pcgames.de: Wie reagiert gameware.at auf den Indizierungsantrag?
Chris Veber: Wir haben natürlich unseren Anwalt eingeschaltet und erheben Einspruch. Die Gründe für den Einspruch sind der Verstoß gegen Wettbewerbsrecht und den Gleichheitsgrundsatz. Es bleiben ja hunderte andere Websites in der EU und tausende weltweit, die nicht indiziert werden. Hinzu kommen der Verstoß gegen das Recht auf freie Meinungsäußerung und falsche Angaben seitens der KjM, denn wir versenden nicht an Minderjährige und haben keine Gewaltvideos auf gamesware.at. Wir verstoßen gegen kein österreichisches Recht.
pcgames.de: Welche wirtschaftlichen Folgen hätte die Indizierung der Website?
Chris Veber: Die wirtschaftlichen Folgen würden im "Totschweigen" von Gameware.at bestehen. Auf Google würde man uns nicht mehr finden, die Werbung würde unterdrückt, in keinem Magazin dürfte unser Name erwähnt werden. Die Wirkung wäre abzuwarten, aber auf Google nicht zu erscheinen, kann ein Problem werden.
pcgames.de: Wie hoch ist der Nachfrage an Ab-18-Spielen generell bei Gameware.at?
Chris Veber: Mit Ab-18-Spielen ist es wie mit Blockbustern im Kino. Den größten Umsatz macht man mit Actiontiteln, gelegentlich Rollenspielen, Strategie-Spielen oder MMORPG.
pcgames.de: Wie groß ist der deutsche Kundenstamm von gameware.at?
Chris Veber: Circa 80 Prozent unserer Kunden sind Deutsche. Es gibt nur 8 Mio. Österreicher.
pcgames.de: - Die Killerspiel-Debatte in Deutschland nimmt vor der Bundestagswahl noch einmal Fahrt auf. Wie sieht es in Österreich in Sachen Ab-18-Spielen aus? Gibt es politische Vorschläge Erwachsenenspiele zu verbieten?
Chris Veber: In Österreich gab es die letzte Wortmeldung zu diesem Thema seitens der FPÖ. Deren Partei-Chef Heinz-Christian Strache sprach sich für ein Killerspielverbot und witzigerweise gleichzeitig für das Recht jedes Österreichers auf eine Waffe aus (Das war kein Scherz und auch nicht ironisch gemeint).
pcgames.de: Vielen Dank für das Interview!