Weil es dein Supermegalieblingsspiel ist, du Fanboy.
Ich habe nie bezweifelt, dass die bisherigen DLCs echten Mehrwert bieten. Das hat Gearbox ja beim ersten Teil schon sehr gut bewiesen. Aber ich finde den Gedanken doof, dass mir etwas fehlt, weil immer noch was nachkommt. Generell bin ich einfach kein Fan von DLC. Seien es ein paar Wäffchen für 20€ bei CoD und BF oder richtig fette Addons wie die Zusatzepisoden für GTA4. Ich hab immer im Hinterkopf, dass die meisten solcher Inhalte ursprünglich für das Hauptspiel gedacht waren und man es ja mit den Zockern machen kann. Ganz schlimm ist es zum Beispiel bei Asura's Wrath. Da muss ich doch wirklich das "wahre Ende" dazukaufen, weil es schlicht und ergreifend im Hauptspiel fehlt. Oder Forza Horizon. Wie oft hab ich mich gefreut, dass ich (Ingame-)Kohle für ein fettes Auto zusammengespart habe, nur um dann vor die Nase geballert zu bekommen, dass jenes Auto ein kostenpflichtiger DLC ist.
Vielleicht bin ich da ein bisschen altmodisch, aber ich will ein einzelnes Spiel, wo alles drin ist. Ich will mich nicht fragen müssen, ob es mit diesem und jenem Zusatzinhalt mehr Spaß machen würde oder was ich verpasse, weil ich mich dagegen sträube, es zu kaufen. Das hat mit Gejammer nichts zu tun, sondern mit Prinzipien. Wenn es dir nicht gegen den Strich geht, ist das schön. Trotzdem musst du hier nicht so hochfahren.
Und ich sag dir was: MEIN kommendes Lieblingsspiel Saints Row 4 kann mich am Arsch lecken, wenn ich bereits jetzt, vor Release, in schöner Regelmäßigkeit lesen muss, dass es mit DLCs zugeschissen wird (inklusive dem Addon Enter the Dominatrix, welches ursprünglich für SR3 gedacht war). Auch hier warte ich auf eine GOTY und wenn auch diese nicht komplett ist, werde ich wieder meckern. Ob es dir passt, oder nicht.
Ruhig, ruhig. Kommt mal alle wieder ein wenig runter. Wie jeder Einzelne zu DLCs steht, seien das echte Erweiterungen, Story DLCs, Multiplayer Maps oder diese ganzen "Mikrotransaktionen" in Form von Kostümen, Waffen, Upgrades, etc., ist jedem selbst überlassen. Ich finde es auch durchaus sinnvoll, auf eine eventuelle "Complete Edition" zu warten, wenn man so lange warten kann/möchte, denn diese kommt meist erst 1 Jahr nach Release heraus. Früher war der Begriff 'Game of the Year Edition' geläufig, doch mit einer Wertung oder dem Spiel des Jahres hat das ja alles nichts zu tun, sondern nur damit, eine "vollständige" Edition mit allen erschienenen Inhalten zum günstigen Preis herauszubringen. Heute gibt es verschiedene Begriffe, da DLCs bei fast jedem Spiel unumgänglich geworden sind und es daher auch etliche Kompletteditionen gibt, die natürlich nicht alle 'Game of the Year Edition' heißen. *g* Es kann schließlich nicht 30 Game of the Year Editionen geben.
Ob diese Editionen dann jedoch wirklich vollständig sind oder wiederum nur die echten Add-ons beinhalten und nicht die ganzen Mini-DLCs, ist eine andere Frage. Auch davon kann man halten, was man will.
Meine Meinung zu DLCs generell: DLCs sind scheiße!
Punkt. Und wie man sieht, werden DLCs immer weiter aufgesplittert. Bei Uncharted 3 zB kann man an die 400 (!) einzelne Kleidungsstücke für den Multiplayer kaufen; von T-Shirts, Hosen über Schuhe bis hin zu Kopfbedeckungen, Waffen-Skins und sogar Taunts. Zum Kotzen.
Wer unbedingt meint, er braucht das alles der Vollständigkeit halber, nur zu. Ich sage jedoch, niemand braucht das. Und wer sagt überhaupt, wann ein Spiel vollständig ist und wann nicht? Ich behaupte, jedes Spiel ist in seiner Day 1-Fassung vollständig und so sollte man es auch sehen. Diese Marketing-Maschinerie der Hersteller versucht doch nur, uns einzureden, dass man für die vollständige Spielerfahrung alle möglichen DLCs haben muss.
Auch diese Unart mit erweitertem ("echtem") Ende als DLC ist Quatsch. Wer sagt denn, welches Ende das einzig wahre ist? Viele Spiele haben viele verschiedene Enden. Viele Spieler spielen ein Spiel nicht mal zu Ende. Doch am Ende bestimme ich als Spieler MEIN Ende bzw. meine Erfahrung. Ob ich das Spiel jetzt nur bis zur Hälfte spiele oder doch bis zum Schluss, nicht die Endsequenz definiert meine Erfahrung, sondern alles andere, was ich bis dahin gemacht hab. Der Weg ist das Ziel. Welches Ende einem die Entwickler vorsetzen, ob offen oder abgeschlossen oder kostenpflichtig erweitert, sollte nicht so ausschlaggebend sein. Ob ich jetzt bei Castlevania: LoS oder Dead Space 3 das Standard-Ende sehe oder mir die kostenpflichtigen DLCs hole und ein erweitertes Ende zu sehen bekomm, ist mir Jacke wie Hose.
Lange Rede, kurzer Sinn: Am Ende soll sich jeder das leisten, was er vom Spiel haben will. Wer keinerlei DLCs mag oder benötigt bzw. mit dem Hauptspiel genug Inhalt hat, der darf sich einen Orden anstecken und sich rühmen, diese Entwicklung nicht zu unterstützen. Wer "vollständige" Spiele mit allem Drum und Dran haben will, der hat meinen Segen. Ich positioniere mich irgendwo mittendrin.
Ich war früher mal ein Vollständigkeitsfanatiker, ein Perfektionist, doch die Hersteller mit den immer weiter ausufernden DLCs haben es geschafft, mir das auszutreiben. Vielen Dank dafür, dass ich nun einen anderen Blick auf Spiele und DLCs habe.
Wenn ein DLC eine echte Erweiterung für das Hauptspiel bietet, wie die im Season Pass von Borderlands 2 enthaltenen 4 Add-ons, der Preis passt und ich mir denke, das möchte ich haben, dann hol ich's mir. Wenn nicht, dann nicht. Diverse Individualisierungs- oder Upgrade-Packs kommen für mich grundsätzlich nicht in Frage. Ich entscheide von DLC zu DLC und treffe eine ganz bewusste und voneinander unabhängige Kaufentscheidung. Man kann sich schließlich nicht gänzlich gegen diese Entwicklung, gegen jede Entwicklung sträuben, doch man kann und sollte bewusst entscheiden, was man will und was nicht.