Sony Interactive Entertainment und Quantic Dream hatten in zwei Messetrailern bereits bewiesen, dass man sich in „Detroit: Become Human“ nicht davor scheut Gewalt gegen Kinder zum Thema zu machen. In einem
ersten Trailer hatte ein Android damit gedroht ein kleines Mädchen zu töten, indem er sich mit ihr von einem Hochhaus stürzt oder sie fallen lässt. Die Entscheidungen des Spielers bestimmen, ob dem Mädchen etwas geschieht oder sie heil aus der Situation herauskommt.
Der
letzte Trailer, der auf der Paris Games Week präsentiert wurde, zeigt wiederum, wie ein kleines Mädchen Opfer von häuslicher Gewalt wird. Diese Szene kann ebenfalls mit dem Tod der Tochter durch die Hand ihres gewalttätigen Vaters enden. Durch beide Trailer landete „Detroit: Become Human“ in den Schlagzeilen und die Entwickler rund um Director David Cage mussten bereits mehrfach
Stellung zu diesen Gewaltszenen beziehen.
In Australien werden inzwischen Boykottaufrufe laut, die vor allem die Szene aus dem neuesten Trailer als Stein des Anstoßes sehen. Todd, der gewalttätige Vater, würgt zunächst die androide Haushälterin. ehe er die Treppen erklimmt, um seine Tochter mit dem Gürtel zu schlagen. „Jetzt ist es vorbei, Papa ist nicht mehr böse“, sagt Todd, ehe er den leblosen Körper der jungen Alice auf ihr Bett legt.
Der in Australien aktive nationale Verband zur Prävention von Kindesmisshandlung und Vernachlässigung (NAPCAN) findet diese Szene „sehr beunruhigend“ und fordert deshalb die australischen Händler dazu auf den Verkauf des PlayStation 4-Exklusivtitels zu boykottieren. Leesa Waters von NAPCAN
sagte diesbezüglich: „Gewalt gegen Frauen und Kinder ist keine Unterhaltung. Nach dem, was ich im Trailer gesehen habe, ist dieser Inhalt sehr beunruhigend. Der Inhalt dieses Spiels ist so entsetzlich, dass bei jedem, der sich die Szenen anschaut, wahrscheinlich ein Trauma ausgelöst werden kann – geschweige denn bei jemanden, der Familiengewalt selbst erlebt hat.“
Eine höhere Klassifizierung wurde bereits hinterfragt, aber letzen Endes fordert NAPCAN die Läden dazu auf einen „verantwortungsvollen Standpunkt“ einzunehmen, wenn sie solche Spiele in ihre Verkaufsregale stellen.