahrung vermutet.