Hey, Leute. Nicht gleich gemein werden. Bulletstorm interessiert mich auch Nüsse, aber der Mann bringt hier durchaus ein paar interessante Punkte ins Spiel:
1. Das 60-Dollar-/Euro-Preismodell: Vor einigen Wochen schlug Warren Spector in die selbe Kerbe. Spiele sind in Wahrheit viel zu teuer. Natürlich müssen die Produktionskosten gedeckt werden und die Leute wollen schließlich auch was verdienen. Aber man sieht ja bereits jetzt den Trend, dass Spiele nach dem Launch rasant billiger werden. 3 Monate nach Launch kostet ein Spiel nur noch 40 Euro, vielleicht auch nur noch 30. Das hängt auch zum Teil vom Spiel ab. Bei einem so niedrigen Preis zahlt sich ein Weiterverkauf meist gar nicht aus. Wenn ein Spiel neu beispielsweise 30 Euro kostet, dann bekommt man gebraucht vielleicht noch 'nen 10er. Für einen derart lächerlichen Betrag geb ich kein Spiel mehr her. ... Davon abgesehen, dass ich Sammler bin.
2. DLCs sind Müll. DANKE! Endlich spricht es mal jemand aus der Branche aus. Es ist völlig klar, welchen Zweck DLCs erfüllen sollen. Nicht in erster Linie das Spiel erweitern, sondern in erster Linie eine zusätzliche Einnahmequelle bieten. Ich versteh auch diesen Standpunkt der Hersteller/Entwickler. Wenn wir alle als Konsumenten bewusster kaufen würden, wenn uns gewisse Dinge etwas wert sind, Neuware zB und wir nicht wie Lemminge blind einem Trend nachlaufen, nicht zu allem 'Ja' und 'Amen' sagen, wäre das alles vielleicht nicht nötig. Wir als Spieler, wir wollen immer alles. Wir wollen immer mehr, immer besser, immer größer und am besten alles gratis, da ja am Ende auch nur jeder auf die eigene Tasche schaut. Die Hersteller/Entwickler wollen uns als Kunden zufriedenstellen und uns das geben. Die wollen schließlich ihr Zeug verkaufen. Daher traut sich auch keiner mehr, etwas Neues, etwas Anderes auszuprobieren. Das ist ein ganz übler Kreislauf ...
3. ... der mich zu Punkt 3 bringt. Ich denke, die Hersteller/Entwickler sollten mit dem gegenseitigen Wettrüsten aufhören und sich wieder mehr spezialisieren, sodass nicht jedes Spiel zu einem All-in-One-Einheitsbrei verkommt. Jedes Spiel hat die gleichen Features, jedes Spiel hat einen Mehrspieler-Modus. WEG DAMIT! God of War braucht keinen Mehrspieler-Modus, Tomb Raider braucht keinen Mehrspieler-Modus, ebenso wenig Assassin's Creed, Ninja Gaiden, Resident Evil, The Last of Us, Crysis, Far Cry, Uncharted, Red Dead Redemption, Max Payne, etc., etc., etc. In Tomb Raider sollte es ausschließlich um verfallene Ruinen, Rätsel und tödliche Fallen gehen, in Assassin's Creed um Free Running und Heimlichkeit, in Dead Space um Grusel und Atmosphäre. Das genügt vollkommen. Dann hätten diese Spiele wieder Alleinstellungsmerkmale. Tomb Raider wäre nicht das Selbe wie Uncharted oder umgekehrt. Vermutlich würden sich auch die unzähligen Ego Shooter nicht mehr zum verwechseln ähneln. Frühere Ego Shooter waren schließlich auch nicht alle gleich, ob das jetzt Doom war oder Turok oder James Bond, Perfect Dark, Rainbow Six, völlig egal. Beschränkt euch auf weniger und macht das wirklich rund und sauber. Keine lästigen Bugs und Day 1-Patches mehr und überlegt euch im Vorhinein, welche Zielgruppe man mit welchem Spiel ansprechen will und dementsprechend muss dann auch das Budget kalkuliert werden. Heute kommt es einem so vor, als wolle jedes Spiel jeden Spielertyp ansprechen, weil man eben die Einnahmen benötigt, um den explodierenden Budgets Herr zu werden. Und das ist totaler Mist. Und wie bei Punkt 2 bereits angerissen, funktioniert das alles jedoch nur, wenn wir als Spieler, als Konsumenten hier auch mitspielen. Wenn wir das gegenwärtige System mit den zig Call of Dutys und der Flut an DLCs weiter unterstützen, sind wir nicht besser als die "bösen" Hersteller, die von vielen oftmals als geldgierig abgestempelt werden. Wir als Spieler müssen wissen, was wir wollen und was nicht und dementsprechend unser Kaufverhalten ausrichten. Nur zu jammern und trotzdem alles zu kaufen, bringt keinem was und für dieses Verhalten gibt es einen ebenso unfreundlichen wie zutreffenden Begriff: Heuchler.