Analyst Jesse Schell: Demos schaden Verkaufszahlen

MaxFalkenstern

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Den hat man doch ins Gehirn geschissen. Sry für die Ausdrucksweise aber mir fällt nichts anderes dazu ein.

Er meint also, dass Demos deshalb schlecht sind weil sie dazu beitragen Kunden weniger gut verarschen zu können. Nur kann ich zwei Tatsachen dem entgegensetzen.

Wenn ich mir noch nicht sicher bin ob ein Game für mich geeignet ist dann spiele ich die Demo und wenn es keine gibt dann warte ich bis nach Release und gucke mir Gameplayvideos an oder leihe mir das Spiel aus der Videothek (das ist bei mir aber lange nicht mehr nötig gewesen). Das heißt, dass schon einmal viele potenzielle Käufer zum Release, wie ich, wegfallen.
Crytek hat mich z.B jetzt auch aufgrund der Open Beta vom Spiel überzeugt, dass ich mir eigentlich zuerst noch nicht kaufen wollte. Jetzt kaufe ich es mir zum Release weil der MP so geil ist.

Dann kann es auch sein, dass Spieler vom Kauf des Spiels enttäuscht sind und es weiterverkaufen. So verkaufen sie es eventuell an Spieler die das Spiel auch neu gekauft hätten. Dann kommt noch hinzu, dass die enttäuschten Gamer den nächsten Teil erst gar nicht kaufen. Mit einer Demo könnten solche aber noch umgestimmt werden.

Auf dem PC kommt der Punkt des Systemtests hinzu. Ich denke wenn es auf den PC wieder mehr Demos geben würde dann würden sich die Verkaufszahlen auf den PC auch wieder verbessern. Was ist wenn ein Spiel auf meinen System nicht ordentlich läuft? Diese Frage müssen sich PC-Spieler vor Kauf eines Spiels fragen. Entweder diese laden sich dann illegale Kopien zum Probieren herunter und sind dann nicht restlos vom Spiel überzeugt und kaufen es sich deshalb gar nicht obwohl sie es durchspielen oder sie verzichen von vornherein auf das Spiel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie ich schon auf PCG geschrieben habe:

Demos schaden nur, wenn a) das Spiel schlecht ist und die Demo das wiederspiegelt oder wenn b) das Spiel zwar gut ist, aber die Demo es nicht wiederspiegelt.

Von daher kann man nur sagen, dass die Entwickler entweder bessere Spiele entwickeln oder sich mehr Mühe bei den Demos geben müssen, statt einfach nur ein aus dem Kontext gerissenen Spielabschnitt von 15 Minuten Länge zu veröffentlichen. Dann schadet es auch nicht den Verkaufszahlen, sondern bewirkt das Gegenteil.
 
Völlig richtig.

Doch anscheinend beziehen sich die Aussagen des Herrn Schell lediglich auf den wirtschaftlichen Aspekt der Videospiele, gemäß dem Motto: Welche Maßnahmen können die Hersteller ergreifen, um möglichst viele Spiele zu verkaufen anstatt sich zu fragen: Wie können wir Spiele qualitativ besser machen, um so die Spieler vom Kauf zu überzeugen? Was nützt es den Herstellern, möglichst viele Exemplare eines Spiels zu verkaufen, wenn hinterher alle Spieler enttäuscht sind und die mögliche Fortsetzung links liegen lassen?

Ich persönlich finde Demos sehr wertvoll. Trailer erzeugen mit Sicherheit eine gewisse Erwartungshaltung, doch Trailer sind letztlich immer nur ein Zusammenschnitt, der möglichst spektakulär aussehen soll. Das ist ja auch ganz nett, aber halt wenig aufschlussreich. Eine Demo ist auch nicht immer 100%ig aussagekräftig und manchmal ist der Demo-Abschnitt auch schlecht gewählt, doch bekommt man hier zumindest einen echten Eindruck, wie sich das Spiel anfühlt. Und wenn ein Spiel qualitativ gut ist und die Entwickler es schaffen, das in der Demo zu zeigen, schadet das gewiss nicht der Verkäufen, im Gegenteil. Doch umgekehrt sollte eine Demo den gleichen Effekt haben. Wenn ein Spiel Müll ist und außer geschönten Trailern nichts zu bieten hat, sollte man als Entwickler/Hersteller auch dazu stehen und sich überlegen, wie man es beim nächsten Mal besser macht und die Spieler wieder zurückgewinnt.

In meinem Fall gibt es viele Spiele, die ich nur auf Grundlage der Demo gekauft habe: Batman: Arkham Asylum, Dante's Inferno, Heavy Rain, Enslaved, Mass Effect 2, Rage, NfS: The Run, The Darkness 2, Spec Ops: The Line, Sleeping Dogs, NfS: Most Wanted, Ni No Kuni, Limbo, Outland, Red Johnson's Chronicles, The Cave, The Walking Dead, Trine 2.

Und genauso gibt es auch Spiele, die ich im Vorfeld evtl. im Sinn hatte, wo die Demo/Beta genau das Gegenteil bewirkt hat: Metal Gear Rising, No More Heroes, PlayStation All-Stars, Resident Evil 6, Ridge Racer: Unbounded.

Und wenn ich von einem Spiel nicht vollends überzeugt bin und es keine Demo gibt, kaufe ich es nicht. Ich hätte zB sehr gerne Demos von Dishonored oder Max Payne 3, um mir ein besseres Bild von beiden zu machen, doch leider keine Demo - kein Kauf.
 
Kein Wunder führen sich viele Spielefirmen heute wie Diktatoren auf, so richtig asimäßig, wenn sie von solchen Leuten ständig solche Sachen erzählt bekommen. Er sagt ja nichts anderes als: "Die Spieler haben keinen Gegenwert zu verlangen. Sie sollen die Katze im Sack kaufen und wenn es ihnen nicht gefällt: Pech, wir haben ja dann ihre Kohle."
 
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